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Update

Angst vor Silvesterkrawallen in Berlin: BVG stoppt mehrere Buslinien in Neukölln und Kreuzberg –Straßen für Autoverkehr gesperrt

An Silvester fahren in Teilen von Neukölln und Kreuzberg keine Busse. Der Grund: Die BVG befürchtet Böller-Angriffe. Mehrere Berliner Straßen werden an dem Abend ganz gesperrt.

Aus Sorge vor Böller-Angriffen stoppen die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) den Busverkehr in Teilen Neuköllns und Kreuzbergs in der Silvesternacht. Das bestätigte BVG-Sprecher Jannes Schwentu auf Tagesspiegel-Anfrage. „Hintergrund sind die Erfahrungen der Vorjahre, was die Situation in dem Bereich zu Silvester betrifft“, sagte Schwentu. Als Beispiele nannte er Böllerwürfe und Sperrungen. „Die Sicherheit von Fahrgästen und Fahrpersonal hat selbstverständlich höchste Priorität.“

Die Änderungen gelten ab etwa 20 Uhr am Silvesterabend und werden „bis in die frühen Morgenstunden des 1. Januars“ andauern. Betroffen sind die Linien M29, M41, 171, 194 und N94. Ihr Verlauf werde im Norden Neuköllns und Teilen Kreuzbergs unterbrochen. Die Metrobuslinie M29 endet von Roseneck im Westen der Stadt kommend bereits am Moritzplatz. Nicht bedient wird der Abschnitt entlang der Kreuzberger Oranienstraße, Wiener Straße und Ohlauer Straße bis zur Thielenbrücke. Auf Neuköllner Seite fahren keine Busse auf der Pannierstraße und der Sonnenallee.

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Der M41 fährt nur zwischen Hauptbahnhof und dem U-Bahnhof Hallesches Tor. Die Strecke über die Urbanstraße zum Hermannplatz fällt aus. Auch 171, 194 und N94 „fahren den Bereich Sonnenallee und Hermannplatz nicht an“, sagte der BVG-Sprecher.

Die Angaben seien nur ein grober Plan, erklärte Schwentu. Die BVG entscheide in der Silvesternacht „in enger Absprache mit der Polizei“, ob Linien verkürzt oder umgeleitet werden müssten. „Je nach Lage können die Änderungen auch noch weitere Linien betreffen. Und wenn früher eine Straße von der Polizei gesperrt wird, dann fahren wir die auch schon vor 20 Uhr nicht mehr an.“

Keine Busse an Silvester am Brandenburger Tor

Auch in Mitte wird der Busverkehr eingeschränkt – wegen der Feierlichkeiten am Brandenburger Tor und auf der Straße des 17. Juni. Bereits ab 11 Uhr am Silvestertag werde die Buslinie 100 vollständig eingestellt. Die Linie 106 fährt in zwei getrennten Abschnitten zwischen den U-Bahnhöfen Seestraße und Hansaplatz sowie zwischen Wittenbergplatz und Lindenhof. Die Linie 187 fährt nur zwischen Halbauer Weg und Wittenbergplatz, der N26 nur zwischen den U-Bahnhöfen Seestraße und Hansaplatz.

Auch Autofahrer müssen mit Einschränkungen rechnen. Aus Sicherheitsgründen sperrt die Polizei Teile der Sonnenallee und der Potsdamer Straße zwischen 17 und 6 Uhr vollständig für den Kfz-Verkehr, teilte die Verkehrsinformationszentrale mit. Auf der Sonnenallee ist davon der Abschnitt zwischen Hobrechtstraße und Jansastraße betroffen. Auf der Potsdamer Straße dürfen in dieser Zeit zwischen Bülowstraße und Großgörschenstraße keine Autos fahren.

Polizei Berlin richtet Böllerverbotszonen an Silvester ein

Ein Grund für die teilweise Einstellung der Buslinien ist auch die neue Böllerverbotszone in der nördlichen Sonnenallee im Reuterkiez am Rande des Hermannplatzes. Das Gebiet war nicht nur einer der Hotspots der Silvester-Randale, sondern auch der israelfeindlichen Krawalle nach dem Hamas-Angriff auf Israel am 7. Oktober. Die Sicherheitsbehörden gehen davon aus, dass die Stimmung in arabischstämmigen Gruppen durch den Nahost-Konflikt auch zu Silvester in Gewalt umschlagen könnte

Kurz vor Weihnachten hatte die Polizei ein Lager mit 80 Kugelbomben und 30.000 Polenböllern ausgehoben. Der Verdächtige verkaufte die Ware zusammen mit seinen jugendlichen Söhnen über Instagram-Accounts. Die Ermittler gehen davon aus, dass Personen aus der pro-palästinensischen Szene zur Kundschaft gehörten und Silvester Kugelbomben auf der Sonnenallee zünden wollen.

Die Polizei wird mit einem Großaufgebot im Einsatz sein. Derzeit wird mit bis zu 2500 zusätzliche Einsatzkräften geplant, vor einem Jahr waren es 1300. Laut Polizeipräsidentin Barbara Slowik ist es der „größte Polizeieinsatz an Silvester der letzten Jahrzehnte“.

CDU-Innenexperte Burkard Dregger forderte am Mittwoch ein entschiedenes Vorgehen in der Silvesternacht. Bei „Pyroexzessen“ und Angriffen auf Einsatzkräften müssten Wasserwerfer, Schlagstöcke und Reizgas eingesetzt sowie Täter und Verdächtige über Silvester in Präventivgewahrsam.

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