zum Hauptinhalt
Eine U-Bahn fährt in den U-Bahnhof Berliner Straße ein.

© Christoph Soeder/dpa

BVG-Streik im Blog: Bahn- und Busverkehr läuft wieder weitgehend wie üblich

Das große Chaos blieb aus, die Berliner nahmen den Streik gelassen. Seit dem Mittag fahren U-Bahn, Bus und Tram wieder. Der Blog zum Nachlesen.

Am Freitag streikte die BVG zum ersten Mal wieder seit sieben Jahren. Der Ausstand bei U-Bahn, Tram und Bus endete am Freitagmittag gegen 12 Uhr. Pendler, Taxifahrer und Reisende stiegen auf S-Bahn, Taxen oder per Körperkraft betriebene Verkehrsmittel um - oder blieben gleich zuhause. Der Betrieb der BVG hatte sich am Nachmittag wieder weitgehend normalisiert.

Alle Ereignisse rund um den Streik können Sie hier im Blog nachlesen.

- Warum Berlin sich vom Streik nicht weiter aus der Ruhe bringen ließ, lesen Sie hier.

- Wie Verdi den Streik fand, erfahren Sie hier.

- "Berlins Verkehrspolitik versagt an jeder Ecke", resümiert Stefan Jacobs in seinem Kommentar.

See latest updates
Neuen Beitrag anzeigen
Neue Beiträge anzeigen
new updates
Nantke Garrelts
Author Nantke Garrelts

Zurück in die Normalität

Langsam, aber sicher kehren U-Bahnen, Straßenbahnen und Busse wieder in ihre normale Taktung zurück. Der größte Teil der Fahrzeuge, die auf der Strecke sein sollen, sind bereits wieder im Einsatz. Aus der BVG-Leitststelle heißt es um 14 Uhr: "Es sieht gut aus, dass auch die Schienenfahrzeuge in ein bis zwei Stunden wieder im planmäßigen Takt fahren."
Einen Überblick über die Rückkehr ins normale (Verkehrs-)Leben hat unser Verkehrsreporter Jörn Hasselmann für Sie vorbereitet:
Ein "mittleres Chaos" hatte die BVG beim Warnstreik befürchtet. Dieses blieb völlig aus, wie die BVG bestätigte. BVG-Sprecherin Petra Nelken sagte gegen 11 Uhr, es sei "absolut erstaunlich", wie wenig vom Warnstreik in der Stadt zu spüren gewesen sei. Die BVG ist sich sicher, dass der Betrieb um Punkt 12 Uhr wieder aufgenommen wird.
Tagesspiegel | Jörn Hasselmann
Share
Share on Facebook Share on LinkedIn Share on WhatsApp Share on Telegram Share on Twitter Share via Email |
Permalink
Kein Beitrag vorhanden
Nantke Garrelts
Author Nantke Garrelts

Weil wir sie lieben

Der Streiktag ist vorbei. Das Fazit: Wir haben es überlebt, ob auf dem Rad, auf der Kundgebung oder zuhause im Bett. Profitiert haben dürfte die S-Bahn, die all die gelbe BVG-Liebe, die nun keinen Abnehmer hatte, zu spüren bekam. Mit extra eingesetzten Zügen fing sie neben Taxen und Autos wohl die meisten Fahrgäste ab. 
Aber auch die BVG dürfte keinen Schaden genommen haben, denn wenn die Berliner für eines Verständnis haben, dann Auflehnung und Widerborstigkeit. Ein unerwarteter Nebeneffekt: Die Stadt entschleunigte, so mancher blieb wohl zuhause im Homeoffice oder startete gleich ins Wochenende. Zwischendrin gab es viele humorvolle Tweets und schöne Geschichten 
Mir hat es jedenfalls Spaß gemacht, Sie durch diesen manchmal chaotischen, manchmal erfreulichen Tag zu begleiten. Und vielleicht ist es genau das, was wir alle an dieser Stadt lieben: Probleme nimmt sie mit einem Schulterzucken hin und lacht auch noch drüber. In diesem Sinne: Einen sonnigen Freitagnachmittag und ein schönes Wochenende!
Der Sonne entgegen: Tram am Alex
Der Sonne entgegen: Tram am Alex   Bild: Foto: Silvia Perdoni
Share
Share on Facebook Share on LinkedIn Share on WhatsApp Share on Telegram Share on Twitter Share via Email |
Permalink
Nantke Garrelts
Author Nantke Garrelts

