Das Inhaltsverzeichnis scheint einen klassischen Bildungsroman anzukündigen: "Im Haus meiner Eltern - Jahre des Studiums und der Armut in Wien - München - Krieg - Revolution - Der Beginn meiner politischen Aktivität". Junge vom Land geht in die Stadt, studiert, scheitert, zieht weiter in eine andere Stadt, scheitert erneut, findet schließlich seine Bestimmung.
Alle Artikel in „Kultur“ vom 18.07.2000
Deutschlands Stiftungen schwimmen gegenwärtig auf einer Welle des Wohlwollens. Niemand zieht ihren Stellenwert für den gesellschaftlichen Wandel heute noch in Zweifel.
Zwei E-Gitarren lümmeln auf dem Sofa herum. Lässig haben sie ihre Hälse auf die Lehnen gestützt und hören zu.
Michael Naumann (SPD) ist seit Oktober 1998 Staatsminister für Kultur im Bundeskanzleramt. Gerhard Schröder hatte diesen Posten nach der Bundestagswahl neu geschaffen.
"Das Forum braucht die Unabhängigkeit wie die Luft zum Atmen." Mit diesen Worten reagierte gestern Ulrich Gregor, Chef des Internationalen Forums der Berlinale, auf den ersten öffentlichen Auftritt des künftigen Berlinale-Chefs Dieter Kosslick am Montag.
Überraschende Wahl, glückliche Fügung: Zu Jahresbeginn ließ die Kulturstiftung des in Berlin lebenden Unternehmers Hartwig Piepenbrock verlautbaren, dass der diesjährige Skulpturenpreis an den spanischen Bildhauer Eduardo Chillida gehe. Die mit 100 000 Mark höchst dotierte Auszeichnung für Plastik in Europa erhält damit ein verdienter Großmeister, der sich ganz in die Reihe seiner Vorgänger - Max Bill, Ernst Hermanns, Franz Erhard Walther, Erwin Heerich und Ulrich Rückriem - einfügt; neu allerdings ist der Schritt in die Internationalität.
"Nun aber das Aufschreiben, das leidige Aufschreiben!" So muss Mozart gestöhnt haben, bevor er in letzter Sekunde vor der Uraufführung doch noch die Sonate für Klavier und Violine KV 454 zu Papier brachte.
Von Weitem sehen die vier gigantischen Tagebaugroßmaschinen wie eine grotesk zerklüftete Festung aus. Ein Ensemble aus Stahlträgern, Plattformen, Kränen und Förderbändern erhebt sich über eine trostlose, ausgemergelte Seenlandschaft - das alte Braunkohlefördergebiet Golpa Nord bei Dessau - und nennt sich "Ferropolis, Stadt aus Eisen".