zum Hauptinhalt
Macron and Xi Jinping

© IMAGO/ABACAPRESS/IMAGO/Pool/ABACA

Der prominente Wochenrückblick: Die Macrons kommen nach Berlin

Berlin putzt sich raus für Paris, Cannes duldet keine Palästina-Politik und eine KI macht sich vielleicht strafbar. Dabei sind Cate Blanchett, Scarlett Johansson und Günther Jauch.

Dass ein Rückblick mit einer Vorschau startet, ist widersprüchlich, aber nicht unmöglich. Vor allem nicht, wenn es sogenannte A-Promis betrifft. Ein solcher wird seit Wochen, eigentlich sogar seit Monaten, in Berlin erwartet – und endlich ist es so weit. Also gleich. Brigitte Macron besucht die Hauptstadt. Natürlich tut sie das nicht alleine, sondern in Begleitung ihres Gatten Emmanuel, der ist nun aber mal der französische Staatspräsident und wird an anderer Stelle versorgt.

Zurück zu Brigitte also: Eigentlich wollte sie bereits vor einem halben Jahr kommen, das wurde dann aber aufgrund von Unruhen in Frankreich abgesagt. Das damals veröffentlichte „Damenprogramm“ (das heißt tatsächlich so) zusammen mit Elke Büdenbender wird aus sicherheitspolitischen Gründen wohl in abgewandelter Form stattfinden, liefert aber trotzdem Anhaltspunkte, wo ungefähr man die „First Ladys“ finden wird.

Los geht es diesen Sonntag gegen 15 Uhr mit dem Besuch des Demokratiefestes zur Feier von 75 Jahren Grundgesetz vor dem Bundeskanzleramt. Rund eine Stunde später wird es eine Begrüßung mit militärischen Ehren vor dem Schloss Bellevue geben. Das Ganze ist öffentlich und kann vom Spreeweg aus verfolgt werden.

Symbolbefreites Filmfestival

Als gesichert gilt ein Besuch des Dresdner Gymnasiums Romain Rolland am kommenden Montagnachmittag. Dort wollen sich Macron und Büdenbender mit Schülern zum Thema Cybermobbing austauschen. Selbiges war ursprünglich im Goethe-Gymnasium in Ludwigsburg gedacht, in Dresden sollte eigentlich nur das Grüne Gewölbe besichtigt werden.

Damit genug der Zukunft und zurück in die Vergangenheit, wir bleiben zunächst aber in Frankreich. In den vergangenen zehn Tagen nämlich war Filmfestival in Cannes. Dass es dort, wie der Name vermuten lässt, um Filme geht, überrascht alle Jahre wieder, denn letztendlich sorgt traditionell eher der rote Teppich vor dem „Palais des Festivals et des Congrès“ für globale Furore.

Ich bin weiß, ich bin privilegiert, ich gehöre der Mittelschicht an

Cate Blanchett, Schauspielerin

Die war in diesem Jahr besonders brisant, denn, so der Plan des künstlerischen Leiters Thierry Frémaux, Politik war tabu. Das Festival verbannte sämtliche Zeichen der Solidarität – womit auch immer: keine Anstecker, keine Reden und keine traditionellen Tücher. Schauspielerin Cate Blanchett hielt davon aber offensichtlich nichts und entschied sich bei ihrer Kleiderwahl für eine ganz besondere Kreation aus einer Linie von Haider Ackermann für Jean Paul Gaultier.

Vorne Schwarz, hinten Weiß (vielleicht auch ganz blass Rosa), innen Smaragdgrün. Als sie dann, auf dem knallroten Teppich, recht unlasziv die Schleppe lüftete, wurde klar: Die Farbkombination wurde nicht aus ästhetischen Gründen gewählt (und hatte auch mit Wassermelonen nur im übertragenen Sinne etwas zu tun). Beim ursprünglichen Laufstegmodell wurde Lila und Lindgrün mit Schwarz kombiniert.

Dass die Farben Schwarz, Weiß und Grün in Kombination mit Rot dem roten Teppich nicht neutral sind, bewies Cate Blanchett bei den 77. Internationalen Filmfestspielen in Cannes.

© dpa/AP/Daniel Cole

Die wahrscheinlich nett gemeinte Geste konterkarierte Blanchett, die sich auch als UNHCR-Sonderbotschafterin für Geflüchtete engagiert, nur wenige Tage später bei einer Pressekonferenz: „Ich bin weiß, ich bin privilegiert, ich gehöre der Mittelschicht an“, erzählt sie da und das sorgte in Anbetracht ihres Jahreseinkommens für Häme. Aber, nun gut, Mittelschicht ist ein sehr dehnbarer Begriff und politisches Engagement geht auch in Haute Coute.

Als prominente Person ist es übrigens sehr wichtig, irgendwann zu entscheiden, wofür oder wogegen man sich einsetzt. Blanchetts US-Kollegin Scarlett Johansson zum Beispiel hat schon des Öfteren bewiesen, dass sie weiß, was sie nicht will: Gleich zweimal soll der Chef der ChatGPT-Firma „OpenAI“, Sam Altam, sie gefragt haben, ob sie ihre Stimme nicht einer ChatGPT-KI-Sprachsoftware zur Verfügung stellen will. Zweimal hätte sie abgelehnt. Als „OpenAI“ dann kürzlich ihre KI-Stimme „Sky“ präsentierte, erkannte sich Johannson darin trotzdem wieder. Die Firma dementiert natürlich alles, jetzt prüfen Anwälte die Situation.

Die Schauspielerin Scarlett Johansson ist auch für ihre charakteristische Stimme bekannt.

© dpa/AP/Jose Luis Magana

Man muss vielleicht wissen, dass Johannsons Stimme besonders charakteristisch ist, außerdem lieh sie sie vor gut zehn Jahren einer KI-Rolle im Film „Her“. Der Protagonist, gespielt von Joaquin Phoenix, verliebte sich dann in „sie“. Tatsächlich twitterte (x-te?) der „OpenAI“-Chef Altman nach der erfolgreichen Präsentation seiner neuen KI das Wort „her“.

Und was ist sonst noch passiert? Richtig, es hat geregnet. In Berlin und Potsdam vergleichsweise wenig, dafür aber besonders viel unter anderem in Rheinland-Pfalz. Laut Medienberichten war davon auch das Weingut des „Wer wird Millionär?“-Moderators Günther Jauch betroffen. Auf Bildern, die das Weingut namens „Othegraven“ bei Instagram veröffentlichte, ist Jauch immer wieder beim Schlammschippen zu sehen. Wenn das mal nicht erdet.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false