Der eine Geschichtenerzähler hat zum Abschied einen anderen Geschichtenerzähler eingeladen: Doch während der zum Jahresende ausscheidende Frankfurter Museumsdirektor Jean-Christophe Ammann ebenso hemdsärmelig wie anschaulich über Kunst spricht, ergeht sich der kanadische Fotokünstler Jeff Wall nur in verrätselten Anspielungen, Zitaten und Erinnerungsfetzen. Dennoch dürfte es kein Zufall sein, dass der 55-jährige Wall im Zentrum des "Szenenwechsels 20" steht, jener halbjährlichen Präsentation von Neuerwerbungen, Leihgaben und Umgruppierungen des Museums für Moderne Kunst.
Alle Artikel in „Kultur“ vom 18.11.2001
Die Fußballfans haben gut lachen, seit unsere Jungs die Ukrainer mit 4:1 vom Feld geputzt haben. Die Freunde der Singakademie zu Berlin allerdings schauen weiterhin besorgt gen Kiew: Dort nämlich lagern immer noch die 5135 Kompositionen aus dem Archiv des 1791 gegründeten Chores.
Das ist voll die Härte, härter als Vollkornbrot mit Sojapaste, stressige Wandertage im Dorfmuseum oder Mathe machen statt Schwimmen gehn: Florians Eltern wollen sich scheiden lassen, denn das, was sie einmal verband, das haben sie "wohl irgendwie verschlampt/ Vergessen, verloren, zerrieben/ Auf immer unterm Alltagsmüll verkramt", und Flo, der Zweitklässler, fühlt sich nun auch wie ausrangiert und weggeworfen, ein nutzloses Bruchstück aus dem zersprungenen Papa-Mama-Kind-Universum.An diesem Ernstfall will sich das Grips-Theater nicht vorbeimogeln.
"Dass Harold Pinter die oft als lästig empfundene, beharrliche Erinnerung an verfolgte, gefolterte, ermordete Schriftsteller wach hält, dafür sei ihm gedankt" - so Rolf Michaelis in seiner Laudatio gestern vormittag im Berliner Ensemble. Pinter erhielt am "Tag der verfolgten Autoren" die Hermann-Kesten-Medaille.
Mancher ist unerschütterlich. Just zu dem Zeitpunkt, als der Bundestag über die Beteiligung deutscher Soldaten am Krieg gegen islamistische Fundamentalisten abstimmte, sagt Hans-Georg Knopp auf einem Podium im Haus der Kulturen der Welt: "Die Ursache für Konflikte zwischen Kulturen sind Missverständnisse.
Die SPD hat sich für Nürnberg einiges vorgenommen. Es wird ein Mammutparteitag, der vom heutigen Montag bis zum Donnerstag dauert.
Zwillinge. Wir wussten, es werden Zwillinge.
Manch einer am Rhein fühlte sich in diesen Tagen an die Koalitionsverhandlungen zwischen SPD und Grünen vor gut einem Jahr erinnert. Damals traf sich Wolfgang Clement demonstrativ gut gelaunt mit Jürgen Möllemann, während der Düsseldorfer Regierungschef neben Bärbel Höhn stets gequält dreinblickte.
Einen Tag vor Beginn des Parteitags wiegelte der SPD-Generalsekretär noch ab: "Ob das der entscheidende Punkt sein wird, weiß ich nicht", sagte Franz Müntefering am Sonntag im ZDF auf die Frage nach der Dominanz der außen- und sicherheitspolitischen Debatte während der drei Tage in Nürnberg. Dann zählte er die Themen Ökonomie, Familien- und Kommunalpolitik auf, mit denen sich seine Parteifreunde auf dem Parteikongress schließlich auch noch beschäftigen wollten.
Es ist eine Parodie auf die Kunst und eine Provinzposse par excellence. Veranstalter: die Universität der Künste (UdK).
"War Hitler schwul?", titelte die Bild-Zeitung vor einigen Wochen anlässlich eines kürzlich erschienenen Buches des Bremer Historikers Lothar Machtan.
Der Berliner Rechtsanwalt Peter Raue wäre nach Ansicht von Bundesinnenminister Otto Schily "ein hervorragender Kultursenator" für die Hauptstadt. Offenbar scheue er aber den offenen politischen Konflikt, meinte Schily am Sonntag bei einer Diskussion des Senders "radio kultur".