In den sechziger Jahren hat man die ersten türkischen Arbeiter im damaligen West-Berlin gegrüßt. Ein Blick in den Bildband "Berlin - A century of Change.
Alle Artikel in „Kultur“ vom 19.07.2000
Sie hockt vor dem Wäschekorb und sortiert die Unterhosen und Strümpfe ihrer Lieben: Breitbeinig im Mini-Schottenrock, mit einer Zigarette im nach unten gezogenen Mundwinkel wirkt sie trotz des um den Kopf gebundenen Tuchs kaum wie eine in ihren Pflichten aufgehende Hausfrau. Erst recht nicht, als sie eine Hand untern Rock in ihren Slip schiebt, die Augen schließt und an Meer, Sonne und schnurrbärtige Männer mit dunklen Locken auf Kopf und Brust denkt, während sie masturbiert.
Sie sieht ein bisschen aus wie das Sterntaler-Mädchen: Lachend steht sie im Dollarnoten-Regen, den sie mit ausgebreiten Armen empfängt. Sicher spannt sie gleich ihren Rock auf, um die Scheine zu fangen.
Keine Sorge, auch gläubige Menschen können sich in diesen Film wagen. Denn "Glauben ist alles" ist zwar eine Komödie mit zwei Priestern, aber alle gezeigten Kleriker sind garantiert sympathisch, alle Witze tragen das Unbedenklichkeits-Zertifikat der Glaubenskongregation und selbst die Sex-Szenen werden locker von jeder Bibel-Verfilmung übertrumpft.
Kürzlich hat der Kritiker David Levi Strauss bemerkt, vielen Künstlern drohe die Verwandlung in "globale Dorftrottel", weil sie sich "nur noch auf globale Formen stürzen, die zum größten Teil banal und inhaltslos sind". Eine solche Verwandlung ist bei der Künstlerin Ursula Döbereiner im Gange, wenn nicht bereits vollzogen.
In ihrer Art, so der renommierte Baumeister Josef Paul Kleihues, bedeute die Konzeption der Stalinallee eine erste Rückbesinnung auf die konstituierenden Elemente des Städtebaus. Und Cornelius Hertling, der Präsident der Berliner Architektenkammer, zollt einem Boulevard Anerkennung, der schon bei der ersten Wahrnehmung transzendiert werde, weil hier "ein gesellschaftlicher Raum erreicht" wurde wie "nirgendwo sonst in unserer Stadt".
Der Streit um die Buchpreisbindung wird allmählich zur unendlichen Geschichte. André Rettberg, Geschäftsführer der österreichischen Medienhandelskette Libro AG, spielt darin das neoliberale Springteufelchen, Eugen Emmerling vom Frankfurter Börsenverein den braven Polizisten und Aufbau-Verleger Bernd F.
Die übergroße Mehrheit der öffentlichen Kultureinrichtungen Berlins - Theater, Opernhäuser - ist finanziell eigentlich ein Fall für den Konkursrichter; zumindest nach den Maßstäben des Handelsgesetzbuches. Aber Schuldner ist der Staat, und so verhinderten Steuergelder bisher Schlimmeres.
Eine Attraktion der derzeitigen Architekturbiennale in Venedig ist die gigantische Videoprojektion, die über 280 Meter Länge Alltagsszenen aus den Megastädten dieser Erde zeigt. "Mega" ist alles an diesen Zusammenballungen, die Zahl der Einwohner, die Verkehrsdichte, der Abfall; zunehmend auch die Anzahl und Höhe ihrer Hochhäuser.
O tempora, o mores! Wo bleibt der Respekt?
Die Architektur der Klassischen Moderne ist für die Kunstgeschichtsschreibung - mit Ausnahme des Bauhauses in Dessau - ein Phänomen der Metropolen. Doch hatte sie ihre Anhänger schon in den frühen zwanziger Jahren auch in Kommunen, die gemeinhin als "Provinz" abgetan werden.
Am 28. Juli jährt sich zum 250.
Theater ist ein flüchtiges Ereignis. Das macht jede Aufführung unverwechselbar, behindert aber den Nachruhm ihrer Akteure: Wie gut oder schlecht ein Schauspieler war, kann man später kaum mehr feststellen.
Das Jüdische Museum und die Berliner Festspiele erhalten mehr Geld. Sie profitieren von den zusätzlichen 20 Millionen Mark, die der Bund nach der Steuerreform jährlich zwischen 2001 und 2004 für "seine" Berliner Kultureinrichtungen zur Verfügung stellt.