In die Neuaufteilung des deutschen Strommarktes kommt wieder Bewegung. Ein Sprecher der Hamburger Elektrizitätswerke HEW bestätigte am Montag dem Tagesspiegel, dass auch HEW ein Interesse an der Übernahme des ostdeutschen Stromversorgers Veag hat.
Alle Artikel in „Wirtschaft“ vom 08.05.2000
Eine offene Informationspolitik über landwirtschaftliche Produkte dient nach Ansicht von Landwirtschaftminister Karl-Heinz Funke (SPD) nicht nur dem Verbraucherschutz, sondern zugleich der gesamten Agrar- und Ernährungswirtschaft. Zum 50-jährigen Bestehen des Auswertungs- und Informationsdienstes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (aid) sagte Funke am Montag, die Qualität deutscher Lebensmittel sei immer besser geworden.
Der vor seiner Fusion mit der Hannoveraner Preussen-Elektra AG stehende Münchner Energieversorger Bayernwerk AG stöhnt weiter unter den Preiskämpfen am heimischen Strommarkt. Während bei industriellen Großkunden die Talsohle wohl erreicht sei, müsse man bei Privatkunden dieses Jahr mit anhaltenden Erlösschmälerungen rechnen, sagte Konzernchef Otto Majewski zur voraussichtlich letzten Bilanzvorlage des 79 Jahre alten Traditionsunternehmens.
Der Fachkräfte-mangel in Deutschland ist nach Ansicht des Gelsenkirchener Instituts für Arbeit und Technik (IAT) weitaus gravierender als bislang angenommen. Durch die immer längeren Arbeitszeiten für Höherqualifizierte würden die tatsächlichen Engpässe auf dem Arbeitsmarkt aufgefangen und verschleiert, sagte der Vizepräsident des IAT Gerhard Bosch am Montag.
Der Düsseldorfer Chemie- und Waschmittelkonzern Henkel KGaA befindet sich nach Worten seines scheidenden Vorstandschefs Hans-Dietrich Winkhaus weiter "auf Zukunftskurs". Auf der Hauptversammlung des Unternehmens am Montag in Düsseldorf sagte Winkhaus, der Konzernumsatz habe sich im ersten Quartal 2000 um 12,9 Prozent auf drei Milliarden Euro (rund 5,85 Milliarden Mark) verbessert.
Auch die Versicherungswirtschaft macht sich Sorgen um den Euro. Nicht seine Talfahrt ist es allerdings, der die Assekuranz umtreibt: Die Unterwelt ist es.
Wenn sich an diesem Dienstag die Aktionäre der holländischen Shell-Muttergesellschaft Royal Dutch in Den Haag zu ihrer Jahresversammlung treffen, werden unter ihnen auch Vertreter eines Großaktionärs sitzen, der bislang vor allem durch spektakuläre Protestaktionen gegen Shell aufgefallen ist. Im April diesen Jahres ist die Umweltschutzorganisation Greenpeace bei dem Öl-Multi als Teilhaber eingestiegen und hat Shell-Aktien für umgerechnet 450 000 Mark gekauft.
In den letzten Monaten beherrschten aggressive Auseinandersetzungen um Marktanteilein in der liberalisierten Strombranche die Schlagzeilen der Presse. Nun gewinnt der Preiskampf an den Tankstellen immer größere Aufmerksamkeit.
Die IG Metall steht vor eine Gratwanderung: Wo immer möglich, will sie die Tarifbindung erhalten - aber dort, wo es nicht mehr geht, Flexibilität zeigen. Besonders in der Boom-Branche IT, der Informationstechnologie, stellt das die Gewerkschaft vor große Herausforderungen, wie aus einem internen Thesenpapier hervorgeht.
Die deutschen Stromversorger haben im ersten Quartal 1,8 Prozent mehr Strom als im entsprechenden Vorjahreszeitraum verkauft. Wie die Vereinigung Deutscher Elektrizitätswerke (VDEW) am Montag in Frankfurt am Main mitteilte, beruht diese Entwicklung überwiegend auf dem Konjunkturaufschwung.
