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Feiern

Die Fans beim Public Viewing zitterten bis zuletzt – und feierten dann das Wunder von Basel, den unerwarteten deutschen 3:2-Sieg über Portugal. Natürlich wieder auf dem Ku'damm. Dorthin strömten nach dem Schlusspfiff 14000 Menschen. Aber auch in Prenzlauer Berg, in Mitte oder in Treptow feierten Tausende. Es blieb weitgehend friedlich - bis auf ein paar Flaschenwürfe.

Von
  • Tanja Buntrock
  • Cay Dobberke
  • Markus Hesselmann
Ronaldo

Wie die deutsche Mannschaft den portugiesischen Superstar unter Personenschutz stellte.

Von Michael Rosentritt

Zehntausende Fußballfans haben am Donnerstagabend in Berlin beim Viertelfinalspiel zwischen Deutschland und Portugal mitgefiebert. Allein im Regierungsviertel verfolgten mehrere tausend Zuschauer das Spiel auf Großleinwänden oder Fernsehern.

Die Türkei muss im Viertelfinale der EM am Freitag gegen Kroatien auf jeden Fall ohne ihren Stammtorwart Volkan Demirel auskommen. Der Einspruch gegen die Rot-Sperre des Schlussmanns wird erst am kommenden Montag verhandelt, teilte die UEFA mit.

Der französische Nationalspieler Franck Ribéry, der sich im Gruppenspiel am Dienstagabend gegen den amtierenden Weltmeister einen Riss des Syndesmosebandes im linken Sprunggelenk zugezogen hatte, wurde am Donnerstag in München erfolgreich operiert.

Schiri

Natürlich waren die Schiedsrichter auch bei dieser EM bislang nicht unfehlbar. Natürlich gab es nicht gegebene Elfmeter und offizielle Tore, die eigentlich keine waren. Im Folgenden eine Auflistung von Spielen, die anders hätten ausgehen können, wenn die Schiedsrichter alles gesehen hätten.

Von Claus Vetter

Am Anfang war die Euphorie: Politiker und Wirtschaftsvereinigungen in der Schweiz und in Österreich priesen die gemeinsam veranstaltete EM als große Chance für die heimische Wirtschaft. Hunderte Millionen Euro und Franken wurden in die Infrastruktur investiert. Doch zur Halbzeit der EM gibt es enttäuschte Gesichter.

Das Spiel Russland gegen Schweden (2:0) konnte am Mittwochabend nicht an die hohen Quoten der vorangegangenen EM-Spiele um 20.45 Uhr anknüpfen.

In den von bosnischen Muslimen sowie Kroaten bewohnten Gebieten im Süden Bosnien-Herzegowinas herrscht wegen des bevorstehenden EM-Spiels Kroatien-Türkei große Nervosität. Die Behörden befürchten Gewaltausbrüche, weil die Kroaten die Mannschaft ihres Mutterlandes, die Muslime ihre Glaubensbrüder aus der Türkei unterstützen werden.

Auch Russen jubeln gern öffentlich. Nach dem Sieg über Schweden und der Qualifikation für das Viertelfinale strömte Berlins russische Gemeinde auf die Straße - natürlich vor allem, wie alle anderen Fans zuvor, auf den Kurfürstendamm. Der spanische Sieg gegen Griechenland dagegen lockte niemanden mehr auf die Straße. Das Team war ohnehin schon als Tabellenführer für das Viertelfinale qualifiziert. Bei den Griechen gab es bei dieser EM ohnehin nichts zu feiern.

Hundertundeine Ecke und kein Tor: Das deutsche Team ist bei Standards erschreckend harmlos

Von Stefan Hermanns

Mehmet Aurélio sieht harmlos aus – das täuscht Ohnehin haben die Türken fleißig Karten gesammelt: zehn Gelbe in drei Spielen. Selbst ihr Brasilianer Aurélio hat schon zwei, und das, obwohl der lächelnde Zwilling von Patrick Vieira immer so wirkt, als würde er seinen Gegnern den Ball vom Fuß streicheln wollen.

