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Steht im Fokus: Sahra Wagenknecht.

© Imago/photothek/Florian Gaertner

In Sonntagsfrage knapp hinter SPD : 14 Prozent würden die neue Partei von Wagenknecht wählen

Erst am Montag stellte die Ex-Linke ihre Pläne für die Gründung einer eigenen Partei vor. Eine aktuelle Umfrage deutet nun deren Potenzial an.

Die Pläne von Sahra Wagenknecht zeigen einer aktuellen Umfrage zufolge bereits jetzt Wirkung in der Parteienlandschaft. Vor wenigen Tagen war die ehemalige Fraktionschefin aus der Linkspartei ausgetreten und hatte die Gründung einer neuen Partei zum Jahreswechsel angekündigt. Am Montag hatte sie ihr „Bündnis Sahra Wagenknecht“ präsentiert, das die Parteigründung vorbereiten soll.

In einer Insa-Umfrage für die „Bild am Sonntag“ landet die noch nicht gegründete und noch namenlose Partei direkt auf Platz vier. Auf die Frage „Wenn am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre und es eine ,Sahra-Wagenknecht-Partei’ gäbe, wie würden Sie dann wählen?“, entschieden sich 14 Prozent für sie.

Die Ergebnisse der repräsentativen Umfrage, für die am 26. und 27. Oktober 1005 Personen befragt wurden:

  • CDU/CSU 29 Prozent
  • AfD 17
  • SPD 15
  • Wagenknecht-Partei 14
  • Grüne 12
  • FDP 5
  • Linke 4
  • Freie Wähler 2
  • Sonstige 2

Wie das Blatt weiter schreibt, kämen die meisten potenziellen Wähler einer Wagenknecht-Partei vermutlich von der AfD. Im regulären Sonntagstrend der Zeitung, der noch ohne die neue Partei erhoben wird, kommen die Rechten demnach auf 21 Prozent. Im Vergleich zur letzten Umfrage verliert die AfD ein Prozent. Insa befragte hierfür 1216 Wahlberechtigte im Zeitraum vom 23. bis 27. Oktober.

Andere Umfragen sahen Wagenknecht-Partei schlechter

Die Union legt im regulären Sonntagstrend zwei Punkte zu (31), SPD sowie Grüne bleiben unverändert bei 16 beziehungsweise 13 Prozent und die FDP gewinnt einen Punkt auf sechs Prozent. Die Freien Wähler verlieren einen Punkt auf drei Prozent und die Sonstigen Parteien liegen weiter bei sechs Prozent.

Auf die Linke kommen – glaubt man den Umfragen – schwere Zeiten zu.  Auch ohne Wagenknecht-Partei würden sie aktuell nur vier Prozent wählen (minus 1). Damit wäre die Partei nicht im Bundestag vertreten.

Andere Umfragen, die direkt nach Wagenknechts offizieller Ankündigung durchgeführt worden waren, kamen zu anderen Ergebnissen. Im am Dienstag veröffentlichten RTL/ntv-„Trendbarometer“ sagten nur drei Prozent der Wahlberechtigten, sie würden eine Wagenknecht-Partei „auf jeden Fall“ wählen. 17 Prozent würden „vielleicht“ für sie stimmen.

Der Chef des Meinungsforschungsinstituts Forsa, Manfred Güllner sah die geplante neue Wagenknecht-Partei am Mittwoch „deutlich“ unterhalb der Fünf-Prozent-Hürde.

Umfragen, die ihr bereits nach ihrem Auftritt am Montag einen zweistelligen Wert bescheinigten, halte er für „absolut abenteuerlich“, sagte er den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland.

Der Forsa-Chef schätzte deren Potenzial, Wählerinnen und Wähler von AfD und CDU zu gewinnen, als nicht allzu groß ein. „Nach unseren Erkenntnissen könnte Wagenknecht einen geringen Teil der bisherigen Linken-Wähler anziehen und auch nur wenige Stimmen von der AfD holen.“

Es müsse berücksichtigt werden, dass die AfD zu einem großen Teil das rechtsradikale Potenzial binde, das es in Deutschland immer gegeben habe.

Der Meinungsforscher verwies darauf, dass die von Wagenknecht 2018 ins Leben gerufene Sammelbewegung „Aufstehen“ nach relativ kurzer Zeit „kläglich gescheitert“ sei. (lem)

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