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Para-Schwimmerin Elena Semechin (re.) war bereits 2022 unter den Kandidatinnen. Wasserspringerin Lena Hentschel (li.) wurde diesmal nicht nominiert.

© imago images/Nordphoto

Petros, Zwicker oder doch Unruh?: Berlin wählt wieder die Sportler und Sportlerinnen des Jahres

Noch bis zum 19. November kann abgestimmt werden. Hier ein Überblick, wer in den verschiedenen Kategorien alles zur Wahl steht.  

| Update:

Zum nunmehr 45. Mal wählt Berlin die Sportler und Sportlerinnen des Jahres und stimmt darüber ab, welches Team und welche Trainer:innen beziehungsweise Manager:innen sich 2023 besonders hervorgetan haben.

In diesem Jahr gibt es aber zwei Neuerungen: Erstmalig wird die Kategorie Team des Jahres in Frauen- und Männer-Teams unterteilt. Ebenfalls neu ist, dass die Berliner Top-Athletinnen und -Athleten gewählt werden können, die im Juni bei den Special Olympics World Games Erfolge verzeichnen konnten.

Sportlerinnen des Jahres

Gleichgeblieben ist, dass in jeder der fünf Kategorien jeweils zehn Nominierte zur Auswahl stehen – so auch bei der Sportlerin des Jahres. Die Liste der Kandidatinnen zeugt dabei von der großen sportlichen Vielfalt Berlins.

Gina Lückenkemper ist die amtierende Sportlerin des Jahres und wurde auch in diesem Jahr wieder nominiert. Die 26-jährige Leichtathletin startete am 8. Juli bei den Deutschen Meisterschaften in Kassel und gewann das Finale im 100-Meter-Lauf mit deutlichem Vorsprung. Nur einen Tag später sicherte sie sich zusammen mit Leonie Kluwig, Michelle Janiak und Nadine Reetz für den SCC Berlin mit der 4-mal-100-Meter-Staffel ihre zweite Goldmedaille bei den Meisterschaften. Bei den Weltmeisterschaften in Budapest im August schied Lückenkemper beim 100-Meter-Lauf im ersten Halbfinale aus, konnte sich in der Staffel aber Platz sechs sichern.

Erneut nominiert ist Para-Schwimmerin Elena Semechin, die bei der WM über 100 Meter Brust sensationell die Goldmedaille gewann. Nur sechs Monate nach dem letzten Zyklus ihrer Chemotherapie krönte sich die 29-Jährige in Manchester zur Weltmeisterin.

Zum ersten Mal dabei ist das erst 16 Jahre alte Tennis-Talent Samantha Eckert, die bei den Weltspielen im Sommer in Berlin zweimal Gold gewann, im Einzel sowie im Doppel auf Level fünf. Ihre Partnerin im Doppel war Sophie Rensmann.

Die weiteren Kandidatinnen sind Gizem Bugur (Karate), Lisa Jahn (Kanu), Anja Kosan (Rhythmische Sportgymnastik), Angelina Köhler (Schwimmen), Felicia Laberer (Para-Kanu), Nina Meinke (Boxen) und Satou Sabally (Basketball).

Sportler des Jahres

Bei den Männern führt in diesem Jahr natürlich kein Weg an Amanal Petros vorbei. Der 28-Jährge lief beim Berlin-Marathon im September zur absoluten Hochform auf und erreichte am Ende sein großes Ziel: 2:04:58 Stunden standen auf der Anzeigetafel. Die Vier nach der Null war ihm wichtig gewesen, denn er hatte im Vorfeld des Marathons Großes angekündigt: „Ich will auf jeden Fall Bestzeit laufen.“ Petros, der im Südosten Eritreas aufwuchs, stellte mit seiner abschließenden Zeit schließlich sogar einen neuen deutschen Rekord im Marathon auf. Diesen hatte er höchstselbst in einer Zeit von 2:06:27 Stunden innegehalten.

Amanal Petros lief beim Berlin-Marathon eine persönliche Bestzeit und stellte einen neuen deutschen Rekord auf.
Amanal Petros lief beim Berlin-Marathon eine persönliche Bestzeit und stellte einen neuen deutschen Rekord auf.

© dpa/Andreas Gora

Zudem ist Martin Zwicker unter den Kandidaten auf Berlins Sportler des Jahres. Der 36-jährige Hockeyspieler, der im Verein beim Berliner HC zum Einsatz kommt, feierte Anfang des Jahres mit der Deutschen Nationalmannschaft den ersten Weltmeistertitel seit 17 Jahren. In Indien setzte sich Zwicker mit der deutschen Mannschaft in einem dramatischen Finale gegen Belgien erst im Penaltyschießen durch. Bei der diesjährigen Heim-EM reichte es dann allerdings nur für Rang vier. An Aufhören ist für Zwicker dennoch nicht zu denken: „Ich habe noch unheimlich Spaß daran. Das ist bei mir das Wichtigste.“

Auch Bogenschütze Florian Unruh machte in diesem Jahr mit sportlichen Erfolgen auf sich aufmerksam. Bei den Europameisterschaften sicherte er sich Gold im Einzel, bei den Weltmeisterschaften im Bogenschießen gewann er gemeinsam mit Michelle Kroppen Silber im Mixed-Wettbewerb.

