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Dreizehn Jahre nach seinem Triumph bei der Tour de France hat Jan Ullrich unvermittelt die Möglichkeit zu seinem größten Sieg bekommen. Es ist die Chance, sein Radler-Ich abzuschütteln, das Alter Ego der stetigen Selbstverleugnung, das man vermutlich haben muss, um im versumpften Radsport nicht unterzugehen.

Von Christian Hönicke

Aller schlechten Dinge sind drei: Ballack, Frings, Müller. Drei Sperren, drei Niederlagen, kein Titel.

Der Mensch ist, wie er geht: Sogar Arne „Hängeschulter“ Friedrich war der Stolz bei der WM anzusehen, wenn er nach getaner Arbeit vom Feld spazierte. Und wie sich Diego Maradona am Ende des WM-Ausflugs, gedemütigt von einem Jungen namens Thomas Müller, in die Kabine schleifte, rief die menschliche Vergangenheit auf vier Pfoten in Erinnerung.

Nur mitjubeln ist blöder.

Gleich hinter der niederländischen Grenze nach Deutschland, im Rheinland nämlich, da sagt man, dass man auch gönnen können muss (man sagt: Jönne könne). Deswegen, liebe Holländer, jetzt, da die großen Jungs nicht mehr mitspielen – ihr wisst schon: die großen Jungs, das sind die vom dreimaligen Weltmeister des Nachbarlandes – jetzt dürft ihr auch mal.

Von Helmut Schümann

Ehrlich, aus den Schuhen haben die Spanier die Deutschen gerade nicht gespielt. Mich langweilt der Fußball Spaniens inzwischen, der ist ungefähr so, wie Oma einen Schal strickt.

Die Todesgruppe als Erster überstanden, den Titelverteidiger im entscheidenden Spiel mit 3:0 abgefertigt: Deutschland ist Weltmeister. Genauer gesagt die Ü-45-Männer von Empor Berlin, die in Birmingham den Titel im Sechs-gegen-Sechs-Kleinfeldfußball errangen.

Wenn Jan Ullrich noch mehr vorhat mit seinem restlichen Leben, als sich mit seinen Trophäen und seinem Alter Ego in einem Schweizer Keller einzumauern, dann muss er jetzt aus der Deckung hervorkommen und die ganze Wahrheit sagen.

Von Christian Hönicke

Ich schau mich um und seh nur Ruinen. Der Fernseher läuft tot und stumm.

Wir haben uns entschieden und unsere Top-Elf dieser WM zusammengestellt. Schauen Sie in unsere Fotostrecke und schreiben Sie uns, wen Sie in die Auswahl berufen hätten und wen Sie eher draußen lassen würden.

Von
  • Axel Gustke
  • Jörg Leopold
Rudy Pevenage und sein Schützling Jan Ullrich: Wahrheit in kleinen Dosen.

Rudy Pevenage gibt erstmals zu, Reisen von Jan Ullrich zum Dopingarzt Eufemiano Fuentes organisiert zu haben. Zu einem umfassenden Geständnis rang sich der 56-Jährige aber nicht durch. "Ich habe nicht gesagt, Jan hat gedopt."

Von Tom Mustroph
Und dann guckt Paul auch noch so weise!

Die Spanier waren besser, sagen die einen - alles Quatsch, sagen andere, nur einer ist schuld an der deutschen Niederlage: Tintenfisch Paul aus Oberhausen. So mancher möchte den Orakel-Kraken jetzt zum Frühstück verspeisen.

Von Sylvia Vogt
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