Im Kreise seiner Lieben wird Wolfgang Grenzendörfer morgen seinen 47. Geburtstag feiern - nur der Ort ist etwas ungewöhnlich.
Alle Artikel in „Berlin“ vom 08.10.1999
Ganz laut "Hier" hatte Peter Radunski gerufen, als das Amt des Kultur- und Wissenschaftssenators zu vergeben war. Radunski, zuvor Bundes-/Europasenator und zudem CDU-Wahlkampfprofi, ist ein Genussmensch und umtriebig, beide Vorlieben konnte er in seinem Ressort in den letzten vier Jahren ausleben wie kaum zuvor.
Am Sonntagabend wird die SPD Trost brauchen, wenn sie in Berlin ihr miserables Ergebnis einfährt. Aber von einer Partei ist es sicher, dass sie noch schlechter abschneidet: Gelangte die FDP ins Abgeordneten-Haus, käme dies einem Wunder gleich.
Trotz offenkundigem Sachverständnis sind die Sympathiewerte des SPD-Kandidaten im Keller. Dennoch wirbt er unermüdlich für seine Partei - und die Fortsetzung der Großen Koaltion.
"Stark für Berlin" plakatierte Klaus Böger in Steglitz, wo er erneut für das Abgeordnetenhaus kandidiert. Mit Recht, denn er hat Stärken.
Mit zwölf Jahren stand sie zum ersten Mal auf einer Bühne, mit Gitarre vorm Bauch und Mikrofon in der Hand. Das war Ende der 60er Jahre daheim in Heiligenstadt im thüringischen Eichsfeld.
Der Wissenschaftsstandort Berlin wurde fit gemacht für das nächste Jahrhundert: Die von mir initiierten Hochschulverträge garantieren den Hochschulen feste Zuschüsse für die Jahre 1997 bis 2002 und verpflichten sie im Gegenzug zu Studienreformen und Strukturveränderungen. Durch die Einführung einer "Erprobungsklausel" wurden 60 Paragraphen des Berliner Hochschulgesetzes außer Kraft gesetzt.
Eine bisher noch nicht identifizierte Frau sprang gestern gegen 14.15 Uhr von der Infobox am Potsdamer Platz.
Zur Record-Release-Party, die die EMi-Electrola in der Kleinen Revue des Friedrichstadtpalasts veranstaltete, war wahrscheinlich alles erschienen, was in der Musikbranche Rang und Namen hat, aber außerhalb dieser leider kein Mensch kennt. Ein bekanntes Gesicht: das von Benjamin von Stuckrad-Barre, der mit einem roten Täschchen mit "First-Aid-Kit"-Aufdruck ziellos durch die Gegend schlich.
Wer sich einer großen Koalition gegenübersieht, handelt sich im parlamentarischen Abstimmungsprocedere mehr Niederlagen als Siege ein. Manche dieser Niederlagen wiegen schwer.
Eine Belohnung von 5000 Mark hat der Polizeipräsident gestern für Hinweise ausgesetzt, die zur Ergreifung der Täter führen, die in der Nacht zum 4. Oktober den Jüdischen Friedhof am Markus-Reich-Platz in Weißensee geschändet haben.
In keinem anderen Fall wird die Fusion der Bezirke so spannend wie bei Mitte, Tiergarten und Wedding. Und der Ausgang der Wahlen entscheidet über die künftige Kräfteverteilung im neuen Innenstadtbezirk.
Als die Besucher die Gethsemanekirche betraten, schlug ihnen wie in den Wendetagen 1989 die herbstliche Kälte des mehr als 100 Jahre alten Klinkerbaus entgegen. Trotz frostiger Temperaturen pilgerten am Donnerstagabend hunderte Menschen ins Gotteshaus.
Nicht, dass der 50. Jahrestag der DDR so sang- und klanglos an den Werktätigen vorüber gezogen wäre.
MitteWahlkreis 1CDU: Schulze, Dieter geb. 1939, Kamenz, Architekt.
