zum Hauptinhalt
Thema

Extremismus in Brandenburg

Berlin - Berlin kann offenbar dem ersten Bundesparteitag der NPD in der Stadt kaum noch entgehen. Gestern zeichnete sich ab, dass die rechtsextreme Partei vermutlich am Wochenende ihren Bundesparteitag im Festsaal der Trabrennbahn Mariendorf abhalten wird.

Von
  • Frank Jansen
  • Christian Tretbar

In Brandenburgs Jugendgefängnissen gilt jeder vierte Insasse als rechtsextrem. Ein Modellprojekt soll ihre Weltsicht geraderücken

Von Marion Koch

Berlin - Nach dem Einzug der rechtsextremen NPD und der Republikaner in fünf Berliner Bezirksverordnetenversammlungen haben gestern Abend Politiker im Abgeordnetenhaus über eine gemeinsame Linie gegen Rechtsextremisten beraten. Zu einem runden Tisch hatte SPD-Landeschef Michael Müller eingeladen.

Potsdam - Eine Änderung der Landesverfassung ist nach Ansicht der Grünen kein geeignetes Mittel im Kampf gegen den Rechtsextremismus. „Wer meint, den Rechtsextremismus durch Eingriffe in das Versammlungsrecht oder die Verfassung ausmerzen zu können, irrt“, betonte Landeschef Axel Vogel gestern in Potsdam.

Potsdam - Brandenburg fordert die Fortführung der Bundeszuschüsse für Projekte gegen den Rechtsextremismus. Sie dürften nicht beendet werden, sagte die Leiterin der Koordinierungsstelle „Tolerantes Brandenburg“, Angelika Thiel-Vigh gestern in Potsdam.

Die von den Ländern Berlin und Brandenburg gemeinsam herausgegebene Broschüre „Symbole und Kennzeichen des Rechtsextremismus“ will die Symbole und Kennzeichen, die von Rechtsextremisten und Sympathisanten der Szene benutzt werden, vorstellen, ihre Hintergründe sowie die strafrechtliche Konsequenzen und Bekämpfungsstrategien kompakt und praxisnah darstellen.Die Autoren gehen dabei davon aus, dass es gerade Laien schwer fällt, den Überblick über die Rechtslage zu behalten.

Potsdam - Brandenburgs Innenminister Jörg Schönbohm (CDU) will Aufmärsche von Neonazis am Soldatenfriedhof in Halbe per Gesetz verhindern. Ministeriumssprecherin Dorothée Stacke bestätigte am Montag in Potsdam, dass zur Zeit ein brandenburgisches Versammlungsgesetz vorbereitet wird, mit dem Demonstrationen an Kriegsgräberstätten wie Halbe verboten werden sollen.

Von Thorsten Metzner

Frankfurt (Oder)/Potsdam – Nach dem WM-Spiel zwischen Deutschland und Portugal haben Rechtsextremisten in der Nacht zu Sonntag in Frankfurt (Oder) Linke attackiert. Bei einem Fanfest beschimpfte laut Polizei eine Gruppe von Anhängern eines Frankfurter Fußballvereins acht Linke als „Zecken“ und schlug zu.

Von Frank Jansen

Potsdam - Nach dem Auslaufen des Civitas-Bundesprogramms gegen Rechtsextremismus Ende des Jahres soll laut Brandenburgs Bildungsminister Holger Rupprecht (SPD) Ersatz geschaffen werden. Wie er auf eine parlamentarische Anfrage mitteilte, plant der Bund ab 2007 ein neues Aktionsprogramm mit dem Namen „Jugend für Vielfalt, Toleranz und Demokratie – gegen Extremismus, Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus“.

Birmingham/Mahlow - Der vor zehn Jahren bei einem rassistischen Überfall in Mahlow schwer verletzte Brite Noël Martin hat die Brandenburger Bevölkerung zu mehr zivilem Engagement gegen den Rechtsextremismus aufgerufen. Die Menschen müssten sich konsequenter und regelmäßiger als bisher gegen Neonazis erheben, sagte Martin der Nachrichtenagentur ddp in Birmingham.

Potsdam - Es gebe zwar Fortschritte im Kampf gegen Rechtsextremismus, es könne jedoch noch nicht von einem nachhaltigen Erfolg gesprochen werden – so Regierungschef Matthias Platzeck (SPD) gestern bei der Verleihung des „Bandes für Mut und Verständigung“, das jährlich an Brandenburger und Berliner für ehrenamtliches Engagement gegen Fremdenfeindlichkeit verliehen wird. Die Hauptpreisträger 2006 sind der Verein „Jugend engagiert in Potsdam“, der „Ludwigsfelder Frauenstammtisch“ und die in Bernau lebende Asylbewerberin Hatun Ince.

console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })