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Die britische Königsfamilie samt König Charles III. und Camilla nach der Krönung auf dem Balkon des Buckingham Palace.

© IMAGO/i Images

Balkonauftritt, Lionel-Richie-Konzert, „Coronation Big Lunch“: Das Rahmenprogramm für die Krönung von König Charles III. im Detail

Wer Charles´ Krönung live mitverfolgen möchte, findet hier das komplette Programm und die Uhrzeiten. Auch nach der Krönung wartet London mit einem bunten Rahmenprogramm auf.

Am Samstag werden Royal-Fans weltweit den historischen Tag live und in Farbe am heimischen Bildschirm mitverfolgen. Für alle, die sich fragen, bis wann die royalen Gäste die Sicherheitskontrollen passiert haben müssen und wann Charles nun die Krone aufgesetzt bekommt, haben wir hier das Programm zum Krönungstag zusammengetragen.

Krönung am Samstag: Das Programm am 6. Mai

Auf der offiziellen Webseite des britischen Königshauses „royal.uk“ wurden nähere Details zur Krönung und zum Zeitplan bekannt gegeben. Demnach soll die Krönungsprozession ab 11:20 Uhr deutscher Zeit (10:20 Uhr Ortszeit) vom Buckingham Palace aus in Richtung Westminster Abbey starten. Die eigentliche Krönung ist für 12 Uhr (deutscher Zeit) angesetzt.

Die Königsprozession startet am Buckingham Palace und verläuft zunächst über die Prachtstraße „The Mall“, wo bereits seit Mitte vergangener Woche mehrere hartgesottene Royal-Fans in Zelten campieren, um sich die besten Plätze in der ersten Reihe zu sichern.

2,3
Kilometer legt die Königsprozession auf dem Weg vom Buckinham Palace zur Westminster Abbey zurück.

Südlich des Trafalgar Square biegt die Prozession in die Straße Whitehall ein und gelangt so schließlich über die Parliament Street zur Westminster Abbey.

Angehörige der Streitkräfte marschieren zur Krönungszeremonie für König Charles III. entlang der Straße „The Mall“.

© picture alliance/dpa/AP

Die gesamte Strecke vom Buckingham Palace zur Krönungskirche umfasst der britischen Tageszeitung „Telegraph“ zufolge 1,42 Meilen, also etwa 2,3 Kilometer. Flankiert wird die Königsprozession von mehr als 1000 militärischen Streckenposten der „British Armed Forces“ („Streitkräfte Seiner Majestät“).

Königsprozession: Hinweg klimatisiert, Rückweg in der Ruckelkutsche

Charles III. und Königsgemahlin Camilla werden den Hinweg in der Prachtkutsche „Diamond Jubilee State Coach“ bestreiten. Der drei Tonnen schwere und fünfeinhalb Meter lange Wagen verfügt über eine hydraulische Federung, elektrische Fensterheber, eine Heizung und Klimaanlage.

König Charles III. am Krönungstag in der Kutsche „Diamond Jubilee State Coach“ in London

© IMAGO/i Images

Der Start ins neue Königs-Dasein dürfte sich für Charles III. hingegen etwas holpriger gestalten. Für den Rückweg wählte das britische Königshaus die Staatskutsche „Gold State Coach“, welche seit der Krönung von George IV. im Jahre 1821 bei jeder Krönung eines englischen Monarchen eingesetzt wurde.

Schon Königin Victoria soll sich dem „BBC“ zufolge vor etlichen Dekaden britisch vornehm über den fehlenden Komfort der „Gold State Coach“ und die „qualvollen Schwingungen“ während der Fahrt beschwert haben.

Elizabeth II. nutze bei ihrem Goldenen Thronjubiläum 2002 die Staatskutsche „Gold State Coach“, welche auch schon bei ihrer eigenen Krönung im Jahr 1953 zum Einsatz kam.

© dpa

Obwohl König George VI. die eisenbeschlagenen Räder der Kutsche nach dem Zweiten Weltkrieg durch Gummireifen ersetzen ließ, soll auch seine Tochter, Queen Elisabeth II., kein großer Fan der „Gold State Coach“ gewesen sein.

Die im September 2022 verstorbene, ehemalige Queen soll die Kutschfahrten in dem 7,3 Meter langen und immerhin vier Tonnen schweren Gefährt stets als „schrecklich“ und „nicht sehr komfortabel“ empfunden haben, berichtet die „BBC“.

Anerkennung, Eid, Salbung und Krönung

In der Westminster Abbey wird Charles III. dann schließlich vom Erzbischof von Canterbury, Justin Welby, als neuer König öffentlich anerkannt und mit den folgenden Worten der Gemeinde vorgestellt: „Sirs, ich präsentiere Ihnen hier King Charles, Ihren unbestrittenen König.“

2,23
Kilogramm wiegt die Edwardskrone.

Wenn der Erzbischof die Anwesenden fragt, ob sie gewillt sind, dem neuen König „zu huldigen und zu dienen“, wird von der Gemeinde ein lautstarkes „Gott schütze den König“ als Bestätigung erwartet.

