Vattenfall und Umweltaktivisten streiten weiter
Vattenfall

Schwarze Wolken über Berlin: Bernd Matthies betrachtet irritiert die Schlote des Heizkraftwerks in Mitte.

Dunkle Rauchwolken über einem Gaskraftwerk in Berlin? Da kann etwas nicht stimmen, dachte sich ein Tagesspiegel-Leser. Und rief bei Vattenfall an.
Als ich am Sonntag der Prignitz einen Besuch abstattete – nein, nicht am letzten Sonntag, da bin ich brav wählen gegangen und habe die magere Wahlbeteiligung etwas aufgebessert, es geht um den Sonntag davor – da wollte ich meinen Augen nicht trauen. Wo auch immer die Windräder auf Feld und Flur standen, sie drehten sich nicht.
Potsdam - Brandenburgs Grünen-Fraktion im Landtag hat zwei Tage nach der Landtagswahl zwar noch keinen neuen Vorstand gewählt, aber bereits mit der Sacharbeit angefangen – zum Thema Braunkohle in der Lausitz. Die sechs Abgeordneten schrieben am Dienstag einen Brief an ihre Parteikollegen in Schweden, die nach der dortigen Parlamentswahl vermutlich in Regierungsverantwortung kommen und das Umweltministerium übernehmen könnten.

Nach RWE will nun wohl auch Eon den Staat auf Schadensersatz verklagen. Was die Wirtschaft aber eigentlich will, ist ein Deal über die Haftung für den Atommüll.
Viele Menschen in der Lausitz fühlen sich von der Politik im Stich gelassen. Die Kirche organisiert den Widerstand gegen den näher rückenden Tagebau.

Viele Menschen in der Lausitz fühlen sich von der Politik im Stich gelassen. Die Kirche organisiert den Widerstand gegen den näher rückenden Tagebau.
Kurz vor den Wahlen in Schweden und Brandenburg am Sonntag haben Umweltverbände und Braunkohlegegner an die schwedische Regierung appelliert, die Braunkohlesparte von Vattenfall in der Lausitz nicht zu verkaufen. Der Energiekonzern, der in Brandenburg und Sachsen fünf Tagebaue betreibt, gehört zu hundert Prozent dem schwedischen Staat.

Viele Menschen in der Lausitz fühlen sich von der Politik im Stich gelassen. Die Kirche organisiert den Widerstand gegen den näher rückenden Tagebau

Greenpeace und BUND haben Vattenfall angezeigt. Der Energiekonzern soll deutlich mehr Chemikalien aus seinen Lausitzer Braunkohle-Tagebauen in Gewässer eingeleitet haben als erlaubt.

BUND und Greenpeace haben Vattenfall angezeigt. Der Konzern soll deutlich mehr Chemiekalien eingeleitet haben als erlaubt
Im Vorfeld der schwedischen Reichstagswahl sprechen sich alle wichtigen Parteien gegen die Braunkohlepläne des staatlichen Energiekonzerns aus. Möglich ist ein Stopp der Tagebaupläne per Direktive oder ein Verkauf.

Viele Bauaufträge werden nicht ausgeführt, weil in der Verkehrsbehörde Personal fehlt. Umleitungen kommen nicht zustande, Firmen entlassen schon Mitarbeiter. Jetzt gibt es massiven Protest.
Potsdam - Die Befürchtungen von Umweltbehörden sind eingetreten: Wegen steigender Sulfatbelastung als langfristige Folge des Braunkohleabbaus in der Lausitz müssen in Brandenburg erste Wasserwerke ihre Trinkwassergewinnung umstellen. Auch in Berlin, wo Trinkwasser durch Uferfiltration an der Spree gewonnen wird, könnte es dazu kommen.

Grenzüberschreitender Protest gegen den Abbau von Braunkohle: Eine Menschenkette von der Lausitz bis nach Polen machte am Sonnabend auf zwei Orte aufmerksam, die von der Abbaggerung bedroht sind.

Drei Aktivisten von Greenpeace haben ihren Protest am Roten Rathaus nach sieben Stunden beendet. Sie hatten sich mit einem Transparent vom Dach des Roten Rathaus abgeseilt.

Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich (CDU) erklärt im Interview mit dem Tagesspiegel am Sonntag, warum er in Dresden trotz der Schwäche der Liberalen im Bund auf die FDP setzt.

Vattenfall und Stadtwerke München bauen vor Sylt einen neuen Windpark. Für mindestens zwölf Jahre gibt es garantiert 15,4 Cent je Kilowattstunde.

