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Fotos von illegalen Raves und Getränkeverkäufen, die das Neuköllner Ordnungsamt am Pfingstsonntag in der Hasenheide verhindert hat. Fotoquelle: Bezirksamt Neukölln

© Bezirksamt Neukölln

Illegale Raves und Glasflaschen in Berliner Park: Das Pfingstwochenende hinterließ eine vermüllte Hasenheide

Besucher des Karnevals der Kulturen und Feierwütige hinterließen in Neukölln vor allem Müll. Das Bezirksamt verhinderte fünf illegale Raves im Volkspark.

Der Karneval der Kulturen zog am Pfingstsonntag wieder am Volkspark Hasenheide vorbei zum Hermannplatz. Rund 650.000 Besucher:innen beobachteten das bunte Spektakel entlang der Strecke und feierten friedlich Berlins Vielfalt. Auf und abseits der Strecke hinterließen sie und andere Feiernde allerdings auch wieder: jede Menge Müll.

Das Neuköllner Bezirksamt hatte in diesem Jahr vorgesorgt und die nördlichen Eingänge zum Volkspark Hasenheide während des Umzugs absperren lassen. Die Veranstalterinnen des Karnevals der Kulturen mussten zudem Mülleimer an den Parkeingängen zur Verfügung stellen.

Verhindern konnte der Bezirk das Müllchaos in der Grünanlage damit jedoch nicht: Auch wenn die Müllberge in diesem Jahr laut Bezirksamt kleiner waren als im vergangenen Jahr, spazierten Besucher:innen auch am Dienstag noch zwischen leeren Flaschen, Essensverpackungen und anderem Unrat durch den Park. Dennoch sprach Christian Berg, Sprecher des Bezirksamts, von einem „prinzipiell funktionierenden Konzept“, das aber noch ausgewertet werden müsse.

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Kubikmeter Flaschenmüll sammelte das Bezirksamt am Montag ein

„Die Müllmengen selbst entsprechen einem langen, sonnigen Wochenende“, sagte Berg auf Anfrage. Insgesamt hätten zehn Parkhausmeister:innen des Bezirks allein am Montag vier Stunden lang leere Flaschen gesammelt. Die geschätzt rund drei Kubikmeter Flaschen seien zentral an der Hasenheide gelagert und überwiegend durch Pfandsammler:innen abgeholt worden.

Das Neuköllner Ordnungsamt verhinderte fünf illegale Raves im Volkspark.

© Bezirksamt Neukölln

Das restliche Glas und auch beschädigte Flaschen, also etwa Wein- und Sektflaschen, seien von der BSR entsorgt worden. Exakte Angaben zu den Müllmengen könne das Bezirksamt nicht machen. Neben dieser „Sonderreinigung“ sei die Hasenheide am Dienstag regulär von Mitarbeitenden des Bezirksamtes und beauftragten Firmen gereinigt worden.

Bezirksamt arbeitet an Konzept gegen Glasmüll

Das Bezirksamt erarbeitet laut Berg derzeit ein Konzept, damit bei Großveranstaltungen und an langen Wochenenden weniger Flaschenpfand und Glas in den Parks liegen bleibt. „Dazu stimmen wir uns auch mit den Erfahrungen aus Friedrichshain-Kreuzberg ab“, kündigt Berg an. Der Nachbarbezirk hatte am 1. Mai etwa im Görlitzer Park zentrale Pfandabgabestellen etabliert, deren Erlöse gespendet werden. Eine ähnliche Spendenaktion werde auch in Neukölln geprüft, sagte Berg.

An vier Stellen im Park versuchten Menschen, illegal Getränke zu verkaufen.

© Bezirksamt Neukölln

Zudem verhinderte das Ordnungsamt allein am Sonntag nach eigenen Angaben fünf illegale Raves, für die die Veranstalter:innen mit professionellen Boxen, Pavillons und großem Getränkevorrat vorbereitet waren. Das zeigen Fotos, die Ordnungsstadtrat Gerrit Kringel (CDU) auf der Plattform X verbreitete. „Eine Grünanlage ist für die Erholung da und ist keine Partymeile!“, schrieb er dazu – und erntete in den Kommentaren neben Zustimmung auch einigen Spott.

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Laut Sprecher Christian Berg habe das Amt Lautsprecher und vereinzelte Generatoren vorgefunden. „In allen Fällen waren Verantwortliche vor Ort, die dazu aufgefordert wurden, die Musikboxen aus der Hasenheide zu entfernen“, sagte Berg. Genehmigt worden seien die Veranstaltungen nicht. Alle Verantwortlichen seien der Aufforderung nachgekommen, beschlagnahmt wurde demnach offenbar nichts. An vier Stellen im Park traf das Amt auch auf illegale Getränkeverkäufer:innen, die ebenfalls das Gelände verlassen mussten.

Die Hasenheide ist vor allem seit der Coronazeit immer wieder Austragungsort illegaler Partys und Raves. Oft bleiben die Grünflächen und anliegenden Büsche und Bäume danach verwüstet zurück. Dabei will das Bezirksamt die Grünanlage eigentlich umbauen und fit für den Klimawandel machen – deswegen finden etwa auch die beliebten Maientage in der Hasenheide nicht mehr statt.

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