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Thema

Braunkohle

Nach einer Greenpeace-Umfrage will eine Mehrheit der Deutschen den Ausstieg aus der Braunkohle. Am Dienstag wird eine Entscheidung über die Erweiterung des Tagebaus Welzow-Süd in der Lausitz erwartet. Greenpeace protestiert auf einer Tour durch drei Länder.

Belagert. Die Parteichefin der Linken Katja Kipping sitzt hinter Protestzelten von Greenpeace in der Parteizentrale. Seit Tagen besetzen Greenpeace-Aktivisten die Parteizentrale der Linken in Berlin, weil sie die Partei unter Druck setzen wollen, in Brandenburg kommende Woche gegen den Tagebau Welzow-Süd II zu stimmen. Die brandenburgische Linke will aber an der Braunkohle festhalten.

Ein Gutachten der Berliner Rechtsanwältin Cornelia Ziehm sieht Welzow-Süd II nicht im Interesse des Gemeinwohls. Damit wäre ein Neuaufschluss des Braunkohletagebaus verfassungswidrig, finden auch die Grünen, die das Gutachten in Auftrag gegeben haben.

Von Dagmar Dehmer
Aufs Dach gestiegen. Die Linkspartei hatte ungebetene Gäste.

Greenpeace besetzt die Zentrale der Linkspartei – aus Protest gegen Tagbebaupläne in Brandenburg. Dennoch bleibt es dabei: Linke-Minister werden am Dienstag für den neuen Braunkohletagebau Welzow-Süd II und gegen die eigene Parteilinie stimmen.

Von Alexander Fröhlich

Brandenburgs Landesregierung will den neuen Braunkohle-Tagebau Welzow-Süd II mit aller Macht durchsetzen. Weil sich die von einer Umsiedlung bedrohten Anwohner Gesprächen mit Vattenfall verweigern, greift das Land zu einem Trick

Von Alexander Fröhlich

Cottbus/Potsdam - Nach der überraschenden Entscheidung von Rot-Grün in Nordrhein-Westfalen, den umstrittenen Braunkohletagebau Garzweiler II zu verkleinern, forden Kohlegegner und Grüne in Brandenburg ebenfalls ein Umdenken seitens der Landesregierung. „Trotz eines bestehenden Braunkohleplanes hat Rot-Grün das Abbaugebiet von Garzweiler II deutlich verkleinert.

Von Matthias Matern
Drei Bs für den Fortschritt: Bagger, Braunkohle, Brandenburg

Vattenfall überlegt, sich von der Brandenburger Braunkohlesparte zu trennen. Die Landesregierung überlegt, die Braunkohlesparte von Vattenfall zu übernehmen. Das ist vernünftig.

Von Gerd Appenzeller

Als „bewährter Partner der erneuerbaren Energien“ bezeichnet Vattenfall die Braunkohle. Denn auch in windstillen Nächten gibt es Strom aus den Kraftwerken Jänschwalde, Schwarze Pumpe, Boxberg und Lippendorf.

Trotz Energiewende boomt der Braunkohle-Abbau. In der Lausitz kämpfen von der Abbaggerung bedrohte Dörfer gegen die Energielobby – aber die Bürger bekriegen sich auch untereinander

Brandenburgs früherer Ministerpräsident Manfred Stolpe (SPD) hatte vor mehr als zwölf Jahren versprochen, Horno sei das letzte Dorf, das der Braunkohle weichen muss. 2005 wurde es abgerissen, die Kirche gesprengt, der Kampf der Bewohner wurde zum Symbol für den Widerstand gegen die Braunkohle.

Der Kraftwerkspark Jänschwalde in der Lausitz im Januar 2014. Hier verstromt der schwedische Vattenfall-Konzern die Braunkohle aus den anliegenden Tagebauen.

Die Stromkunden zahlen seit Jahren riesige Summen für den Ausbau der erneuerbaren Energien - allein in diesem Jahr rund 23,5 Milliarden Euro. Klimafreundlicher wurde Deutschland dadurch offenbar nicht. 2013 wurde so viel Strom aus besonders schmutziger Braunkohle produziert wie seit der Wende nicht mehr.

Von Kevin P. Hoffmann
Mondlandschaft. Der Energiekonzern Vattenfall will in der Lausitz weitere Tagebaue eröffnen.

Die Pläne des Energiekonzerns Vattenfall für den neuen Tagebau Welzow Süd II könnten vor Gericht landen - weil Kommunen in der Lausitz für das Vorhaben aktiv warben, aber auch weil der Freistaat Sachsen eine Fehler machte.

Von Alexander Fröhlich
Mondlandschaft. Der Energiekonzern Vattenfall will in der Lausitz weitere Tagebaue eröffnen.

Der Energiekonzern verzeichnet für 2013 erneut einen Anstieg bei Braunkohleabbau und -verstromung. Ab Dienstag startet die Anhörung für einen neuen Tagebau. Doch es gibt verfassungsrechtliche Bedenken

Von Alexander Fröhlich

Die vor allem von der Braunkohle geprägte Lausitzer Wirtschaft kann einer Studie zufolge nur durch gemeinsames Handeln für die Zukunft fit gemacht werden. Erforderlich sei eine langfristige, in Brandenburg und Sachsen abgestimmte Strategie, heißt es in dem Papier des ifo-Instituts Dresden, das amMontag in Cottbus vorgestellt wurde.

Neuer Tagebau Welzow-Süd IINach der Rekordflut neuer Stellungnahmen zu den Vattenfall-Plänen für den neuen Braunkohletagebau Welzow-Süd soll es im Dezember einen zweiten Erörterungstermin geben. Gegner neuer Tagebau-Gebiete hatten bei dem am Dienstag voriger Woche beendeten zweiten Beteiligungsverfahren mehr als 120 000 Stellungnahmen abgegeben.

Ihr Protest stoppt für einige Zeit den Kohletransport. Gegner des Tagebaus in der Lausitz ketten sich an Schienen fest. Die Polizei rückt an und muss sich auf einen langen Einsatz einstellen. Gegen die Vergrößerung des Tagebaus gibt es mehr als 100 000 Einwände.

Aktivisten der Umweltschutzorganisation Greenpeace wollen in den nächsten Tagen über „Umwelt- und Klimaschäden durch die Ausbeutung von Braunkohle“ in der Lausitz informieren. Dabei wollen ältere Aktivisten vom „Team50Plus“ auch gegen den geplanten Tagebau Welzow-Süd II, für den 800 Menschen umgesiedelt werden müssten, informieren.

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