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Der deutsche Kanzler: Olaf Scholz (SPD).

© dpa/Kay Nietfeld

Hoffnung für den Kanzler?: SPD verliert – aber die Werte von Scholz steigen wieder

Im „Sonntagstrend“ büßen die Sozialdemokraten leicht ein, der Bundeskanzler aber ist im Vergleich zu Anfang Februar wieder deutlich beliebter geworden. Die Union bleibt klar stärkste Kraft.

Neuer Dämpfer für die Sozialdemokraten: Die SPD hat einer aktuellen Umfrage zufolge zuletzt leicht in der Wählergunst verloren. Im „Sonntagstrend“, den das Meinungsforschungsinstitut Insa wöchentlich für die „Bild am Sonntag“ („BamS“) erhebt, kommt die Partei von Bundeskanzler Olaf Scholz in dieser Woche auf 15 Prozent.

Das ist ein Punkt weniger als in der Vorwoche und zwölf Prozentpunkte weniger als bei der Bundestagswahl. Stärkste Kraft bleibt demnach die Union mit unverändert 30 Prozent.

Die AfD kann dem Bericht zufolge um einen Punkt zulegen und kommt auf 20 Prozent. Die Grünen bleiben stabil bei 13 Prozent, die FDP kommt wie in der Vorwoche auf fünf Prozent. Das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) liegt der Umfrage zufolge bei sechs Prozent, die Linke wäre mit drei Prozent nicht mehr im Bundestag vertreten.

Ohne und gegen die CDU/CSU kann keine Regierung gebildet werden.

Hermann Binkert, Insa-Geschäftsführer

„Politisch und rechnerisch möglich sind weiter eine schwarz-rote Koalition aus CDU/CSU und SPD mit zusammen 45 Prozent und eine Jamaika-Koalition aus CDU/CSU, Grünen und FDP mit zusammen 48“, sagte Insa-Geschäftsführer Hermann Binkert dem Blatt. „Ohne und gegen die CDU/CSU kann keine Regierung gebildet werden.“

Gibt es einen Hoffnungsschimmer für den Kanzler? Seine persönlichen Beliebtheitswerte, die zwischenzeitlich im freien Fall waren, klettern wieder. Waren Anfang Februar nur noch 20 Prozent mit seiner Arbeit zufrieden, sind es dem Bericht zufolge nun 27 Prozent.

Machtzuwachs für Scholz durch Kurs beim Taurus?

Zwar wird der Kanzler aus der Ampelkoalition gerügt, von der Opposition angegangen und jüngst von Historikern aus der eigenen Partei für seine Linie im Ukraine-Konflikt scharf kritisiert, doch in Umfragen bekommt er von den Bürgerinnen und Bürgern klare Unterstützung für sein Nein zur Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern an Kiew und zur Entsendung von Bodentruppen.

Die „Bams“ zitiert einen – den Angaben der Zeitung zufolge – Vertrauten aus dem Umfeld des Kanzlers mit den Worten: „Sein durchgesetzter Kurs bei Taurus ist ein Machtzuwachs. Wie eine gewonnene Bürgerbefragung.“

Vor Genossen vertrete Scholz seit einigen Wochen die klare Ansicht, dass die nächste Bundestagswahl für die SPD und ihn selbst gut ausgehen werde – trotz der aktuell schlechten Umfragewerte, heißt es in dem Bericht weiter.

Aus dem Umfeld des Kanzlers heißt es demnach: „Scholz hat das Gefühl, dass sein Plan aufgeht.“ Er setze darauf, dass im nächsten Jahr, wenn gewählt wird, die Wirtschaft endlich wieder wächst, die Inflation unten ist, die Löhne steigen. Die nächste Bundeswahl findet turnusmäßig voraussichtlich Ende September 2025 statt.

Wahlumfragen sind generell immer mit Unsicherheiten behaftet. Unter anderem erschweren nachlassende Parteibindungen und immer kurzfristigere Wahlentscheidungen den Meinungsforschungsinstituten die Gewichtung der erhobenen Daten.

Grundsätzlich spiegeln Umfragen nur das Meinungsbild zum Zeitpunkt der Befragung wider und sind keine Prognosen auf den Wahlausgang(lem)

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