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Boris Pistorius

© REUTERS/ANNEGRET HILSE

„Noch nicht beantwortet“: Müntefering hält Kanzlerfrage für offen – für Pistorius ist Scholz gesetzt

Hat Verteidigungsminister Pistorius Ambitionen auf eine Kanzlerkandidatur? Für die Bundestagswahl erteilt er Spekulationen eine Absage. Das SPD-Urgestein Franz Müntefering hält das Rennen allerdings für offen.

Boris Pistorius als Kanzlerkandidat für die SPD? Die aktuellen Umfragewerte des Verteidigungsministers – Pistorius ist seit Wochen mit großem Abstand der beliebteste Politiker Deutschlands – haben vielerlei Spekulationen in der K-Frage der SPD ausgelöst. Sowohl Generalsekretär Kevin Kühnert als auch Parteichef Lars Klingbeil sowie Pistorius selbst wiegeln diese ab.

Für SPD-Urgestein Franz Müntefering ist allerdings noch nicht geklärt, wer für die SPD bei der kommenden Bundestagswahl 2025 als Spitzenkandidat antritt. Das Rennen sei parteiintern „noch nicht beantwortet“, sagte Franz Müntefering dem „Spiegel“. Auch wenn Müntefering nicht spekulieren wolle. Pistorius mache „einen guten Job“ und sei ein „lebensnaher Typ“.

Am Wochenende hatte sich auch der SPD-Kommunalpolitiker Heiko Wittig für eine Kandidatur von Pistorius ausgesprochen. „Sehr viele an der SPD-Basis sagen: Pistorius ist ganz klar unsere Nummer Eins“, sagte der Fraktionschef der SPD im Landkreis Nordsachsen dem „Tagesspiegel“. Mit Pistorius als Spitzenkandidat habe die SPD „beste Chancen, die Bundestagswahl 2025 zu gewinnen“, sagte er. Andernfalls werde es „ein böses Erwachen geben“.

Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) hat Ambitionen auf die Kanzlerkandidatur seiner Partei bestritten. „Wir haben einen hervorragenden Kanzler, und der wird auch der nächste Kanzlerkandidat sein“, sagte Pistorius am Mittwoch bei einem Besuch in Litauen. „Diese Diskussion ist echt überflüssig, die können wir gerade gar nicht brauchen.“

Der ehemalige SPD-Parteivorsitzende, Fraktionschef und Arbeitsminister Müntefering band die Gerüchte vorsichtig ab. Eine derart gewichtige Entscheidung, wer als Kanzlerkandidat ins Rennen geht, verkünde man nicht einfach so. „Das sind Prozesse, die sich in den Parteien abspielen“, sagte Müntefering im Spiegel-Spitzengespräch mit Markus Feldenkirchen. Auch in der SPD werde darüber gesprochen, „dann wird man sehen, zu welchem Ergebnis man kommt.“

Müntefering hob allerdings auch die Arbeit von Bundeskanzler Olaf Scholz positiv hervor. Man solle aber nicht verkennen, welche Leistung Scholz im Kanzleramt vollbringe. „Der Job von Olaf ist nicht leicht“, sagte Müntefering.

Offiziell gekürt ist noch kein Kandidat. SPD-Chef Lars Klingbeil bekräftigte jedoch kürzlich, dass Scholz erneut für die Sozialdemokraten als Kanzlerkandidat ins Rennen gehen werde. Ende April sagte Generalsekretär Kevin Kühnert, die SPD wolle Scholz erst kurz vor Bundestagswahl im Sommer 2025 offiziell nominieren. Bei der Union hält NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst die Kandidatenfrage noch für offen, wie kürzlich deutlich wurde – trotz der klaren Wiederwahl von Friedrich Merz als CDU-Chef. (mit AFP)

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