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In einem Volksentscheid hatten sich 2014 gut zwei Drittel der Berliner gegen eine Randbebauung des Tempelhofer Feldes ausgesprochen.

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Soll das Tempelhofer Feld bebaut werden?: Mehr als 60 Prozent der Berliner sind für eine Randbebauung

Die FDP fordert ein neues Volksbegehren zum Tempelhofer Feld. Eine Tagesspiegel-Umfrage zeigt: Ein solcher Entscheid könnte diesmal anders ausfallen als 2014.

Gut 63 Prozent der Berlinerinnen und Berliner fänden es gut, wenn am Rand des Tempelhofer Feldes neue Wohnungen gebaut würden. Das ergab eine repräsentative Umfrage des Instituts Civey im Auftrag des Tagesspiegels. Gegen eine Bebauung sprechen sich rund 27 Prozent der Befragten aus, knapp zehn Prozent sind unentschieden.

Bereits im Sommer 2019 hatten sich rund zwei Drittel der Befragten für eine Randbebauung des Tempelhofer Feldes ausgesprochen. Ein gutes halbes Jahr später haben sich die Ergebnisse kaum verändert. Nur die Zahl der Unentschiedenen ist leicht gestiegen zu Ungunsten der Befürworter. Diese geringen Schwankungen ändern allerdings nichts am Gesamtbild der Umfrage: Die Mehrheit der Berliner sieht eine Randbebauung des 335 Hektar großen Areals inzwischen positiv.

Das Meinungsbild hat sich damit grundlegend gewandelt. Am 25. Mai 2014 hatten sich die Berliner in einem Volksentscheid gegen eine Randbebauung ausgesprochen. Damals hatten sich 64,3 Prozent der Teilnehmer dagegen ausgesprochen. Seitdem ist es gesetzlich verboten, auf dem Tempelhofer Feld zu bauen, die Fläche solle „ohne dauerhafte Einschränkung“ zur Verfügung stehen.

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Interessant ist, dass die Zustimmung unabhängig von Parteipräferenzen besteht. Bei den SPD-Anhängern ist die Zustimmung mittlerweile mit 78,8 Prozent fast am höchsten. Nur die FDP-Anhänger sprechen sich mit 81,2 Prozent noch deutlicher für eine Randbebauung des ehemaligen Flughafengeländes aus. Bei den Anhängern der Linken, Grünen und der AfD liegt die Zustimmung um die 60 Prozent, unter den CDU-Anhängern fällt sie mit 74,9 Prozent noch etwas deutlicher aus.

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FDP fordert neuen Volksentscheid

Die deutlichen Zahlen dürften auch mit der zunehmend schwierigen Lage auf dem Berliner Wohnungsmarkt zusammenhängen. Die FDP hat deswegen vor einigen Tagen im Tagesspiegel eine erneute Abstimmung gefordert. Der Vorstoß hatte große Zustimmung ausgelöst - auch bei der SPD. Die hatte bereits beim Parteitag im November 2018 beschlossen, dass sie sich „eine behutsame Bebauung“ vorstellen könne. Allerdings nur mit einem neuen Volksentscheid. Bei der Zahl gehen die Vorstellungen allerdings auseinander: Die FDP würde gern 12.000 Wohnungen bauen, die SPD spricht von 5000 bis 6000.

Die beiden anderen Koalitionspartner, Grüne und Linke, lehnen eine Randbebauung jedoch weiterhin ab. Insofern ist es nicht wahrscheinlich, dass sich hier bis zur nächsten Abgeordnetenhauswahl im Herbst 2021 etwas tut.

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