Grüne und Linke vermuten „feindliche Übernahme“. Finanzsenator Ulrich Nußbaum schweigt, will aber Gasnetz-Akten öffnen. Und was passiert mit dem Stromnetz? Da lässt sich Geld mit verdienen: 120 Millionen Euro.
In der Nacht zum Montag wurde in Adlershof ein Vattenfall-Auto demoliert. Ein Anwohner bemerkte den Vorfall und rief die Polizei.

Stromnetz, Gaskonzession, Wasserbetriebe - Berlin will seine Energieversorgung der Privatwirtschaft weitgehend entziehen. Wie wirkt sich das aus?
Innenstadt - Etwa 100 junge Greenpeace-Aktivisten wollen am heutigen Samstag in Potsdam gegen die Braunkohlepolitik der rot-roten Landesregierung protestieren. Die Demonstration soll um 11 Uhr vor der Parteizentrale der Linken in der Alleestraße beginnen und durch die Innenstadt bis zum Landtag auf dem Alten Markt führen, wie die Organisatoren am Freitag ankündigten.
Welzow - Die in den Verdacht der Bestechlichkeit geratene Welzower Bürgermeisterin, Birgit Zuchold (SPD), hat am Donnerstag alle Vorwürfe zurückgewiesen. Im Rathaus der Stadt hatte sie wie angekündigt Stellung genommen.

Gelder von Vattenfall? Die Bürgermeisterin von Welzow weist die Vorwürfe zurück. 800 Menschen sollen für einen neuen Braunkohletagebau umgesiedelt werden. Die Staatsanwaltschaft prüft, ob sich die Stadt einen Rechtsberater von Vattenfall bezahlen liess.
Der Umgang des Energiekonzerns Vattenfalls mit Kommunalpolitikern in der Lausitz wird zum Fall für die Justiz. Gegen die Bürgermeisterin der Stadt Welzow, Birgit Zuchold, wird wegen Bestechlichkeit ermittelt.
Genossenschaft will die beiden Netze gemeinsam mit landeseigenem Unternehmen betreiben.
Streit um neue Tagebaue entzweit Fundis und Realos

"Wie hast du's mit der Braunkohle?", lautet derzeit die Gretchenfrage bei den Linken. Die einen möchten lieber gestern als morgen raus aus der Kohle. Doch in Brandenburg sieht man das anders.
Der Nachhaltigkeitsbeirat der Landesregierung findet harte Worte für den genehmigten neuen Braunkohletagebau. Zudem gibt es Hinweise auf Verkaufsabsichten Vattenfalls
Der Nachhaltigkeitsbeirat der Landesregierung findet harte Worte für den genehmigten neuen Braunkohletagebau. Zudem gibt es Hinweise auf Verkaufsabsichten Vattenfalls.

Günther Bartusch ist 84, er lebt schon immer hier und wurde bereits verdrängt. Jetzt rückt der Tagebau Welzow-Süd wieder näher. Bald wird der Bagger sein Dorf zerstören.
Günther Bartusch ist 84, er lebt schon immer in der Lausitz. Erst in Haidemühl, dann musste er umziehen für die Braunkohle. Jetzt rückt der Tagebau wieder näher. Bald wird der Bagger vor seiner Tür in stehen – diesmal in Proschim

Vor allem die SPD möchte in Berlin Wasser, Strom und Gas öffentlich kontrollieren. Die Linke geht noch einen Schritt weiter.
UPDATE. Trotz großer Widerstände und lautstarken Protesten hat das Kabinett in Brandenburg die Erweiterung eines Braunkohletagebaus beschlossen. Umweltverbände sprechen von schwarzem Tag für die Lausitz.

Der Weg ist frei für die umstrittene Erweiterung des Braunkohle-Tagebaus Welzow-Süd II. Doch wie sich das mit den Klimazielen vertragen soll, weiß keiner. Es zeigt vor allem eines: Die Brandenburger Landesregierung ist konzeptlos.

Das Parlament befasst sich mit stadtweitem Blackout. Ergebnis: Berlin ist ganz gut auf Ernstfall vorbereitet
Die Linke-Parteispitze auf Bundesebene macht im Streit um neue Braunkohletagebaue und aus Sorge um die Glaubwürdigkeit der Linken nun doch offen Front gegen ihre Landespartei in Brandenburg.

Das Parlament befasst sich mit einem stadtweiten Blackout. Ergebnis: Berlin ist besser auf den Ernstfall vorbereitet als noch vor kurzem. Aber wenn er länger als ein paar Stunden dauert, wird es dramatisch.

Die Linke auf Bundesebene stellt sich im Streit um neue Braunkohletagebaue nun doch offen gegen ihre Landespartei in Brandenburg. Die will im Sinne des Koalitionsfriedens dem Braunkohleplan zustimmen.