Verdi: Jetzt muss sich die BVG bewegen

Und wie geht es jetzt weiter bei den Verhandlungen zwischen Verdi und BVG? Nach Angaben von Verdi-Sprecher Andreas Splanemann "haben die Arbeitgeber jetzt Zeit zum Nachdenken". Verdi rechnet damit, dass sich die BVG bewegen werden. BVG-Chefin Sigrid Nikutta habe schließlich in einem Fernsehinterview durchblicken lassen, dass mehr Gehalt drin sei. "Wenn es ein Angebot gibt, wird verhandelt und nicht gestreikt", sagte der Verdi-Sprecher. Bei der Kundgebung von Verdi vor der BVG-Zentrale in der Holzmarkstraße hatte Verdi-Verhandlungsführer Jeremy Arndt eindringlich ein verhandlungsfähiges Angebot der Arbeitgeber gefordert. Wenn sich die BVG in der kommenden Woche gar nicht bewegen sollte, wäre ein weiterer Warnstreik allerdings "denkbar und vielleicht auch sinnvoll", sagte Splanemann dem Tagesspiegel. Fertige Pläne dafür habe Verdi aber nicht in der Schublade.
Share
Share on Facebook Share on LinkedIn Share on WhatsApp Share on Telegram Share on Twitter Share via Email |
Permalink
Silvia Perdoni
Author Silvia Perdoni

Zurück zur Normalität

Am Alexanderplatz kehrt ganz langsam wieder Normalbetrieb ein. Touristen ziehen wieder ihre Koffer an der Weltzeituhr vorbei, ohne sich fragend umzusehen, warum es hier ohne Straßenbahnen so ausgestorben aussieht. Eilige spurten unter der Erde wieder zu ihren U-Bahnen, stoppen vielleicht auf dem Weg kurz beim Bäcker, um sich ein Brötchen auf die Hand zu holen. Schade eigentlich, dass der Streik schon vorbei ist: Hat er den Alex doch etwas zur Ruhe gezwungen. Auch ich beende jetzt meinen Einsatz als Streik-Reporterin, setze mich an den Brunnen der Völkerfreundschaft in die Sonne und genieße die letzten Reste des Vormittagsschläfchens dieses Platzes, bevor er wieder in Hektik versinkt. Einen schönen Tag und: Kommen Sie gut ans Ziel!
Share
Share on Facebook Share on LinkedIn Share on WhatsApp Share on Telegram Share on Twitter Share via Email |
Permalink
Silvia Perdoni
Author Silvia Perdoni

BVG-Mitarbeiter vertrauen auf Verständnis

Im Kundencenter der BVG im Bahnhof Alexanderplatz sind die Mitarbeiter auf ihre Plätze zurückgekehrt. Sie waren heute morgen bei der Streik-Kundgebung, erzählen sie. „Es war voll, viel voller, als wir vorher dachten“, sagt ein Kundenberater, der sich als Herr Schmidt vorstellt. Seit etwa einer Stunde ist das Center wieder offen. „Seitdem kamen noch keine Menschen, die sich über unseren Ausstand beschwert haben“, sagt Schmidt. „Ich glaube, die Berliner wissen, dass die BVG nicht leichtfertig streikt, sondern nur, wenn die Dinge wirklich im Argen liegen. Der letzte Streik liegt sieben Jahre zurück.“ Schmidt hofft, dass die Aktion ihm und seinen Kollegen auch bald ein besseres Einkommen beschert. „Am 5. März wissen wir mehr.“ Dann gehen die Tarifverhandlungen weiter.
Das BVG-Kundencenter
Das BVG-Kundencenter   Bild: Foto: Silvia Perdoni
Share
Share on Facebook Share on LinkedIn Share on WhatsApp Share on Telegram Share on Twitter Share via Email |
Permalink
Nantke Garrelts
Author Nantke Garrelts

Ein erfolgreicher Tag für die S-Bahn

Die S-Bahn Berlin meldet um 13:16 Uhr: Wir haben es geschafft! Mit 96-prozentiger Pünktlichkeit transportierte sie ihre Fahrgäste im Streikzeitraum. Für die Nahverkehrsbetriebe der deutschen Bahn dürfte der Streik ein Geschenk gewesen sein - dankbare Fahrgäste bekundeten ihre plötzliche Zuneigung unter anderem auf Twitter.

