Der Filmemacher Matthias Müller, der sich bislang mehr auf nationalen und internationalen Filmfestivals herumtrieb, als sich mit dem Kunstzirkus herumzuschlagen, ist dennoch in der Kunstwelt gelandet: Seine experimentellen Avantgarde-Streifen gastierten zunehmend nicht nur in Cannes und Venedig, sondern auch auf der letzten Documenta und der dritten Manifesta. Müller war im Louvre zu sehen und im New Yorker MoMA.
Alle Artikel in „Kultur“ vom 05.10.2001
Seine gesellschaftsphilosophischen Kommentare pflegte der polnische Autor Witold Gombrowicz grotesk zu verschlüsseln. So auch "Die Ratte", eine Erzählung, die sich Barbara Weller als Ein-Personen-Stück aneignete.
Die Galerien Michael Neff aus Frankfurt und Michele Maccarone aus New York erhalten für ihren in fünf "Garagen" mit One-Man-Shows aufgeteilten Gemeinschaftsstand in der Kategorie "Etablierte Galerie" den mit 3000 Euro dotierten Preis für den besten Stand auf dem Art Forum Berlin. Ebenfalls 3000 Euro erhält die Berliner Galerie Koch & Kesslau in der Kategorie "Project Spaces".
So unverzüglich und gnadenlos sind Londons Literaturkritiker mit Salman Rushdies neuem Roman ins Gericht gegangen, dass sie sich nun selber schämen. Der New-York-Roman "Fury" (Wut) des britischen Autors sei "im Mutterleib ermordet worden, durch vorzeitige Kritiken und Gehässigkeit", schrieb der Literaturredakteur des "Guardian" und warf sich mit seiner Feder schützend vor Rushdie.
Wenn die Eltern gemütlich daheim auf ihrem Biedermeiersofa saßen, und die lieben Kinder gemeinsam Hausmusik machten - vielleicht sind dann wirklich die Lieder von Franz Lachner erklungen. Das würde auch die ungewöhnliche Besetzung für Singstimme, Klavier und Cello erklären.
Bevor sich herbstliche Melancholie auf die Pop-Konzertlandschaft Berlins senkt, sollte man sich noch einmal ein läuterndes Lärmbad gönnen. Und wer wäre dazu geeigneter als die Vorsitzenden der IG Speedmetall, Slayer?
Am kommenden Montag führt das Münchner Auktionshaus Ketterer seine fünfte Versteigerung zeitgenössischer Kunst in der Dresdner Bank am Pariser Platz durch. Teuerstes Los des mit viel Druckgrafik angereicherten Angebots ist Gerhard Richters "Abstraktes Bild" von 1983 für geschätzte 90 000 Mark.
Der Terrorschock und die Wochen nach dem 11. September haben in grelles Licht gerückt, wie sich die internationalen Verhältnisse seit 1989 verändert haben.
Exakt 93,2 Prozent bekam sie: Damals, im Oktober 2000, bei der Wahl zur PDS-Vorsitzenden in Cottbus. Ein Jahr später hat die blasse Chefin mehr Reformen angestoßen als ihre übermächtigen Vorgänger Gysi und Bisky - und wird doch nicht so recht ernst genommen.
Das Deutsche Centrum für Photographie (DCP) wird bis auf weiteres nur in einer "Kleinstlösung" realisiert. Das gab Klaus-Dieter Lehmann, Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, auf einer Pressekonferenz am Freitag bekannt.
Nach seinem Rückzug aus dem Amt des Parteichefs schaute sich Lothar Bisky die Dinge noch drei Monate lang an, dann verzweifelte er endgültig. Es war im Januar 2000, als Bisky auch den Vorsitz der Programmkommission der PDS niederlegte.
Wer ist der Mensch hinter dem Label Andy Warhol? Die Widersprüchlichkeit im Wesen des schüchternen Popstars zwischen perfekter Selbstinszenierung und Ungreifbarkeit lässt die Porträtserie von Christopher Makos erahnen: 1981 fand die zweitägige Fotosession statt.
In Tokyoter Müllberge taucht die japanische Avantgarde-Theater-Company Rinko-Gun ab. In seinem von realen Ereignissen inspirierten und mit dem Kunio Kishida Award ausgezeichneten Stück "Breathless" leuchtet Autor und Regisseur Yoji Sakate die Schattenseiten des Wirtschaftsaufschwungs aus.
Viele Wege führen zu Warhol. Mit jeder großen Ausstellung wird ein anderer Pfad betreten, eine neue Orientierung gesucht im wuchernden Werk dieses Universalkünstlers, der vom Grafikdesign zur Malerei wechselte, vom Film zur Fotografie, von der Performance zur Musikproduktion, vom Zeitschriftenherausgeber zum Buchautor.
Exakt 91,5 Prozent bekam sie: Damals, als Claudia Roth im März 2001 beim Stuttgarter Parteitag an die Spitze der Grünen gewählt wurde, versprach sie, keine "Frontfrau einer Strömung" sein zu wollen. Dennoch sahen sie viele als Mutter der Linken oder als Brückenbauerin zwischen der Moral-Partei der Gründungstage und der Verantwortungs-Partei der Schröder-Koalition.
Über Geld redet man nicht. Neureiche tun es trotzdem, Finanzminister und Gewerkschaften auch.