Drei Kataloge, über 4000 Losnummern: Die Buchversteigerung des Berliner Auktionshauses Bassenge bietet von allem etwas. Wertvolles findet sich bei den Publikationen des 20.
Mit großem Pomp ist gestern ein kleines Stück Straße eröffnet worden. Gegen 14 Uhr befuhren der Regierende Bürgermeister Diepgen und und Daimler-Vorstand Gentz den letzten bislang noch von Bauarbeitern beherrschten Abschnitt der Alten Potsdamer Straße zwischen Varian-Fry-Straße und Potsdamer Platz, indem sie eine Ehrenrunde mit einem 1937er-Mercedes drehten.
Anlässe, sich zu beharken, gibt es immer wieder: Da ist der Posaunist unterm Dach, der ausgerechnet immer dann üben will, wenn ein Stockwerk tiefer der heimkommende Frühschichtler nach Entspannung lechzt. Zur Strafe dreht der dann die Hifi-Anlage auf, woraufhin der Posaunist empört an dessen Wohnungstür hämmert.
Kurz vor der für die FDP sehr schwierigen Abgeordnetenhauswahl in Berlin hat FDP-Generalsekretär Guido Westerwelle seine Partei ungewöhnlich hart kritisiert. Die FDP erscheine ihrer Anhängerschaft in vielen inhaltlichen Punkten zu diffus, die Öffentlichkeit wisse nicht mehr, wofür die Partei überhaupt stehe, sagte er der "Passauer Neuen Presse" in einem Interview.
Jetzt hat Berlin die Wahl. Aber welche?
Unsere Anträge wurden meist von der Koalition aus CDU und SPD abgelehnt. Dennoch hat die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen in den letzten vier Jahren Erfolge erzielt und Akzente gesetzt.
Für Verfassungsschutz, Polizeiführung und Innenverwaltung wird die Scientology-Affäre um den Berliner Polizeidirektor Otto Dreksler zu einem immer grösseren DebakelOtto Diederichs Die Grünen haben gestern die sofortige und vollständige Offenlegung der Akten des Landesamtes für Verfassungsschutz zum Fall des im März 1989 fälschlich der Scientology-Mitgliedschaft verdächtigten Berliner Polizeidirektors Otto Dreksler gefordert. Sollten Berichte zutreffen, dass der Verfassungsschutz Aussagen seines auf Dreksler angesetzten V-Mannes verfälscht habe, sei die Entlassung von Staatssekretär Kuno Böse und Verfassungsschutzchef Eduard Vermander unausweichlich.
Um die "Integration der 4. Generation" sollte es am Mittwochabend im Haus der CDU-nahen Konrad-Adenauer-Stiftung in Tiergarten eigentlich gehen.
Renate Künast, nach dem Abgang Michaele Schreyers in Richtung Brüssel in den letzten Monaten alleinige Fraktionsvorsitzende der Grünen, zeigte sich in dieser Legislaturperiode ungewöhnlich selbst- und machtbewusst. Ihr kam zugute, dass bis auf wenige Ausnahmen die Fraktion diszipliniert auftrat und eher durch rege Sacharbeit als durch Grabenkämpfe und Eifersüchteleien auffiel.
Zu Beginn der Legislaturperiode sah es nicht danach aus, dass die PDS-Fraktion in absehbarer Zeit aus dem Schatten der SED-Erblast treten könne. Die Überprüfung durch die Gauck-Behörde und durch den Ehrenrat des Parlaments lehnte die PDS ab.
Die Bezirke in der StatistikMitte: 55 600 Wahlberechtigte, davon 51,4 Prozent Frauen. 75 100 Einwohner, darunter 12,7 Prozent Ausländer.
"Eine immerwährende Geschichte" nennt Lothar Juckel, wissenschaftlicher Sekretär der Akademie für Städtebau und Landesplanung, das Thema der Jahrestagung 1999 "Stadt zum Wohnen - Wohnen in der Stadt". Aber die Akzente wandeln sich mit der Zeit.