Der zweite Weltkrieg auf einer Ägais-Insel: Die Deutschen marschieren im Gleichschritt, die Italiener singen Opernarien, und die Griechen tanzen beim Dorffest Sirtaki. "Corellis Mandoline" beginnt als Kitsch - und wird doch noch zum großen Melodram.
Alle Artikel in „Kultur“ vom 14.11.2001
Manche leben mit einer so erstaunlichen Sicherheit, dass es schwer fällt zu glauben, sie lebten zum ersten Mal. David zum Beispiel, Lynns Freund.
In der heimischen Promarkt-Filiale wird Mariah Carey unter der Rubrik "Black Music" einsortiert. Auf der kleinformatigen CD-Hülle erstrahlt ihr Antlitz trotz freizügiger Bekleidung wie ein Heiligenbildchen umgeben von der Aura des Unwirklichen.
Mit der Vertrauensfrage des Kanzlers geht es am Freitag auch wieder um die - innenpolitische - Macht. Aber die zu Grunde liegende Entscheidung über einen Kriegseinsatz der Bundeswehr ist zugleich eine Frage der Moral.
Der österreichische Film ist erfolgreich. Aber er krankt.
Kann es sein, dass die amerikanischen Autorinnen Karen McCullah Lutz und Kirsten Smith das deutsche TV-Duell zwischen Alice Schwarzer und Verona Feldbusch verfolgt haben? Die Wahrscheinlichkeit ist gering, aber das Drehbuch zu "Natürlich blond" wirkt wie eine Protestreaktion auf dieses ergiebig-unergiebige Medienereignis.
Schon erstaunlich, wie still es um diesen Autor noch ist. "Ich möchte den einzigen Schriftsteller beglückwünschen, der besser ist als ich": Mit diesen Worten soll Gabriel Garcia Márquez seinen 33-jährigen mexikanischen Kollegen Jorge Volpi begrüßt haben.
Wenn Heinrich Schiff auftritt, ist keine Parade der Eitelkeiten zu erwarten. Er möchte mit seinem Cello oder dem Taktstock Geschichten erzählen.
Rot-Grün macht weiter: Wenn die Koalition eine eigene Mehrheit von mindestens 334 von 341 Stimmen bekommt, könnte das Kabinett weitermachen. Die Grünen allerdings würden das Gefühl haben, erpresst worden zu sein und hätten auf dem kommenden Parteitag große Probleme mit ihrer Basis.
Für den amerikanischen Architekten Frederick Fisher sind die Räumlichkeiten der Aedes West Galerie in den S-Bahnbögen der stimmige Ort für seine Schau "Art Space". "Beim Entwerfen von Museumsbauten steht für mich die Sinnlichkeit der Kunsterfahrung im Mittelpunkt", sagt Fisher.
Das vermutlich letzte Bild von Mohammed Mahmoud Nasr, 22: Er hatte am 12. August 2001 ein Selbstmordattentat in Kiryat Motzkin, südlich der israelischen Hafenstadt Haifa, verübt, bei dem 15 Besucher eines Restaurants schwer verletzt wurden und er selbst ums Leben kam.
Wer meint, der Berliner Osten sei nicht gerade Multi-Kulti, irrt. Zumindest in Friedrichshain.
Das, was man macht, muss verboten sein. Wie ein Verbrechen", lautet das musikalische Credo der rumäniendeutschen Komponistin Adriana Hölszky.
Nach ihrem großen US-Erfolg mit dem Gruselschocker "The Others" (Kinostart Deutschland 13. Dezember) ist Nicole Kidman weiter in Thriller-Stimmung.
Über die Zukunft redet nur der große Koalitionspartner gern: Für den Fall, dass es am Freitag klappt, hat SPD-Generalsekretär Müntefering vorgesorgt. Für die Präsiden, die sich nach der Abstimmung über die Vertrauensfrage treffen wollen, gäbe es im Willy-Brandt-Haus dann Sekt.
Gegen eine Entflechtung zwischen Bund und Ländern bei der Stiftung Preußischer Kulturbesitz mit ihren 17 Museen plädiert deren Präsident Klaus-Dieter Lehmann in der "FAZ". Es wäre kulturpolitisch ein "fatales Signal", so Lehmann, wenn sich die Länder aus der Finanzierung zurückzögen.