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Frankreich, Deutschland und Großbritannien sollten der Versuchung widerstehen, sich in ein Direktorium der Europäischen Union zu verwandeln. Die EU hatte es bisher einigermaßen geschafft, ein Gleichgewicht zwischen den einzelnen Staaten zu wahren.

Niemals erschien Großbritannien mehr im Herzen Europas zu sein als beim gestrigen DreierGipfel in Berlin. Tony Blair wurde von Frankreich und Deutschland umworben, weil diese realisieren, dass sie für sich allein nicht die treibenden Kräfte in einer Union bleiben können, die in Kürze auf 25 Mitglieder erweitert werden wird.

Es bleibt die Tatsache, dass Deutschland, Frankreich und England diesen Weg vorgezogen haben, ohne den europäischen Rat im März abzuwarten. Abgesehen von den konkreten Vorschlägen vor allem wirtschaftlicher Natur beweist dies, dass das System der gemeinsamen Machtgestaltung in der EU endgültig in der Krise steckt.

Das geht ja schon wieder seit Tagen so. Wir schalten den Fernseher in Erwartung der „Tagesthemen“ ein – und stattdessen erscheinen kreischfarbig gekleidete Menschen, die, wie Dieter Bohlen sagen würde, rabenstramm dahocken.

Die SPD wiegelt in Sachen Tempodrom ab – statt bei der Aufklärung zu helfen

Von Gerd Nowakowski