S-Bahn der Ringbahn am Freitagmorgen
S-Bahn der Ringbahn am Freitagmorgen   Bild: Foto: Silvia Perdoni
Hier die Mitteilung der S-Bahn:

  • "Alle 535 Züge waren auf der Schiene (523 Regelbetrieb plus Taktverstärker)
  • 85 zusätzliche Fahrten auf der S1 und der S5 – 35 mehr als ursprünglich geplant
  • Zwei zusätzliche Fahrten auf dem Ring S41/42
  • Einsatz von vier zusätzlichen Zügen aus der Betriebsreserve
  • Rund 100 zusätzliche Mitarbeiter waren auf den Bahnsteigen im Einsatz für die Kundeninformation und zur Unterstützung des Betriebes

Alle Lokführer traten am Freitagmorgen pünktlich ihren Dienst an, auch alle Reservezüge waren mit Personal besetzt. Die zusätzlichen Züge wurden teilweise von Führungskräften mit Fahrlizenz gelenkt. Die Auslastung der Züge lag bei durchschnittlich 90 Prozent – am vollsten waren die Wagen auf dem östlichen Ring und im Bereich Friedrichstraße. Dennoch lief der Verkehr entspannt und mit einer Pünktlichkeit, die zwischen 98,8 Prozent (um 6 Uhr) und 96,3 Prozent (10 Uhr) lag. Die S-Bahn Berlin bedankt sich bei allen Kolleginnen und Kollegen für ihren engagierten Einsatz!"

Share
Share on Facebook Share on LinkedIn Share on WhatsApp Share on Telegram Share on Twitter Share via Email |
Permalink
Nantke Garrelts
Author Nantke Garrelts

Der BVG-Streik in Bildern

Verwaiste Tram-Stationen, treu fahrende S-Bahnen und die erste U-Bahn: Hier können Sie sich durch die Bilder eines Streik-Tages klicken.
Share
Share on Facebook Share on LinkedIn Share on WhatsApp Share on Telegram Share on Twitter Share via Email |
Permalink
Nantke Garrelts
Author Nantke Garrelts

Die erst Bahn am Alex

Erste! Die U5 nach Hönow ist der erste Zug, der an diesem Freitag gegen 12.45 Uhr am Alexanderplatz einfährt und Fahrgäste ins Gepäck nimmt. Auf den anderen Linien stehen noch keine Bahnen bereit. Eine Gruppe BVGler, die mit gelben Westen am Geländer in der Zwischenetage steht und gerade von der Kundgebung in der Holzmarktstraße kommt, erklärt, wieso das so lange dauert: „Obwohl der Streik vorbei ist, müssen die Züge jetzt erst aus den Depots geholt und eingesetzt werden. Es dauert, bis an jeder Stellschraube wieder ein Mitarbeiter sitzt.“ Zwischen 13 und 14 Uhr, so die Männer, dürften am Alex alle Linien wieder fahren. Sie sind froh, dass sie gerade bei der Demo waren. „Sonst ändert sich nie etwas für uns.“ Seinen Namen sagen will niemand aus der Gruppe, auch ein Foto machen wollen sie nicht. „Das dürfen wir nicht. Wir sind ja jetzt wieder im Dienst.“
Die erste U-Bahn, die nach dem Streik vom Alexanderplatz abfährt
Die erste U-Bahn, die nach dem Streik vom Alexanderplatz abfährt   Bild: Foto: Silvia Perdoni
Share
Share on Facebook Share on LinkedIn Share on WhatsApp Share on Telegram Share on Twitter Share via Email |
Permalink
Silvia Perdoni
Author Silvia Perdoni

Wenigstens die Gerüchteküche funktioniert

Ungeduldiges Warten, dass sich die Tore wieder öffnen: Im U-Bahnhof Alexanderplatz haben sich schon etwa 50 Menschen versammelt, die in die erste U-Bahn steigen wollen. Auch Julia Labrenz steht hier. Sie will zur Schönhauser Allee in eine Bibliothek. Die junge Frau hat Zeit, keinen Termin. Andere drängeln, wann schließt jemand das Gatter auf? „Streik, Streik! Die BVG macht jeden Tag Streik - funktioniert doch nie was“, schimpft ein Mann. Julia Labrenz nimmt‘s gelassen. „Die Zugführer verdienen nicht viel. Sollen sie doch einen Vormittag streiken.“ Ein Gerücht kursiert, der Streik sei bei 14.30 verlängert. „Stimmt nicht“, schreit ein Mann vom Tor.
Julia Labrenz
Julia Labrenz   Bild: Foto: Silvia Perdoni
Share
Share on Facebook Share on LinkedIn Share on WhatsApp Share on Telegram Share on Twitter Share via Email |
Permalink
Silvia Perdoni
Author Silvia Perdoni