Die weiteren Kandidaten sind Malte Braunschweig (Para-Schwimmen), Tim Hecker (Kanu), Rick Cornell Hellmann (Para-Badminton), Milan Hosseini (Turnen), Ali Lacin (Para-Leichtathletik), Kai-Jürgen Pönisch (Special Olympics Freiwasserschwimmen) und Julian Weber (Leichtathletik).

Frauen-Team des Jahres

Bei den Frauen-Teams sind unter anderem die erfolgreichen Tischtennis-Spielerinnen des ttc berlin eastside nominiert, die wie die ebenfalls zur Wahl stehenden Wasserballerinnen der Wasserfreunde Spandau 04 Deutsche Meisterinnen und Pokalsiegerinnen geworden sind. Außerdem stehen die Fußballerinnen des FC Viktoria Berlin, die sich in der vergangenen Saison den Regionalliga-Titel sicherten und nur knapp den Aufstieg in die Zweite Bundesliga verpassten, zur Auswahl. Die Basketballerinnen von Aufsteiger Alba Berlin, die sich in ihrer allerersten Saison in der Ersten Bundesliga gleich mal Platz vier holten, dürfen in der Liste natürlich auch nicht fehlen.

Die Aufsteigerinnen von Alba Berlin zeigten in der vergangenen Saison eine beeindruckende Leistung.
Die Aufsteigerinnen von Alba Berlin zeigten in der vergangenen Saison eine beeindruckende Leistung.

© imago images/Tilo Wiedensohler

Weiterhin nominiert sind Michelle Kroppen und Charline Schwarz (Bogenschießen), Rebecca Langrehr und Annika Zillikens (Moderner Fünfkampf), Charlotte Stapenhorst und Linnea Weidemann (Hockey), Team Berlin 1 (Synchroneislauf), Michelle Uhrig, Josi Hofmann und Lea Sophie Scholz (Eisschnelllauf) sowie Christina und Elena Wassen (Wasserspringen).

Männer-Team des Jahres

In der Team-Wertung der Männer messen sich Unions Fußballer unter anderem mit den BR Volleys, den Handballern der Füchse Berlin sowie mit äußerst erfolgreichen Berliner Nationalspielern: Zur Wahl stehen die Berliner „Gold-Jungs“, die in Manila (Philippinen) sensationell Basketball-Weltmeister geworden sind, und die Berliner „Silber-Jungs“, die im Mai bei der Eishockey-WM in Finnland über Platz zwei jubelten. 93 Jahre lang war es Deutschland nicht mehr gelungen, sich bei einer Eishockey-Weltmeisterschaft bis in das Finale zu spielen.

Deutschland feierte einen sensationellen zweiten Platz bei der Eishockey-WM in Finnland.
Deutschland feierte einen sensationellen zweiten Platz bei der Eishockey-WM in Finnland.

© dpa/Pavel Golovkin

Weiterhin nominiert sind die Berliner Werkstätten für Menschen mit Behinderung (Special Olympics Fußball), Kanusportvereinigung Havelbrüder (Speed Kanu-Polo), Roger Kluge und Theo Reinhardt (Radsport), Thomas Ulbricht und Robert Förstemann (Para-Radsport) und die Wasserfreunde Spandau 04 (Wasserball).

Manager:innen und Trainer:innen des Jahres

Im Gegensatz zum letzten Jahr sind es diesmal drei weibliche Namen auf der Liste der Kandidat:innen und nicht nur einer. Neben Irina Palina, der Trainerin von Eastside, sind Britta Lorenz, die Managerin der Spreefüxxe, und Barbara Rittner, die Turnierdirektorin des Tennisturniers bett1 Open, hinzugekommen.

Weiterhin nominiert sind Marco Baldi (Manager von Alba Berlin), Cédric Énard (Trainer der BR Volleys), Urs Fischer (Trainer des 1. FC Union), Lasse Frank (Trainer von Schwimmer Ole Braunschweig), Bob Hanning (Manager der Füchse Berlin), Lars Kober (Trainer von Kanute Conrad Scheibner) und Mark Milde (Renndirektor Berlin-Marathon).

Bis zum 19. November können Berliner:innen nun für ihre Sportler, Sportlerinnen, Trainer:innen und Teams abstimmen. Anschließend werden – in Kombination mit dem Urteil einer Expertenjury – die Gewinner:innen bei der Gala am 2. Dezember gekürt. Für die Veranstaltung sind noch Tickets verfügbar.

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