Wir schauen in die Kristallkugel: Am Sonntag, 21. Oktober 2001, erklärt sich die Berliner SPD schon kurz nach 18 Uhr zum Sieger der Abgeordnetenhauswahl.
Alle Artikel in „Kultur“ vom 14.10.2001
Ein Bau der klassischen Moderne war es, der ihn schon als Halbwüchsigen fasziniert habe, berichtet Fumihiko Maki, und zwar das Wohnhaus, das Kameki Tsuchiura für sich selbst erbaute. Tsuchiura, der vor fünf Jahren im Alter von 100 Jahren verstarb, hatte noch bei Frank Lloyd Wright gelernt und gearbeitet.
Etwas Glück hatte das Berliner Sinfonie-Orchester schon, die Uraufführung des Violakonzerts von Gil Shohat an Land zu ziehen. Denn eigentlich hatte Kirov-Chef Valery Gergeiev das Stück bei dem erst 28-jährigen Jungstar der israelischen Komponistenszene bestellt.
Ob weiß, Café au lait oder steinsichtig, das ist längst nicht mehr die Frage. Zwar darf derzeit per Münzeinwurf oder Internet über eine genehme Farbgebung für das Brandenburger Tor abgestimmt werden.
Was soll daran Kunst sein? Diese Frage begleitet wie ein Leitmotiv die Werke der klassischen und zeitgenössischen Moderne.
Horch, wie der von draußen rein kommt! Ein paar Celloclusterklänge wehen dem Mann voraus, der enge schwarze Rock fliegt weit auf.
Der junge amerikanische Dirigent Steven Sloane, der vor einiger Zeit in einem Konzert der Komischen Oper mit Werken von Ives, Beethoven und Lutoslawski erfolgreich hervorgetreten ist, stellte nun auch bei seinem BSO-Abend im Konzerthaus sein geschliffenes musikalisches Können unter Beweis. Sloane, der das Konzert mit der "Zweiten" von Brahms ausklingen ließ, traf sogleich zu Beginn mit Haydns Sinfonie Nr.
Bestimmt ist es nicht beneidenswert, wenn die eigenen, unzweifelhaft reichlich vorhandenen Talente immer mit den eindeutig größeren des älteren Bruders verglichen werden. Dabei trug Dave Davies als Gitarrist und Sänger zu den Erfolgen der Kinks ähnlich viel bei wie Bruder Ray als genialer Songschreiber.
Das Maxim Gorki Theater untersucht in seiner neuen Produktion ein bizarres Sozialbiotop mit ganz eigenen Gesetzmäßigkeiten: die politische Klasse. Drei Damen und vier Herren in schwarzen Anzügen und gedecktem Business-Kostümen führen in 36 Lektionen vor, wie das politische Geschäft funktioniert: als leerlaufende Mechanik der Macht, der die Themen und Inhalte längst abhanden gekommen sind.
Die Mitte der Wissenschaftsstadt Adlershof gleicht zur Zeit noch einer Mondlandschaft. Zwischen Erdhügeln und Grassteppen erheben sich ein eiförmiger "Trudelturm", die Röhren von Windkanälen und verlassene Motorenprüfstände, die von der Geschichte Adlershofs erzählen.
Yoko Tawada, Theater-, Hörspiel- und Buchautorin, ist eine Wortmalerin. Für ihre surreal geneigten Texte wurde die seit zwanzig Jahren in Deutschland lebende Japanerin mit mehreren Preisen bedacht - Lorbeeren, die nicht zum Ausruhen laden, sondern pieksen, um neue Wege zu suchen.
Im Berliner Wahlfieber gerät beinahe in Vergessenheit, warum nach zwei Jahren schon wieder ein neues Abgeordnetenhaus gewählt wird. Es hat damit zu tun, dass die Große Koalition im Juni wegen der brisanten Mischung aus CDU-Parteispendenaffäre, Bankenkrise und Haushaltskrise platzte und der PDS-gestützte rot-grüne Minderheitssenat mit dem Willen zu vorgezogenen Neuwahlen antrat.
Im Augenblick bleibt uns nicht viel mehr als die fahle Hoffnung auf eine List der Vernunft und ein wenig Selbstbesinnung. Den Risiken einer andernorts entgleisenden Säkularisierung werden wir nur mit Augenmaß begegnen, wenn wir uns darüber klar werden, was Säkularisierung in unseren postsäkularen Gesellschaften bedeutet.
Prinz im Hause Hohenzollern zu sein, war nicht in jedem Fall angenehm. Die Eltern waren selten erreichbar, Gouverneure, Gouvernanten und Generalmajore unterwiesen mit ziemlich brachialen Methoden die frühzeitig in Uniformen gesteckten Kleinen.
Seit Wochen ist bei uns im Garten ein Eichhörnchen aktiv. Eifrig schleppt es Nuss um Nuss in eins seiner zahlreichen Verstecke.