Bürgersteige werden geschrubbt, später werden sie sauber hochgeklappt: Das ganze Elend provinzieller Samstagnachmittage erfasst schon die erste Kamerafahrt, immer entlang an schnurgeraden Bordsteinkanten. Ein Horizontalschwenk zeigt die Fassade eines Zoogeschäfts: In seinen Schaufenstern fristen Wellensittiche ihr tristes Käfigdasein.
Alle Artikel in „Kultur“ vom 24.05.2000
Die Adresse könnte nicht besser sein: Hackescher Markt Nummer eins. Vom eleganten Konferenzraum hoch oben im sechsten Stock schweift der Blick über die Dächer von Berlin, über den historischen S-Bahnhof, die Szene-Lokale, den Berliner Dom.
Rüdiger Safranski erhält den diesjährigen Friedrich-Nietzsche-Literaturpreis des Landes Sachsen-Anhalt. Die mit 30.
Wer Berlin nicht zum ersten Mal besucht, sollte jetzt, wo alles treibt und sprießt, den Restaurant- und Szeneführer zuhause lassen und eine kleine erholsame Reise durch die grüne Stadt einplanen. Der Berliner an sich, der Alteingesessene und der frisch Eingetroffene, weiß natürlich, daß Berlin nicht so steinern ist, wie es häufig dargestellt wird, die Karawane der Tagestouristen allerdings zieht durch die alte und neue Mitte.
Als Festgabe zum 70. Geburtstages von Adriaan von Müller, dem langjährigen Leiter des Archäologischen Landesamtes, sind jetzt die "Miscellanea Archaeologica" erschienen, eine Sammlung von Beiträgen zur archäologischen Denkmalpflege in Berlin.
Es gab Zeiten, da bedeutete es das Ende einer Karriere, wenn ein Künstler als homosexuell geoutet wurde. Heute geht es mitunter umgekehrt.
Die Wohnung des Rheinsberger Stadtschreibers befindet sich im Kavaliershaus, nahe dem Schloss. Dort hatte sich die Berliner Schriftstellerin Inka Bach für fünf Monate einquartiert, um in Ruhe ein Buch zu schreiben.
Bahnhistoriker sind sich noch immer nicht ganz sicher, ob der 1909 eröffnete Rangierbahnhof Wustermark denn nun zeitweilig der viert- oder nur der drittgrößte des Deutschen Reiches war. Angesichts des rasanten Wachstums der Wirtschaft und damit auch des Schienenverkehrs in und um Berlin war er als Entlastung der Anlagen am Lehrter Bahnhof dringend notwendig geworden.
In den letzten Jahren hat sich das Wiener Kunstforum weit über Österreich hinaus als Zentrum moderner Kunst profilieren können. Mit einer Reihe monografischer Ausstellungen ist es ihm gelungen, in der reichen Wiener Kunstlandschaft Akzente zu setzen.
Alte Frage: Ob man im Umfeld von Ausschwitz lachen darf? Wo denn, wenn nicht hier?
Nach Tops wie "Alien" oder "Thelma und Louise" und Flops wie "Legende" widmet sich der britische Regisseur dem verstaubten Genre des Sandalenfilms"Alien", "Blade Runner" und "Thelma und Louise" sind seine größten Erfolge, "Legende" und zuletzt "G.I.
Autoren von Berliner Stadtführern sind derzeit nicht zu beneiden. Ihr Buch ist noch druckfrisch und vielleicht schon Makulatur.
Igor Strawinskys "Geschichte vom Soldaten" gehört zu jenen Werken, die gleichzeitig bekannt und doch ganz unbekannt sind. Schon der Versuch, eine vollständige Partitur in den eigentlich gut sortierten einschlägigen Berliner Bibliotheken aufzutreiben, stößt auf ungeahnte Schwierigkeiten.
Heidemarie Wieczorek-Zeul vier Stunden zu Besuch bei Fidel Castro, im Gespräch über deutsche Entwicklungshilfe für Kuba: Vor zwanzig, dreißig Jahren, in der heroischen Phase der kubanischen Revolution, hätte diese Frage noch Kopfschütteln oder Gelächter hervorgerufen.Castros Kuba galt damals als Speerspitze der anti-imperialistischen Welt - und deren Nimbus glich einer stolzen Negation all dessen, was die von Willy Brandt ins Leben gerufene Nord-Süd-Kommission als gutgemeinte Empfehlung aussprach und was die Weltbank als Almosen an die ärmsten Länder der Dritten Welt verteilte.
"Action" muss für Richard Maxwell ein Fremdwort sein. Der aus Fargo stammende, in New York lebende Regisseur ist mit seiner Version des No-Theater hervorgetreten.
"Genghis Blues": Der Titel klingt merkwürdig genug. Wie der Klagegesang aus einem versunkenen Reich.
Dass Schriftsteller aus aller Welt zum Thema Tschetschenien eine andere Meinung vertreten als der Kreml, wird in Moskaus nach alter Manier totgeschwiegen.Ulrich Heyden Dass der in Russland populäre Günter Grass auf dem Moskauer PEN-Kongress zum Ende des "Krieges gegen das tschetschenische Volk" aufgerufen hatte, wurde in der Hauptnachrichtensendung des ersten russischen Fernsehkanals, "Wremja", am Dienstag Abend verschwiegen.
Kenneth Branagh, dessen Shakespeare-Passion vor zwölf Jahren mit "Heinrich V." begann und zuletzt bei "Hamlet" innehielt, hat sich der besonders leichten Komödie Verlorene Liebesmüh angenommen.
Leon, eben erwachsener Junkie-Sohn aus gutem Londoner Hause, ist verschwunden. Die Eltern, seine Schwester Deborah (Nastassja Kinski) und Schwager Carlos (Ciaran Hinds) engagieren den französischen Privatdetektiv Xavier Lombard (Daniel Auteuil), der sich unlängst in London niedergelassen hat.