Die ausgeruhten Niederländer freuen sich aufs Viertelfinale – und warnen vor zu viel Euphorie

Von Moritz Honert

Bitte Hand heben: Wer hat die Nase voll von Cristiano Ronaldo? Jaja, der spielt ganz gut, aber das ständige Mädchengekreische, die Frisurendebatte und dieses Rumgepose vorm Freistoß – das hat doch mit Fußball nichts mehr zu tun, so was!

Eine wichtige Erkenntnis lässt sich schon vor dem Spiel der deutschen Mannschaft gegen Portugal ziehen: Die Beschwerden über die hohe internationale Belastung, die einige Spieler haben, ist Unsinn. Denn wie sollte dieses Klagen als Erklärung dafür herhalten, dass ein Spieler wie Cristiano Ronaldo, der so viele Spiele auf hohem internationalen Niveau gemacht hat wie kaum ein Deutscher, noch fitter und agiler wirkt als einige deutsche Kicker.

Deutschland gegen Portugal, das ist auch Michael Ballack gegen Cristiano Ronaldo. Die beiden Stars ihrer Mannschaften können den Unterschied ausmachen. Und sie sind sich ähnlicher, als man auf den ersten Blick denken mag

Von Michael Rosentritt

Raymond Domenech macht seiner Freundin einen Heiratsantrag, statt das EM-Aus zu beklagen. Wie es für ihn beruflich weitergeht, bleibt offen

Europameister Griechenland verliert 1:2 gegen Spaniens B-Elf und reist ohne Punktgewinn ab

Von Frank Hellmann

Kann Frings spielen? Wird Podolski auflaufen? Um die deutsche Aufstellung ranken sich Gerüchte

Von Stefan Hermanns

Rinkes Rauten (IV): Die Nacht vor dem Viertelfinale, im Hotel brennt noch Licht: Bei Gomez hoppelt’s wie wild, Löw kann die Snickers auf der VIP-Tribüne schon schmecken, Odonkor sprintet einsam über den Flur. Und Lehmanns Bettdecke flattert

Von Moritz Rinke

Auch Joachim Löw muss sich unters Volk mischen Kurz hatte man das Gefühl, der vierte Offizielle wäre nur hinzugeeilt, um Hickersberger und Löw die Waffen wählen zu lassen. Doch der pazifistische Viertschiri unterband das Duell und schickte beide auf die Tribüne.

Gennaro Gattuso muss schattenboxen Eigentlich könnten die Schiedsrichter Gattuso die Gelbe Karte stets schon im Kabinengang geben: Sein Spiel ist ein ewiger Kampf. Gegen Spanien muss das italienische Mittelfeld-Ekel auf die Tribüne – und wird da wohl 90 Minuten seinen Nebenmann buffen.

Zürich - Als alles vorbei war, hatte Raymond Domenech plötzlich ein inniges Bedürfnis nach menschlicher Nähe. Nach seiner Zukunft als französischer Nationaltrainer befragt, antwortete er: „Ich habe nur ein Vorhaben, und das ist Estelle zu heiraten.

Andrea Pirlo sitzt grummelnd daneben Immerhin wird Gattuso Gesellschaft haben: Andrea Pirlo, sein eher feingeistiges Korrektiv, darf nach zwei Gelben Karten ebenfalls gegen Spanien nicht mitspielen – und ist untröstlich. Doch auch schon davor hat er irgendwie immer ein langes Gesicht gemacht.

Volkan Demirel ist zu stark für Kroatien Der Torhüter der Türken hat etwas Übermenschliches geleistet: Ihm ist es gelungen, die Koller-Nordwand zu bezwingen. Ein kräftiger Stoß und schon fiel der Tscheche.

Nach dem Zwischenfall im Österreich-Spiel muss der Bundestrainer auch das Viertelfinale gegen Portugal auf der Tribüne verfolgen – das Kommando auf der Bank wird sein Assistent Hans-Dieter Flick führen

Von Michael Rosentritt
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