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 Markus Söder (CSU), Ministerpräsident von Bayern.

© dpa/Sven Hoppe

Flugblatt-Affäre beflügelt Aiwanger: Starke Freie Wähler könnten Söders Kanzlerpläne beenden

In einer Umfrage gewinnen die Freien Wähler kräftig dazu, wären demnach mit 15 Prozent zweitstärkste Partei in Bayern. Verliert Söder weiter an Zustimmung, muss er seine Kanzler-Hoffnungen begraben.

Für Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) sind diese Zahlen mindestens brisant: Nach einer Umfrage legen die Freien Wähler gut zehn Tage nach Beginn der Aiwanger-Affäre in der Wählergunst zu, während die CSU leicht verliert.

Die Freien Wähler von Wirtschaftsminister und Söder-Vize Hubertus Aiwanger kommen auf 15 Prozent, so eine Insa-Umfrage für die „Bild“-Zeitung. Im Juli wurden sie bei 11 Prozent taxiert. Bayern wählt am 8. Oktober.

Im Gegenzug verlieren CSU, SPD und FDP an Zuspruch. Die CSU kommt demnach nur noch auf 37 Prozent, das ist ein Punkt weniger als im Juli. Ein solches Ergebnis entspräche dem bisherigen Rekordtief der CSU bei der Landtagswahl 2018.

Söder strebt 40 Prozent „plus X“ an. Mit einem Ergebnis von 40 Prozent und mehr „könnte Söder in Berlin durchmarschieren“, heißt es in Unionskreisen. Auf gut Deutsch: Er könnte dann die Kanzlerkandidatur 2025 beanspruchen.

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Mit 37 Prozent oder gar noch weniger Zustimmung müsste Söder seine Kanzler-Pläne aber wohl begraben. In der CDU wird bereits damit gerechnet, dass Söder bei einer derartigen Niederlage CDU-Chef Friedrich Merz und den Bundestrend verantwortlich machen würde.

Machtzuwachs für Aiwanger?

Für Aiwanger, den Spitzenkandidaten der Freien Wähler, wären 15 Prozent ein enormer Erfolg. Mit einem solchen Ergebnis hätte er politisch Honig aus der Affäre um ein antisemitisches Flugblatt gezogen. Er könnte in einer Neuauflage der Koalition mit der CSU mehr Einfluss und Ämter beanspruchen. Bei der Wahl 2018 hatten die Freien Wähler 11,6 Prozent erzielt.

Die notorisch erfolglose Bayern-SPD steht der Umfrage zufolge vor einem neuerlichen Debakel, sie liegt nun bei 9 Prozent, das ist ein Minus von einem Punkt im Vergleich zum Juli. Spitzenkandidat Florian von Brunn und sein Team gelten in der SPD als organisatorisch überfordert.

Die AfD kann in Bayern weiterhin mit 14 Prozent rechnen, so Insa. Die Grünen liegen bei 14 Prozent, minus eins (Wahl 2018: 17,6 Prozent). Die FDP flöge mit 4 Prozent aus dem Landtag. Bei der Wahl 2018 erzielte sie 5,1 Prozent.

Die Insa-Umfrage wäre als reales Wahlergebnis damit eine Ohrfeige für Söder, Kanzler Olaf Scholz (SPD), die Grünen-Spitze und Finanzminister Christian Lindner (FDP).

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