Alles halb so wild

Juan Pablo Parrado Rivera ist gerade am Hauptbahnhof aus Frankfurt angekommen - und überrascht, dass im Zug keine Durchsage über den Streik informiert hat. Nun hört er zum ersten Mal davon. Der Kolumbianer, der seit fünf Jahren in Deutschland lebt, ist übers Wochenende in Berlin, er hat ein Hotel in der Nähe vom Brandenburger Tor gebucht. Da muss er jetzt mit Umsteigen über den Potsdamer Platz hinfahren, nicht wie normalerweise mit der U55. „Aber halb so wild“, sagt Parrado Rivera. Er kann verstehen, dass die Busfahrer streiken. „Ich weiß nicht, wie es in Berlin ist, aber in Frankfurt haben sie einen harten Job: Früh aufstehen, Schichtdienst, Staus, Zeitdruck und das Gemecker der Fahrgäste.“ Man darf wohl sagen: Ja, es ist in Berlin wie in Frankfurt.
Juan Pablo Parrado Rivera
Juan Pablo Parrado Rivera   Bild: Foto: Silvia Perdoni
Share
Share on Facebook Share on LinkedIn Share on WhatsApp Share on Telegram Share on Twitter Share via Email |
Permalink
Nantke Garrelts
Author Nantke Garrelts

Geldautomat gesprengt

Den BVG-Streik nutzten Unbekannte im U-Bahnhof Ullsteinstraße für ihre Zwecke. Sie sprengten gegen 5 Uhr mit einem Gasgemisch einen Geldautomaten auf. Dem Vernehmen nach gelangten sie an die Geldkassetten und flüchteten damit. Da wegen des Streiks der Bahnhof versperrt war, gibt es keine Zeugen. Der oder die Täter drangen vermutlich durch einen Notausstieg in den Schacht der U6 in Tempelhof ein. Nach Angaben der BVG ist der Schaden hoch, ein Ausgang wird vermutlich auch nach Ende des Streiks um 12 Uhr nicht eröffnet werden können, sagte BVG-Sprecherin Petra Nelken. 

Share
Share on Facebook Share on LinkedIn Share on WhatsApp Share on Telegram Share on Twitter Share via Email |
Permalink
Nantke Garrelts
Author Nantke Garrelts

Mehr Pausen, mehr Geld

Die Frage, ob sie vor allem für mehr Geld oder für weniger Arbeit kämpfen sollten, beantworten mehrere streikende BVGer vor der Unternehmenszentrale unserem Reporter Stefan Jacobs mit kurzem Nachdenken und einem anschließenden „Beides!“ So berichtet ein Busfahrer davon, dass die Arbeit vor etwa zehn Jahren so gestrafft worden sei, dass die Pufferzeiten – etwa an Endhaltestellen – knapp wurden. Das sei zunächst zu verkraften gewesen, aber über die Jahre seien sowohl die Straßen als auch die Busse so viel voller geworden, dass Verspätungen normal seien. Und jede Verspätung bedeute verlorene Zeit zum Durchschnaufen vor der nächsten Runde.

Warum es auch mehr Geld sein soll, begründet Verdi-Gewerkschaftssekretär Jeremy Arndt bei seiner Rede auf der Ladefläche des Lastwagens, der als Bühne dient: Der BVG-Tarif sei inzwischen der zweitschlechteste im Bundesvergleich, „selbst die Kollegen in Mecklenburg-Vorpommern, wo die Lebenshaltungskosten niedriger sind, bekommen mehr“.

Streikende vor der BVG-Zentrale
Streikende vor der BVG-Zentrale   Bild: Foto: Stefan Jacobs
Share
Share on Facebook Share on LinkedIn Share on WhatsApp Share on Telegram Share on Twitter Share via Email |
Permalink
Nantke Garrelts
Author Nantke Garrelts

