Ulrich Roloff-Momin dürfte kaum die Implosion der Berliner Kulturpolitik vorausgeahnt haben, als er 1995 nach einem Direktor für die neue Stiftung Stadtmuseum suchte. Das Kalkül des damaligen Kultursenators bei der Berufung seines Museumsreferenten Rainer Güntzer auf diesen Posten: Kein glamouröser Blitzstart, sondern "stille Kärrnerarbeit durch einen mit den Verhältnissen bereits Vertrauten".
Alle Artikel in „Kultur“ vom 22.06.2001
Vor wenigen Wochen hat Dan Lahav mit dem Theater "Bamah" das erste jüdische Theater seit Kriegsende in Berlin eröffnet. Hier soll der Bogen vom traditionellen ostjüdischen Theater, über Musicals mit jüdischen Themen bis zum Puppen- und Kindertheater gespannt werden - mit dem Anliegen, das Leben der modernen Gesellschaft in Europa, den USA und Israel nach dem Holocaust darzustellen.
Am 25. Juni 1991 eröffneten Doris Leo und Helle Coppi ihre Galerie in der Wallstraße mit der Ausstellung von Harald Metzkes und Werner Stötzer.
Christine Scheel (44) ist Haushaltsexpertin der Grünen und seit November 1998 Vorsitzende des Finanzausschusses im Bundestag. Frau Scheel, die Konjunktur lahmt.
Alles ist in Bewegung. Allem voran der Mensch.
Das Eigene und das Andere, das ist das große Thema der Dichtung, sagt der libanesische Dichter Adonis. Und zwischen Deutschland und Arabien eine Brücke zu schlagen, ist das Anliegen der am Donnerstag in der Berliner Literaturwerkstatt vorgestellten, zweisprachigen Zeitschrift "Diwan".
Wann beginnt Liebe, und wie geht das Leben? Schwierige Fragen.
Was die im Friedrichstadtpalast können, das kriegen wir auch hin, mögen sich Ute und Hasso Hartmann gedacht haben, als sie hundert deutsche Jahre in eine Tanztheaterrevue packten. Und so schickten sie das Theatertanzensemble der Volkshochschule Marzahn von einer historisch bedeutsamen Station zur nächsten.
Nicht nur Igor Strawinsky schrieb seine "Pulcinella"-Suite, 1920 eine Pioniertat des Neoklassizismus. 30 Jahre später, als dies schon längst den Avantgarde-Dogmen widersprach, wagte Luigi Dallapiccola Ähnliches: Seiner "Tartiniana" für Violine und Orchester liegen vier Sonaten des Barockmeisters Giuseppe Tartini zugrunde, deren glatte Moll-Klänge sich immer mehr kontrapunktisch verdichten und verschärfen.
Frankreich wäre schön. In Frankreich, diesem Paradies für Filmemacher, laufen mittwochs und freitags keine Spielfilme im Fernsehen, damit die Leute ins Kino gehen.
Bevor Victor Sjöström sich an die Verfilmung von Selma Lagerlöfs Novelle "Körkarlen" machte, besuchte er sie und las ihr das komplette Drehbuch vor. Nach einem langen Schweigen fragte sie ihn, ob er einen Schnaps wolle.
Acht überlebensgroße Kleider haben sich im Entree der Galerie Asian Fine Arts zur Wache formiert. Im hermetischen Halbrund markieren diese kopflosen Riesen die Grenze zwischen Innen und Außen.
Der Terroristenfilm "Die innere Sicherheit" von Christian Petzold ist am Freitagabend mit dem Deutschen Filmpreis in Gold ausgezeichnet worden. Silberne "Lolas", wie die Statue jetzt heißt, gingen an "Der Krieger und die Kaiserin" von Tom Tykwer und die Pubertätskomödie "Crazy" von Hans-Christian Schmid.
Im Tagesspiegel vom 22. Juni 2001 verbreiten Sie auf S.
Vor einigen Jahren forderte der kritische Pädagoge Henry Giroux in den USA eindringlich, dass die Beschäftigung mit populärer Kultur in die Lehrpläne der Schulen gehöre: Lehrer müssten endlich mit ihren Schülern über Shopping Malls, Spielhallen, Coffee Shops oder Platten reden. Früher hätte die Vorstellung, mit einem Lehrer über die letzte Platte der Band X zu diskutieren, bei Jugendlichen zweifellos Zähneknirschen provoziert - schließlich war diese Platte auch erworben worden, um der Welt der Eltern und Lehrer zu entkommen.
Von Einigkeit in der CDU konnte in letzter Zeit kaum die Rede sein. Immer wieder musste sich vor allem CDU-Chefin Merkel Führungsschwäche vorwerfen lassen, oft genug verbreitet von den eigenen Leuten.
Etwas Unrealistisches ist an diesen Vater-Kolumnen, aber womöglich auch an den Mutter-Kolumnen. Denn sie handeln eigentlich immer davon, was wir mit unseren Kindern so machen, was wir erleben, wenn wir mit ihnen zusammen sind.
Frei nach einer Geschichte des "Biene Maja"-Autors Waldemar Bonsels schickt das Theater Scarabäus "Die Hummel Lulu" auf Reisen. Die Open-Air-Erlebnisse des jungen Brummers mit Schmetterling, Schnecke und Mistkäfer werden von Tischpuppen gespielt - beziehungsweise von Ingrid Müller, die nicht nur die Figuren führt, sondern den Kindern ab 3 Jahren überdies etwas vorsingt.