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"Wer Mussorgskys Bilder einer Ausstellung in der Klavier- oder Orchesterfassung kennt, wird ein völlig neues Stücke entdecken." Neugierigen Hörern verspricht Konzerthaus-Organist Joachim Dalitz ein besonderes Erlebnis, denn Oskar Blarrs Transkription des beliebten Klavierbilder-Zyklus reizt die Möglichkeiten der großen Jehmlich-Orgel voll aus.

Zur Einführung in ihre vielschichtige Ausstellung führt Karin Rosenberg exemplarisch ihre Arbeitsweise vor: Bei der Kolonne untereinanderstehender Worte handelt es sich um den Rest von 130 in der Ausstellung verwendeten Begriffen aus dem Bereich der Botanik und Meteorologie: Keimung, Konzentration, labiler Zustand, Seitenorgan, Taupunkt oder Einrollung sind da zu lesen. Begriffe, die bei näherem Hinsehen Assoziationen an das menschliche Triebleben auslösen.

Die drei jungen Frauen sind aus dem Dunkel des Raumes ans Fenster getreten. Eine rafft fröstelnd das Tuch über der Brust, eine andere stützt ihren Arm in einer Geste der Abwehr auf die Brüstung.

Wenn Herr Uhu seinen Trödel auspackt, erzählen die Gegenstände Märchen: 7 Tassen werden 7 Geißlein, bedroht von einem Fleischklopfer, und eine Kaffemühle steigt als Hubschrauber auf, um ein gefährdetes Mainzelmännchen zu retten - das Ganze in stimmungsvoller Dachkammerkulisse, von Livemusik (Ulrich Wirwoll) untermalt. Mit seinem herrlich grotesken, nicht nur für Vierjährige sehenswerten Solo setzt Rudolf Schmidt vom Fliegenden Theater ein Glanzlicht im diesjährigen, ohnehin exzellenten Spandauer Puppenspielfest.

Die ganze Welt ist preußisch blau, wenn ich in diesen Himmel schau: So eine Nachtstimmung kennt der Großstädter nur aus der Provinz. Hier, wo sich kein dunstiger Lichtdom über den Häuserschluchten wölbt, ist das Firmament nach Sonnenuntergang mit Samt ausgeschlagen.

Von Frederik Hanssen

Die Videos des Baloise-Kunstpreisträgers Ross Sinclair waren noch vor zwei Jahren bei seiner Galerie "The Agency" auf der Alternativmesse "Liste" zu weit günstigeren Preisen zu erwerben. Nachdem die "Art" sich in den vergangenen Jahren verstärkt für junge Kunst engagierte, schien die "Liste" in der ehemaligen Brauerei Warteck überflüssig geworden zu sein.

Auf der Berlin-Biennale verbringt man viel Zeit damit, dunkle Vorhänge auseinander zu ziehen. Hat man den schweren, dicht gewebten Stoff aus Nessel oder Leinen beiseite geschoben, sich durch ihn gleichsam hindurchgeschlängelt und den dahinter verborgenen Raum betreten, findet man sich in kleinkinoähnlichen Höhlen wieder.

Sie ist eine Grenzgängerin zwischen den Welten - die Choreographin Ea Sola. Als Tochter einer französischen Mutter und eines vietnamesischen Vaters wuchs sie in einem Dorf in Südvietnam auf.

Von Sandra Luzina

Mark Hampton und Mary Louise Wilson haben das Drama zum Laufsteg geschrieben: "Full Gallop" verhandelt den Aufstieg und Fall der "Vogue"-Chefredakteurin Diana Vreeland. Soeben noch flächendeckend hofiert, verliert die Frau von einem Tag auf den anderen ihren Job und sieht sich mit einer gnadenlosen Presse konfrontiert.

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