Statistiken können so schön sein: jedenfalls wenn sie durch die Hände von Jesko Fezer und Axel John Wieder gegangen sind. Dann nämlich erscheinen sie in Gestalt von bunten Fäden, von dreidimensionalen Diagrammen, semitransparenten Schichten oder – am anschaulichsten – als knallgelbes Gebirge über dem Grundriss von Berlin.
Alle Artikel in „Kultur“ vom 19.03.2004
Vier Wochen Berlin-Biennale: Was läuft schief in der Kunst?
Berliner Juden: die Geschichte der Familie Beer-Meyerbeer-Richter im Stadtmuseum
Heute eröffnet das Iran-Festival im Berliner Haus der Kulturen der Welt. Zwei iranische Künstler sprechen über Zensur, Mut und Veränderung
Zwei Fernseher stehen auf einer Art Jahmarktsbühne, darin erscheint ein Mann mit Mütze. Es ist der DJ Westbam.
Kunst und Mode, das hippe Duo der Neunziger, tritt in dieser Saison noch häufiger auf: Ausstellungen allenthalben, gemeinsames Schaulaufen in den Couture-Hochburgen. Mal kokettieren die Künstler mit der Mode, mal holen sich die Designer den Kick.
Film-Bühne: „Eins, zwei, drei“ im Berliner Hebbel am Ufer
Berlin, Berlin: ein bisschen Lokalkolorit gehört dazu. Die „Heterogenität der Stadt, die aus dem Mythos der Vergangenheit, der alternativen, subkulturellen und kulturkritischen Praxis der Achtziger sowie den politisch und ökonomisch motivierten Neudefinitionen und Verschiebungen durch die Rolle der ,Neuen Hauptstadt’ resultiert“, haben sich die Veranstalter in angestrengtem Kuratorendeutsch als „Referenzrahmen“ ausgesucht – und doch nicht viel mehr auf die Beine gestellt als das Naheliegende: ein bisschen Volksbühne (Bert Neumanns Bühnenbilder), ein bisschen Nostalgie (Thomas Struths frühe Fotografien) und ein bisschen Geschichte (Ulrike Ottingers Mauerfilme).
Wenn es ein Symbol für ambitioniert-kritische Ausstellungsarchitektur in den Neunzigerjahren gibt, dann ist es der Büchertisch. Kunst – die man allenfalls erlesen konnte.
KLASSIK I
Bernhard Schulz staunt über die „American Season“ in Berlin Franz Kafka war nie in Amerika. Die Welt der Maschinen und entfremdeten Arbeit, der er den Helden seines Romanfragments jenseits des Atlantiks aussetzt, kannte der Versicherungsjurist allzu gut – allerdings aus den Fabriken Böhmens.
Auch nach dem deutschen Kinostart reißt die Kritik an Mel Gibsons „Die Passion Christi“ nicht ab. Die evangelische und katholische Kirche sowie der Zentralrat der Juden in Deutschland fürchten, dass der Film antisemitischer Propaganda Vorschub leistet.
KLASSIK II