Trotz High Heels blasenfrei ans Ziel

Zur Not hilft der ausgestreckte Daumen: Katalin Gennburg, in der Linksfraktion des Berliner Abgeordnetenhauses zuständig für die Themen Stadtentwicklung, Tourismus und Smart City, stellte sich am Freitagvormittag kurzentschlossen am Heidelberger Platz an den Straßenrand und hielt den Daumen raus. Nach wenigen Minuten stoppte ein BMW, das knapp drei Kilometer entfernte Ziel Gennburgs lag passenderweise auf der Route der aus Zehlendorf stammenden Autofahrerin. „Die Fahrt hätte gern noch länger dauern können“, sagt Gennburg hinterher unserem Kollegen Robert Kiesel, einen Kaffee hätte sie gern mit der Kurzzeit-Chauffeurin getrunken. Für Gennburg war es nicht die erste Erfahrung mit dem Trampen. Vor Jahren trampte sie quer durch Irland, entdeckte die Insel vom Beifahrersitz wechselnder Fahrzeuge aus. „Man kommt anders zusammen, lernt nicht nur Land sondern auch Leute kennen“, sagt Gennburg. Einer möglichen Verlängerung des BVG-Streiks in der kommenden Woche blickt sie nach ihrer Tour vom Freitag entspannter entgegen. 

Share
Share on Facebook Share on LinkedIn Share on WhatsApp Share on Telegram Share on Twitter Share via Email |
Permalink
Silvia Perdoni
Author Silvia Perdoni

Tausend Schritte sollst du tun..

Im Reisecenter am Hauptbahnhof hatte die Mitarbeiterin am Infoschalter heute vor allem mit Touristen zu tun, die in ihre Hotels wollten. „Ich versuche dann, Routen ohne Busse oder Straßenbahnen rauszusuchen - und manchmal müssen die Leute eben auch ein bisschen laufen.“ Auch auf Taxis verweist sie. Die stehen in diesem Moment in kleinen Schlangen an den Taxiständen vor den Eingängen, fast so, als hätte Berlin nie das Wort „Streik“ gehört. Die Bahnerin vermutet, dass am Mittag und Nachmittag noch einmal mehr gestrandete Touristen vor ihr stehen. „Die ersten Frühzüge aus anderen Städten kommen jetzt erst an - und es wird bis zum Abend dauern, ehe die BVG den Betrieb wieder normalisiert hat.“
Reisecenter
Reisecenter   Bild: Foto: Silvia Perdoni
Share
Share on Facebook Share on LinkedIn Share on WhatsApp Share on Telegram Share on Twitter Share via Email |
Permalink
Nantke Garrelts
Author Nantke Garrelts

Wandertour in der Jungfernheide

Der Flughafen Tegel hat vorgesorgt: Vier Shuttlebusse hat die Flughafenverwaltung angemietet, um Fluggäste von und in die Jungfernheide zu transportieren. 280 Flüge mit durchschnittlich etwa 150 Passagieren landen und starten im Streikzeitraum. 
Von diesen insgesamt etwa 42.000 Fluggästen steigen einige in die Taxen, die verstärkt am Flughafen vorfahren. Die Shuttlebusse sind aber gut besetzt und fahren zügig zwischen Tegel und Jungfernheide hin und her.
"Die Passagiere nehmen das Angebot dankbar an", sagte ein Sprecher am Freitagmorgen. Um ankommende Fluggäste zu den Bussen zu leiten, sind Hinweisschilder angebracht, extra geschulte Mitarbeiter aus der Verwaltung bilden ein "Care Team" und helfen den Fahrgästen. Ein weiterer Service: Flyer mit Wegbeschreibungen von der Jungfernheide in die Stadt. "Gerade die jüngeren Reisenden, die mit Rucksack unterwegs sind, nehmen sich die Flyer und laufen dem schönen Wetter den Weg von der Jungfernheide."
Share
Share on Facebook Share on LinkedIn Share on WhatsApp Share on Telegram Share on Twitter Share via Email |
Permalink
Nantke Garrelts
Author Nantke Garrelts

War da was?

Cool, cooler Berlin: Unser Verkehrsreporter Jörn Hasselmann kommentiert den Streik und resümiert: So ein Streik juckt die Berliner nicht weiter.
Das selbst von der BVG befürchtete "mittlere Chaos" blieb aus. Keine vor Verzweiflung schimpfenden Fahrgäste, kein Stillstand auf der Stadtautobahn, keine Schlangen am Taxi-Stand, nicht einmal die S-Bahn war überfüllt. Wieso ist Berlin so gut durch diesen Streik gekommen? Das dürfte viele Gründe haben. Der Warnstreik war seit vielen Tagen angekündigt.
Tagesspiegel | Jörn Hasselmann
Share
Share on Facebook Share on LinkedIn Share on WhatsApp Share on Telegram Share on Twitter Share via Email |
Permalink

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })