Seit den Anschlägen vom 11. September sind inzwischen bald zwei Monate vergangen.
Alle Artikel in „Meinung“ vom 07.11.2001
Es ist wie mit den Briefen, aus denen weißes Pulver rieselt. Harmlos, wissen wir, nur ein idiotischer Scherz.
Es gibt gute Gründe für die Europäische Zentralbank (EZB), heute die Zinsen zu senken. Alle Zeichen für die wirtschaftliche Entwicklung in der Eurozone deuten nach unten.
Vor einem Monat begann der Krieg in Afghanistan. Die Nato hatte den Bündnisfall erklärt, die Uno ihr Okay gegeben.
Fast 100 Verletzte durch einen Anschlag in Madrid am Dienstag, ein durch Kopfschüsse getöteter Richter in Bilbao am Mittwoch - die Eta bombt und mordet weiter, als ob es den 11. September nie gegeben hätte.
Vertrauen ist der wichtigste Trumpf einer Regierung. Erst recht, je schwerer die Zeiten werden.
Könnte Richter Barnabass Schill zum Bürgermeister von Berlin gewählt werden? Natürlich nicht.
Einen kleinen positiven Aspekt zumindest hat die Sabena-Pleite: Sie trifft Mitarbeiter, Kunden und Geschäftspartner nicht so völlig unvorbereitet wie es bei Swissair der Fall war. Als sich abzeichnete, dass die Schweizer nicht wieder auf die Beine kommen würden, war der Konkursantrag der belgischen Tochter Sabena nur noch eine Frage der Zeit.
Es war ein denkwürdiges Zusammentreffen. An dem Tag, an dem das Kabinett unter seiner Leitung Soldaten für Kampfeinsätze in Afghanistan zur Verfügung stellt, spricht der Kanzler auf dem Festakt zum 40.