Der neue König schwört daraufhin per Eid, dass er künftig alle seine Nationen und Territorien nach Recht und Sitte regieren, dabei Gerechtigkeit und Barmherzigkeit walten lassen und die Kirche von England wahren lassen wolle.

Auf dem Krönungssessel sitzend wird der neue König schließlich vom Erzbischof an den Händen, der Brust und dem Kopf mit einem geweihten Öl gesalbt, das erstmals in der Geschichte völlig vegan und ohne den Einsatz von Pottwal-Ambra und Zibetkatzen-Sekret hergestellt wurde.

Die Salbung gilt als persönlicher Moment zwischen dem Monarchen und Gott, weshalb der König von einem dreiseitigen Sichtschutz („Anointing Screen“) vor der Öffentlichkeit abgeschirmt wird.

Der dreiseitige Salbungsschirm wurde bereits vor der Krönung am 6. Mai in der königlichen Kapelle im St. James’s Palace in London gesegnet.

© dpa/PA Wire

Nachdem Charles III. die heiligen Insignien und das Zepter überreicht wurden, wird er schließlich mit der sogenannten Edwardskrone gekrönt. Die mit 444 Edelsteinen besetzte Goldkrone bringt stolze 2,23 Kilogramm auf die Waage und kam erstmals im Jahr 1661 bei der Krönung von König Charles (dem Zweiten allerdings) zum Einsatz.

Begleitprogramm am Sonntag: „Big Lunch“, Krönungsquiche und Lionel Richie

Die eigentliche Krönung von König Charles III. am Samstag wird von einer ganzen Reihe an Veranstaltungen, Straßenfesten und Großevents begleitet.

Am Krönungstag selbst sollen bei sogenannten „Big Lunches“ (Großes Mittagsessen) Menschen im ganzen Land an gemeinsamen Tafeln zusammenkommen, um die Krönung bei einem kollektiven Festessen zu zelebrieren. Selbst der Premierminister lädt zum Mittagessen in die Downing Street ein.

Auf der Speisekarte dürfte wohl landesweit das offizielle Krönungsgericht stehen: Die „Coronation Quiche“ (Krönungsquiche).

Wer die vom Königspaar höchstpersönlich ausgewählte Spezialität mit Spinat, Bohnen, Käse und Estragon zu Hause nachkochen möchte, findet hier das passende Rezept.

Die „Coronation Quiche“ (Krönungsquiche) ist am Krönungstag von König Charles III. das offizielle Gericht für Straßenfeiern in London und Großbritannien.

© picture alliance/dpa/PA Media

Einen Tag nach der Krönung (7. Mai) veranstaltet das britische Königshaus zu Ehren von König Charles III. vor den Toren von Schloss Windsor ein „Krönungskonzert“.

Ab 20 Uhr (deutscher Zeit) sollen unter anderem international gefeierte Stars wie Lionel Richie, Take That, Katy Perry sowie der italienische Opernsänger Andrea Bocelli vor rund 20.000 Menschen auftreten.

Medienberichten zufolge sollen allerdings auch diverse Showacts wegen Terminkollisionen abgesagt haben – darunter auch Elton John, die Sängerin Adele, Harry Styles und die 90er-Jahre-Popgruppe Spice Girls.

König Charles III. traf sich bereits im Vorfeld bei einer Gartenparty am 3. Mai im Buckingham Palace mit Lionel Richie und Lisa Parigi.

© IMAGO/i Images

Auch die australische Sängerin Kylie Minogue soll sich der Zeitung „Mail on Sunday“ zufolge für eine Absage entschieden haben – wegen der wachsenden antimonarchischen Stimmung in ihrem Heimatland, heißt es in dem Insiderbericht.

„Big Help Out“ am Montag

Am Montag, der in Großbritannien einmalig als zusätzlicher Feiertag zu Ehren von Charles gilt, wird das britische Volk dazu angehalten, sich am „Big Help Out“ zu beteiligen und ehrenamtlich zu engagieren.

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Über eine App konnten sich im Vorfeld tausende Wohltätigkeitsorganisationen für das „Big Help Out“ registrieren. Wer seiner Umwelt am 8. Mai einen Freiwilligendienst erweisen will, braucht entsprechend nur noch im näheren Umkreis nach dem passenden Ehrenamt zu suchen.

Die Regierung und das Königshaus wollen dem britischen Volk mit dieser Initiative den Einstieg in das Ehrenamt erleichtern. „Es geht darum, Menschen aus der Gemeinschaft, die etwas tun wollen, mit der richtigen Organisation zusammenzubringen“, sagte Prinzessin Kate im Vorfeld.

Aktuellen Umfragen zufolge beabsichtigen mehr als sechs Millionen Briten, sich am „Big Help Out“ ehrenamtlich zu engagieren, berichtet der „Telegraph“. Demnach sollen 24 Prozent der 25- bis 34-Jährigen und immerhin 19 Prozent der 18- bis 24-Jährigen eine konkrete Teilnahme am Freiwilligenprogramm planen.

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