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Einen allein vom Komponisten Udo Zimmermann bestrittenen Abend hat es während der Amtszeit des Intendanten Zimmermann bislang nicht gegeben.Mit einem Ballettabend, der die Uraufführung "Dans la marche" mit der Wiederaufnahme von "Pax questuosa" aus Jahr 1992 kombiniert, eröffnet an der Leipziger Oper die neue Spielzeit.

Von Sandra Luzina

Die Kunst lebt von Wandlungen, der Künstler von der Wandlungsfähigkeit.Durchgeistigt bis zum Manierismus, übersensibel bis zur Spannungslosigkeit, so sehr ins fein ziselierte Detail versenkt, daß die große Form zerbrach - all das konnte man bei Alfred Brendel schon erleben.

Von Isabel Herzfeld

Im Wetterbericht gibt es seit ein paar Jahren den "Windchill-Faktor".Dank des Windchill-Faktors unterscheidet der moderne Mensch zwischen der tatsächlichen Temperatur und einer "gefühlten" Temperatur.

Von Harald Martenstein

In Brechts "Arturo Ui", nimmt Ui, also Hitler, in den Jahren seiner Ausbildung zum Diktator Schauspielunterricht bei einem alten Mimen, um sich zu dem Schmierendarsteller bilden zu lassen, den er dann, zu Propagandazwecken, vor den ihm zugrölenden Massen gab.Brecht hielt es noch für bemerkens- und zeigenswert, daß Politiker "spielen", schauspielern, daß sie in eine Rolle schlüpfen, in einer "Show" auftreten, wenn sie ihre Politik an den Mann und an die Frau zu bringen trachten; wenn sie sich und ihre Programme zu verkaufen suchen, wie wir heute sagen.

Für die scheinbar ziellose Bewegung zu Fuß durch die Straßen und vorbei an den Schaufenstern einer Stadt gibt es ein Wort, das man heute leider nicht mehr verwenden darf, weil zu viele Schreiber zu wenig sparsam damit umgegangen sind.Denn nachdem Franz Hessel der "schönen Berlinerin" Ende der zwanziger Jahre zurief: "Bitte flaniere", sind vor allem Feuilletonisten seiner Bitte nachgekommen.

Von David Wagner

Als der britische Kulturminister Chris Smith im Mai 1997 sein Amt antrat, hieß er noch "Minister (secretary) des nationalen Erbes".Inzwischen nennt er sich "Minister für Kultur, Medien und Sport".

Ein Salon ist ein Ort, wo sich geladene Gäste einfinden, um sich geistreich auszutauschen.Bürgerliche Konventionen in bürgerlichem Ambiente.

Von Susanna Nieder

Seit 34 Jahren spielt das amerikanische Guarneri-Quartett in derselben Besetzung: Arnold Steinhardt, John Dalley, Michael Tree und David Soyer gelten als Garanten zuverlässiger Interpretationen, international prämiert, in Jahrzehnten bewährt.Ihre letzten beiden Konzerte bei den Berliner Festwochen kamen jedoch einer Demontage ihres Rufes gleich.

Von Wien ist Berlin musikalisch zur Zeit erfüllt, da war es beinahe eine kleine Spitze, daß das Berliner Sinfonie-Orchester sein erstes Abonnements-Konzert ganz auf Paris konzentrierte.Nun ist ausgerechnet "Ein Amerikaner in Paris" auf Gershwins Europa-Trip 1928, zum Teil in Wiener Hotelzimmern, entstanden, wenn auch an der brandneue Jazz-Einflüsse aufnehmenden Orchestermusik à la Ravel oder Milhaud orientiert.

Von Isabel Herzfeld

Der Krieg ist eine viel zu ernste Sache, um ihn den Generälen zu überlassen, hat (laut Tucholsky) ein französischer Offizier gesagt; Theater ist schöner als Krieg, plakatierte einst das Bochumer Schauspielhaus.Varieté wiederum ist lustiger als Theater.

Von Thomas Lackmann
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