Mit dem Hollywood-Star Hugh Grant im Aufsichtsrat geht der Filmproduzent und -vermarkter Internationalmedia AG am 18. Mai an die Börse.
Der Halbleiter-Produzent Infineon steht wenige Wochen nach seinem Börsengang möglicherweise vor der Aufnahme in den Dax. Am Dienstag könnte die Deutsche Börse AG einen Nachfolger für den Platz benennen, der nach der geplanten Fusion von Veba und Viag in dem wichtigsten deutschen Kursbarometer frei werden dürfte - und die Siemens-Tochter Infineon gilt bei Analysten als aussichtsreichster Kandidat für eine Aufnahme in den Kreis der 30 bedeutendsten deutschen Aktiengesellschaften.
Auch wenn die privaten Banken die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) und insbesondere Vorstandssprecher Hans Reich unlängst heftig angegangen haben, weil dieser das nachlassende Interesse der Großbanken für den Mittelstand kritisiert hatte, greift die KfW den Banken unter die Arme. Das bundeseigene Geldhaus will den privaten Banken, aber auch den Volksbanken und Sparkassen Risiken abnehmen, indem sie Mittelstandskredite übernimmt, zu neuen Finanzpaketen schnürt und diese wiederum an interessierte institutionelle Investoren weitergibt.
Der koreanische Autokonzern Hyundai hat trotz eines Dementis von DaimlerChrysler bekräftigt, mit dem Stuttgarter Konzern und Mitsubishi eine technische Allianz für Kleinwagen vereinbart zu haben. An den Gesprächen sei nur das Spitzenmanagement der drei Firmen beteiligt gewesen, teilte Hyundai am Montag in Seoul mit.
Die Fluggesellschaft LTU International erwirbt 25 Passagierflugzeuge des europäischen Airbus-Konsortiums, um ihre Flotte bis zum Jahr 2003 vollständig auf Airbus umzustellen. Wie LTU International und der Airbus-Konzern in Toulouse am Montag übereinstimmend mitteilten, wurde der Kauf von 18 Flugzeugen der A-320-Familie mit 174 bis 212 Sitzen und von sieben A-330-Maschinen mit bis zu 340 Sitzen vereinbart.
Die Werbekampagnen der Wirtschaft zur Steigerung des Interesses an ingenieurwissenschaftlichen Fächern sind falsch angelegt. Zu diesem Ergebnis kommt eine am Montag vorgelegte Studie der Akademie für Technikfolgenabschätzung in Baden-Württemberg.
Der Streit um die Stromlieferungen für die Stadtwerke geht vor Gericht. Am Donnerstag verhandelt das Landgericht Berlin die Klage dreier Stromlieferanten gegen die Vereinigte Energie AG (VEAG), die die Durchleitung des Stroms durch ihr Netz verweigert.
Der Münchner Medienkonzern Kinowelt expandiert. Das Unternehmen hat die Fußball-Beteiligungen seiner beiden Großaktionäre Michael und Rainer Kölmel, wie von Analysten erwartet, vollständig übernommen und ist mehrheitlich (50,1 Prozent) bei der Theile Hoyts Kinopolis Unternehmensgruppe eingestiegen.
BMW will das Finanzierungskonzept der Phoenix-Gruppe zur Fortführung des Rover-Werks Longbridge bis Mitte der Woche prüfen. BMW-Sprecher Axel Obermüller sagte am Montag, es werde diskutiert, ob auch der neue Rover 75 in Longbridge gebaut werde oder ob BMW das Auto in Auftragsarbeit in Oxford produziere.
Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) will trotz zurückgehender Zahl von Autodiebstählen keine Entwarnung geben. Die Diebe würden immer gerissener, erklärte der Verband am Montag in Leipzig.
Der Chor der Kritiker dürfte lauter werden. Wer bereits bisher angesichts der anhaltenden Euro-Kursschwäche der Ansicht war, dass Europas Währungsmanager nicht gerade die beste Arbeit leisten, wird sich jetzt in seiner Skepsis bestätigt fühlen.
