Brandstiftung und Gewalt gegen Polizei: Schwere Krawalle nach Koranverbrennung in Schweden

In der südschwedischen Stadt Malmö ist es in der Nacht zu Montag zu schweren Ausschreitungen zwischen der Polizei und etwa 100 Menschen gekommen. Die Beamten wurden zu mehreren Einsätzen ins östliche Viertel Rosengård gerufen, Dutzende Autos und mehrere Mülltonnen brannten.

Videos zeigen außerdem, wie Einsatzfahrzeuge mit Steinen beworfen werden. Verletzt worden ist Polizeiangaben zufolge niemand.

Bisher keine Festnahmen

Zuvor war es bei einer erneuten Koranverbrennung im muslimisch geprägten Stadtteil bereits zu heftigen Unruhen gekommen, als mehrere Demonstranten versuchten, die Polizeiabsperrungen zu durchbrechen.

Die öffentlichkeitswirksame Aktion von Salwan Momika musste abgebrochen, Momika mit einer Polizeieskorte in Sicherheit gebracht werden. Drei Verdächtige wurden noch am Nachmittag festgenommen.

© AFP/TT/Johan Nilsson

Der 37 Jahre alte Iraker verbrennt seit zwei Monaten regelmäßig Korane in Schweden. Dies löste eine diplomatische Krise mit islamischen Ländern aus, Ende Juli kam es etwa zu gewaltsamen Angriffen auf die schwedische Botschaft im Irak.

Schweden erhöhte im August Terrorwarnstufe

Das Terrornetzwerk Al Qaida rief im August zu Anschlägen auf. Stockholm prüft derzeit, ob angesichts der angespannten Sicherheitslage die Versammlungs- und Meinungsfreiheit eingeschränkt werden kann.

Momika ist nach eigenen Angaben Mitglied der rechtspopulistischen Schwedendemokraten. Am Freitag teilte die Partei mit, dass er ausgeschlossen worden sei. Seit knapp einem Jahr sind die Rechten als Mehrheitsbeschafferin an der schwedischen Minderheitsregierung beteiligt.

Eine Einschränkung der Meinungsfreiheit lehnen sie vehement ab. Momika hat bereits die nächsten Koranverbrennungen angemeldet.