Wer sensibilisierte und dem Lärm nicht abgeneigte Ohren hatte, konnte schon vor 20 Jahren auf den abgedrehten letzten Alben der Free-Rock-Legende Captain Beefheart hören, was für ein außergewöhnlicher Gitarrist Gary Lucas ist. Lucas hat sich als technisch und stilistisch unlimitierter Solist in einem enormen Wirkungsfeld von schräger Noise-Avantgarde über Stummfilmvertonungen bis zu Country-Adaptionen profiliert.
Alle Artikel in „Kultur“ vom 13.03.2001
Das Auswärtige Amt (AA) wirkt nach außen und innen gleichermaßen. Der Außenminister vertritt die deutsche Außenpolitik, deren Richtlinien allerdings der Kanzler bestimmt.
Das Auswärtige Amt wird 50, und schon geht die Suche los nach prägenden Figuren eines halben Jahrhunderts, entscheidenden Daten und Begriffen. Da ist es hilfreich, dass die gute alte deutsche Ostpolitik immerhin zu den Wörtern gehört, die Eingang gefunden haben in die englische Sprache - neben der Weltanschauung, dem Kindergarten und der Schadenfreude.
Es war ein Tod auf Raten. Schon im vergangenen Frühjahr bestand der Berliner Verlag Volk & Welt nur noch aus zwei Köpfen: aus Geschäftsführer Dietrich Simon und der Lektorin Christina Links.
Er ist 18 und sie 32. Sie trägt echtes Chanel No 5 und bringt einen Hauch von bürgerlicher Eleganz ins graue sozialistische Warschau der späten 60er Jahre.
Reden wir zur Abwechslung mal von dem kleinen Wolfgang, dem ganz kleinen. "Wir wohnten damals in einer Baracke am Hafen", erzählt Wolfgang Petersen über seine frühen Jahre in Emden, "es gab kaum was zu essen.
Die Filme von Ulrike Ottinger sind schillernde Mosaike, die sich aus vielen Details, großartigen Kostümen und experimentellen Strukturen zusammensetzen. Vor und während eines Drehs arbeitet die Regisseurin mit Fotografien.
Daniel Libeskind, Architekt und Erbauer des Jüdischen Museums in Berlin, wird Gastprofessor an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee. Dort wird er ab April im Studiengang Architektur das Fach "Architektur und Entwerfen" unterrichten.
In einem kleinen Prosatext erwehrt sich Rockpoet Heinz Rudolf Kunze lästiger Fliegen. Er tötet sie nicht, vertreibt sie lediglich mit einem Foto seines Berliner Kollegen Manfred Maurenbrecher.
Unter dem Titel "Land von Herkunft, Schreiben zwischen zwei Kulturen" beginnt an diesem Mittwoch die niederländische Buchwoche. Der britisch-indische Schriftsteller Salman Rushdie hat das traditionelle "Buchwochengeschenk" geschrieben.
Es gibt ja Dinge, die sind aus der Mode gekommen. Haushaltstage zum Beispiel nimmt heute niemand mehr, und für Frieden und Völkerfreundschaft hat auch keiner Zeit.
Der Berliner Verlag Volk & Welt, das einst wichtigste Verlagshaus für internationale Literatur in der DDR, steht vor dem Aus. Der Eigentümer Dietrich von Boetticher gibt den Standort Berlin auf.
Das Wiener Schauspielhaus erhält eine neue Leitung. Im Herbst treten Barrie Kosky, bisher Leiter des Adelaide Festivals, und der Figurentheater-Spezialist Airan Berg die Nachfolge von Hans Gratzer an.
Es ist gerade das "Dazwischen", das die Musik des Sizilianers Salvatore Sciarrino so intensiv werden lässt: die ungesagten, ungespielten Gefühlszustände, die zwischen den schneidend scharfen Konturen seiner Kompositionen dennoch fast physisch greifbar scheinen. Seine Ästhetik der Aussparung, des Hörens in die Stille hat Sciarrino auch auf die Oper übertragen und die Geschichte des "Lohengrin" recycelt: ein Stück über die Unmöglichkeit eines Paares, zueinander zu finden.
Kulturstaatsminister Julian Nida-Rümelin will das Grundgesetz ändern, um die gemeinsame Verpflichtung von Bund und Ländern für die Kulturförderung in Deutschland festzuschreiben. In Artikel 91 b sei bislang nur die Förderung von Einrichtungen der wissenschaftlichen Forschung als Gemeinschaftsaufgabe von Bund und Ländern festgeschrieben.