Reines Wasser muss durch einen tiefen Stein. Sagt die Sprudel-Werbung.
Alle Artikel in „Kultur“ vom 11.06.2001
Klaus Töpfer könnte mit der Liste der Ämter, für die er in den letzten zwei Jahrzehnten ins Gespräch gebracht worden ist, bequem seinen Schreibtisch tapezieren: vom Ministerpräsidenten des Saarlands angefangen bis hin zum Bundeskanzler. Auch für Berlin war der Mann, dem Helmut Kohl die Degradierung vom Umwelt- zum Bauminister mit dem Zusatzposten des Umzugsbeauftragten versüßt hatte, schon einmal im Gespräch.
Es war kein Zufall, dass Gregor Gysi dabei war, als Bundeskanzler Gerhard Schröder Anfang Mai in seinem Berliner Gästehaus die PDS-Bundesspitze empfing. Die Teilnahme des Ex-PDS-Chefs an der Runde hatte sich Schröder selbst gewünscht - auch weil Gysi einer ist, der sich wenig um Vorgaben aus der Parteizentrale schert.
Vom altmeisterlich bemalten Vorhang lächelt ein milde gestimmter Gottessohn in die Runde. Er bricht das Brot für ein letztes Abendmahl mit der um den Tisch versammelten bürgerlichen Kleinfamilie.
Kaum jemand kennt Berlin so gut wie Eberhard Diepgen. West-Berlin.
Simon Rattle, designierter Chefdirigent der Berliner Philharmoniker, ärgert sich darüber, dass sein Vertrag als Nachfolger von Claudio Abbado ab 2002 noch nicht unterzeichnet ist. Der Dirigent sei "sehr ungehalten", berichtete Kultursenator Christoph Stölzl auf seiner voraussichtlich letzten Kulturausschuss-Sitzung im Berliner Abgeordnetenhaus.
Ein Vertreter vertritt ein Buch. In Bibliotheken ist das manchmal so, wenn der Leser statt des Buches einen Pappkarton aus dem Regel zieht, auf dem steht, dass das Buch gerade neu gebunden wird oder gestohlen wurde.
Das "Ärmel aufkrempeln, zupacken, aufbauen" Franz Josef Degenhardts hatte die Frankfurter Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) jahrzehntelang finanziell unterfüttert. Als man schon erwog, das Institut umzubenennen, kam mit der Wende das "Baut auf!
Was den Schweden der Elch, das ist der Grottenolm für Slowenien. Als Nationalsymbol ziert er Briefmarken und Münzen des 1991 gegründeten Staates.
Tango hat ja, bei aller Verehrung, die vor allem den großen, zumeist argentinischen Meistern dieser Musik entgegen gebracht wird, doch ein wenig den Ruf einer eher nostalgischen Angelegenheit. Seine goldene Ära liegt irgendwo in verklärten und längst vergangenen Dekaden, im heutigen Musikbetrieb führt er eine Randexistenz, wenn auch eine sehr vitale.
Neulich war ich bei Hannah Höch zu Besuch. Nicht im Himmel, aber im Paradies.
Zum Thema Online Spezial: Das Ende der Großen Koalition Anfang vom Ende: Die Finanzkrise in Berlin TED: Soll der Regierende Bürgermeister direkt gewählt werden? Fototour: Die Bilder der Krise Berlin sucht einen Regierenden Bürgermeister.
Die Übung ist so vertraut wie der jährlich empfohlene Zahnarztbesuch, aber dadurch wird sie natürlich nicht besser: Berlin braucht schon wieder einen neuen Kultursenator. Und zwar schnell.
Machen wir eine Ranking-Liste der bluttriefendsten literarischen Werke. Fallen einem da nicht als erstes Shakespeares Königsdramen ein?
In den letzten Monaten, als sich die Spenden- und Bankenaffäre zur Koalitionskrise zuspitzte, hat Klaus Wowereit den unbedingten Willen zur Macht gezeigt. Charmant im Umgang, verbindlich im Ton, aber zäh in Verhandlungen und hart in der Sache hat der SPD-Spitzenkandidat bewiesen, dass er die eigene Partei hinter sich bringen und die Gegner ins Feld schlagen kann.
Der Künstler mit dem Skalpell verdankt seine Karriere der Punkbewegung. Die Collagen von Winston Smith, in zwei ansehnlichen Kunstbänden versammelt, entstehen oft im Auftrag von Bands wie den Dead Kennedys oder D.
Aus Sicht der CDU müsste Wolfgang Schäuble die Idealbesetzung sein. Selbst wenn man es für schwierig hält, die Hauptstadt zu regieren - einer, der sich das Amt des Bundeskanzlers zugetraut hat, muss vor Berlin nicht zurückschrecken.