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Thema

Vattenfall

Als ich am Sonntag der Prignitz einen Besuch abstattete – nein, nicht am letzten Sonntag, da bin ich brav wählen gegangen und habe die magere Wahlbeteiligung etwas aufgebessert, es geht um den Sonntag davor – da wollte ich meinen Augen nicht trauen. Wo auch immer die Windräder auf Feld und Flur standen, sie drehten sich nicht.

Von Hella Dittfeld

Potsdam - Brandenburgs Grünen-Fraktion im Landtag hat zwei Tage nach der Landtagswahl zwar noch keinen neuen Vorstand gewählt, aber bereits mit der Sacharbeit angefangen – zum Thema Braunkohle in der Lausitz. Die sechs Abgeordneten schrieben am Dienstag einen Brief an ihre Parteikollegen in Schweden, die nach der dortigen Parlamentswahl vermutlich in Regierungsverantwortung kommen und das Umweltministerium übernehmen könnten.

Vorschnell gestoppt: RWE hat inzwischen erfolgreich gegen die Stilllegung des Atomkraftwerks Biblis geklagt. Nun geht es um Schadensersatz.

Nach RWE will nun wohl auch Eon den Staat auf Schadensersatz verklagen. Was die Wirtschaft aber eigentlich will, ist ein Deal über die Haftung für den Atommüll.

Von Arne Bensiek

Kurz vor den Wahlen in Schweden und Brandenburg am Sonntag haben Umweltverbände und Braunkohlegegner an die schwedische Regierung appelliert, die Braunkohlesparte von Vattenfall in der Lausitz nicht zu verkaufen. Der Energiekonzern, der in Brandenburg und Sachsen fünf Tagebaue betreibt, gehört zu hundert Prozent dem schwedischen Staat.

Erhöhter Seelsorgebedarf. Die evangelische Kirche hat Mathias Berndt mit einer Sonderpfarrstelle nach Atterwasch in der Lausitz geschickt.

Viele Menschen in der Lausitz fühlen sich von der Politik im Stich gelassen. Die Kirche organisiert den Widerstand gegen den näher rückenden Tagebau

Von Claus-Dieter Steyer
Verockerung. An einigen Stellen wie hier am Steinitzfließ bei Drebkau nahe dem Tagebau Welzow-Süd ist der sogenannte Ockerschlamm, der aus Eisenhydroxid besteht, laut BUND bereits rund 30 Zentimeter tief. Bei Fischen setzt sich der rostbraune Schlick auf die Kiemen und führt zum Erstickungstod.

BUND und Greenpeace haben Vattenfall angezeigt. Der Konzern soll deutlich mehr Chemiekalien eingeleitet haben als erlaubt

Von Matthias Matern

Im Vorfeld der schwedischen Reichstagswahl sprechen sich alle wichtigen Parteien gegen die Braunkohlepläne des staatlichen Energiekonzerns aus. Möglich ist ein Stopp der Tagebaupläne per Direktive oder ein Verkauf.

Von Alexander Fröhlich

Potsdam - Die Befürchtungen von Umweltbehörden sind eingetreten: Wegen steigender Sulfatbelastung als langfristige Folge des Braunkohleabbaus in der Lausitz müssen in Brandenburg erste Wasserwerke ihre Trinkwassergewinnung umstellen. Auch in Berlin, wo Trinkwasser durch Uferfiltration an der Spree gewonnen wird, könnte es dazu kommen.

Von Alexander Fröhlich
Wie ist denn der Stand? Das wüsste die Opposition auch gern in der Gasag-Debatte. Sie vermisst ein Finanz- und Energiekonzept.

Grüne und Linke vermuten „feindliche Übernahme“. Finanzsenator Ulrich Nußbaum schweigt, will aber Gasnetz-Akten öffnen. Und was passiert mit dem Stromnetz? Da lässt sich Geld mit verdienen: 120 Millionen Euro.

Von
  • Kevin P. Hoffmann
  • Ulrich Zawatka-Gerlach

Innenstadt - Etwa 100 junge Greenpeace-Aktivisten wollen am heutigen Samstag in Potsdam gegen die Braunkohlepolitik der rot-roten Landesregierung protestieren. Die Demonstration soll um 11 Uhr vor der Parteizentrale der Linken in der Alleestraße beginnen und durch die Innenstadt bis zum Landtag auf dem Alten Markt führen, wie die Organisatoren am Freitag ankündigten.

Ein schöner Ort zum abbaggern: Welzow.

Gelder von Vattenfall? Die Bürgermeisterin von Welzow weist die Vorwürfe zurück. 800 Menschen sollen für einen neuen Braunkohletagebau umgesiedelt werden. Die Staatsanwaltschaft prüft, ob sich die Stadt einen Rechtsberater von Vattenfall bezahlen liess.

Von Alexander Fröhlich

Der Nachhaltigkeitsbeirat der Landesregierung findet harte Worte für den genehmigten neuen Braunkohletagebau. Zudem gibt es Hinweise auf Verkaufsabsichten Vattenfalls

Von Alexander Fröhlich

Günther Bartusch ist 84, er lebt schon immer in der Lausitz. Erst in Haidemühl, dann musste er umziehen für die Braunkohle. Jetzt rückt der Tagebau wieder näher. Bald wird der Bagger vor seiner Tür in stehen – diesmal in Proschim

UPDATE. Trotz großer Widerstände und lautstarken Protesten hat das Kabinett in Brandenburg die Erweiterung eines Braunkohletagebaus beschlossen. Umweltverbände sprechen von schwarzem Tag für die Lausitz.

Von
  • Jan Kixmüller
  • Thorsten Metzner
Die Abraumhalden im Braunkohletagebau Welzow.

Der Weg ist frei für die umstrittene Erweiterung des Braunkohle-Tagebaus Welzow-Süd II. Doch wie sich das mit den Klimazielen vertragen soll, weiß keiner. Es zeigt vor allem eines: Die Brandenburger Landesregierung ist konzeptlos.

Von Dagmar Dehmer

Die Linke-Parteispitze auf Bundesebene macht im Streit um neue Braunkohletagebaue und aus Sorge um die Glaubwürdigkeit der Linken nun doch offen Front gegen ihre Landespartei in Brandenburg.

Von Alexander Fröhlich
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