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Blättert man in alten Restaurantführern, wird deutlich, wie sehr sich die Berliner Gastronomie verändert hat. Exakt drei Spitzenbetriebe haben aus den schmalen Achtzigern mitsamt Michelin-Stern überdauert, doch nur einer, das "Alt Luxemburg", mit demselben Chef, nämlich Karl Wannemacher; Franz Raneburger hat sich vom "Bamberger Reiter" längst verabschiedet, und das Schicksal von Rockendorfs Restaurant steht nach dem Tod des Chefs auf der Kippe.

Von Lars von Törne

Wie die Poststation einer Geisterstadt sieht er von weitem aus, der Kinderbauernhof in der staubigen Öde des ehemaligen Mauerstreifens zwischen Wedding und Prenzlauer Berg. Eigentlich ist hier seit Jahren eine Wiese mit Obstbäumen als vierter Bauabschnitt des Mauerparks geplant.

Tage der offenen Tür in der Schweizer Botschaft und in der bayerischen Landesvertretung, die Geburtstagsfeier des Bundesgrenzschutzes (BGS) am Alex und das Elefanten-Baby im Tierpark - die Berliner und ihre Besucher hatten gestern beim Stadtbummel die Qual der Wahl. Shawne taufte "Das Tram""Das Geilste an der Schweizer Botschaft ist die Gattin des Botschafters".

Von Annette Kögel

Weit weniger Neonazis als erwartet sind gestern durch Lichtenberg marschiert. Statt der angemeldeten 500 Teilnehmer fanden sich laut Polizei nur 170 Rechtsextremisten ein, die vom Nöldener Platz aus loszogen.

Von Frank Jansen

Keine programmatischen Debatten, sondern Personalwahlen standen im Vordergrund des CDU-Landesparteitags. Nachdem Eberhard Diepgen am Freitagabend mit 92,2 Prozent der Stimmen - das drittbeste Ergebnis, seitdem er Parteivorsitzender ist - zum CDU-Landeschef wiedergewählt worden war, wählten am Sonnabend 371 Delegierte die sieben stellvertretenden Landesvorsitzenden und elf Beisitzer.

Das Desaster beim Kredit-Engagement von Klaus Landowskys Berlin-Hyp für die Firma Aubis der CDU-Spender Klaus Wienhold und Christian Neuling war bereits 1997 absehbar. Dem Tagesspiegel liegt ein Revisionsbericht vor, wonach schon damals sowohl das "vollständige finanzielle als auch wirtschaftliche Risiko" auf der Berlin-Hyp lastete, weil "die Bonität der Kreditnehmer nicht ausreichend ist".

Von Ralf Schönball

In stilsicherem Behördianisch schreibt Paragraf 49, Absatz 2 Berlins Beamten künftig vor: "Fremdsprachliche Ausdrücke (auch aus dem angelsächsischen Raum) sind grundsätzlich nur noch dann zu verwenden, soweit es aus fachlichen Gründen unumgänglich ist und die Verständlichkeit gegenüber dem Bürger nicht beeinträchtigt wird. " Übersetzt heißt das: Deutsch ist Amtssprache, und Ausnahmen bestätigen die Regel.

Von Stephan Wiehler

Der PDS-Politiker Gregor Gysi nimmt die Aufforderung des Regierenden Bürgermeisters Eberhard Diepgen, er solle 2004 für das Amt des Regierenden Bürgermeisters kandidieren, gelassen. Diepgen hatte auf dem CDU-Landesparteitag gesagt, Gysi solle endlich "Farbe - natürlich Rot " bekennen.

Was meinen Sie: Soll der Gebrauch von Fremdwörtern in Amtsstuben per Gesetz verboten werden? Rufen Sie uns am heutigen Sonntag zwischen 8 und 24 Uhr an: Wenn Sie dafür sind, wählen Sie 0137 - 203333-1, sind Sie dagegen die 0137 - 203333-2.

Es ist schwer genug, die Winkelzüge der Verwaltung zu verstehen, selbst, wenn sie sich in klarem Deutsch ausdrückt. Was aber meint Wirtschaftssenator Branoner, wenn er fordert, "die Capital of Talent zur digitalen Hauptstadt zu machen"?

Die bisherige Berliner ÖTV-Chefin Susanne Stumpenhusen steht an der Spitze des neu gegründeten Landesbezirks Berlin-Brandenburg der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft. Stellvertreter sind der bisherige DAG-Landeschef Hartmut Friedrich, DPG-Vize Helmut Jurke, IG Medien-Vize Andreas Köhn und der bisherige brandenburgische HBV-Chef Günther Waschkuhn.

Angesichts der drohenden Zahlungsunfähigkeit des Berliner Rot-Kreuz-Landesverbandes müssen dessen Mitarbeiter mit weiteren Entlassungen rechnen. DRK-Geschäftsführer Jost Brockmann erklärte gestern auf Anfrage, er rechne im Rahmen des laufenden Insolvenzverfahrens mit solchen Schritten.

Von Christoph Stollowsky

Zu den hauptstädtischen Herausforderungen, an die wir uns allmählich gewöhnen, gehört die Kleidungsfrage bei den vielfältigen festlichen Anlässen, mit denen das einst so beschauliche Spree-Städtchen Woche für Woche überzogen wird. Früher scherte man sich darum nicht sonderlich, würgte sich einen Schlips um oder auch keinen, selbst als modischer Schluri fiel man kaum auf.

Von Andreas Conrad

Der Coup ist gelungen. Völlig überraschend hat sich, wie berichtet, die Banghard-Gruppe, die bisher zusammen mit Siemens und dem finnischen Unternehmer Harry Harkimo in Siemensstadt eine neue Halle bauen wollte, mit ihrem bisherigen Konkurrenten, der amerikanischen Anschutz-Gruppe, verbündet, um gemeinsam am Ostbahnhof eine Großhalle zu errichten.

Von Klaus Kurpjuweit
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