Bei den Tarifverhandlungen für die rund 470 000 Beschäftigten des Einzelhandels in Nordrhein-Westfalen haben sich am Montag in Wuppertal Fortschritte abgezeichnet. Wie es von Gewerkschaftsseite hieß, haben die Arbeitgeber jeweils zwei Prozent mehr Lohn und Gehalt jeweils ab 1.
Die gerade veröffentlichten Quartalszahlen haben die Analysten in ihrer zurückhaltenden Einschätzung kaum beeinflusst. Die Aktie der Adidas Salomon AG bleibt ein Papier, das wenig Kursfantasien entwickelt.
Die Industrie hat im März ihre Produktionszuwächse vom Vormonat nicht halten können. "Tendenziell" sei die Erzeugung im Produzierenden Gewerbe aber "weiter aufwärts gerichtet", berichtete das Bundesfinanzministerium am Montag unter Hinweis auf vorläufige Zahlen.
An den Wolfsburgern scheiden sich die Geister. Trotz der schlechten Kurs-Performance glauben die Strategen bei der WestLB, dass sich die Aktie auch in Zukunft zwischen 10 und 20 Prozent schlechter als der Gesamtmarkt entwickeln wird.
Um den Kurs des Euro zu beeinflussen, kann die Europäische Zentralbank (EZB) am internationalen Devisenmarkt intervenieren. Das heißt, die EZB verkauft beziehungsweise kauft Euro gegen eine andere Währung.
Schuld sind immer die anderen - auf die Aktie der Metro AG scheint dieser Spruch zu passen. Denn die Unternehmenszahlen sind eigentlich nicht schlecht, der Konzernumsatz ist im ersten Quartal dieses Jahres um 7,3 Prozent auf 20,85 Milliarden Mark gestiegen.
Die Bilder schrecken selbst den Vorsitzenden der ÖTV, Herbert Mai: überquellende Müllcontainer, still stehende Busse, Verwaltungen, die nicht arbeiten. Ein Streik im öffentlichen Dienst wäre wohl das letzte, was das Land in diesem Frühsommer brauchen könnte.
Gemessen an den Investionen spürt das Berliner Handwerk noch wenig vom momentanen Konjunkturaufschwung. Nur jeder zehnte Betrieb, so die jüngste Umfrage der Handwerkskammer, hat im ersten Quartal 2000 investiert.
Verbesserungsvorschläge der Beschäftigten haben der deutschen Wirtschaft im vergangenen Jahr zu Einsparungen in Höhe von mindestens 1,86 Milliarden Mark verholfen. Das geht aus einer Umfrage des Deutschen Instituts für Betriebswirtschaft (dib) bei 441 Unternehmen mit insgesamt 2,9 Millionen Beschäftigten hervor, deren Ergebnisse dib-Chef Wolfgang Werner am Montag in Rüsselsheim vorstellte.
Die Gewerkschaft der Eisenbahner (GdED) hat mehr Unterstützung des Bundes für die Schiene angemahnt. Die am Wochenende bekannt gewordenen Betriebsverluste bei der Deutschen Bahn hätten weniger im Management als in den politischen Rahmenbedingungen ihre Ursachen, sagte GdED-Vorsitzender Norbert Hansen am Montag in Magdeburg.
Wenig Chancen räumen Experten der Aktie des deutsch-amerikanischen Autokonzerns ein. Reihenweise haben Analysten den Wert abgestuft.
Das Scheitern der Fusion mit der niederländischen KPN zum viertgrößten Telekom-Konzern Europas hat dem spanischen Fernmelderiesen Telefonica am Montag einen Kurseinbruch beschert. Die Aktien des Unternehmens fielen am Montag bis zu Kasse in Frankfurt (Main) um 1,15 Euro auf 24,57 Euro.
Ein klarer "Kauf" ist die Degussa-Hüls-Aktie für Sven Dopke von M.M.