Die Direktbanken kommen trotz erheblicher Anstrengungen nicht vom Fleck. Die Kunden lassen auf sich warten.
Alle Artikel in „Wirtschaft“ vom 19.11.1999
Die Magnetschwebebahn Hamburg-Berlin kommt nicht aus der politischen Kontroverse heraus. Die Union warf am Freitag der Bundesregierung vor, sie zaudere beim Transrapidprojekt, um die Grünen nicht zu verprellen.
Der Vorstand des angeschlagenen Baukonzerns Philipp Holzmann hatte bis zum Sommer nach Angaben von Vorstandschef Heinrich Binder keine Hinweise auf die jetzt aufgedeckten Schulden von 2,4 Milliarden Mark. Erst damals seien dem Vorstand von einem ehemaligen Mitarbeiter Unterlagen zugespielt worden, die auf gewaltige Risiken vor allem bei der Anfang des Jahres eröffneten Großhalle Köln-Arena und dem City Carrée in Madgeburg hinweisen.
Martin Kohlhaussen bleibt konsequent. Unermüdlich erklärt der Vorstandssprecher der Commerzbank, die deutschen Großbanken im Allgemeinen und sein Haus im Besonderen brauchten keine Fusionen.
Hätte der japanische Autohersteller doch vorher gefragt. "MR2" hieß das Modell, das der Autobauer auch in Frankreich vertreiben wollte.
Auf diese neue Troika mussten wir lange warten: Wolfgang Clement, Jürgen Rüttgers und Jürgen Möllemann warnen, Seit an Seit, vor einem neuen Manchester-Kapitalismus in Deutschland. Feindliche Übernahmen passten nicht in unsere wirtschaftliche Landschaft, erklärten die drei Herren übereinstimmend, nachdem Vodafone den Mannesmann-Aktionären am Freitag eine neue, deutlich verbesserte Offerte unterbreitet hat.
Die Fabel kennt fast jedes Kind: Als Hase und Igel zu einem Wettrennen antreten, kann der Hase so schnell laufen wie er will - stets ist der Igel vor ihm am Ziel. Zugegebenermaßen hat der Igel einen Trick, indem er seine Frau vom Hasen unbemerkt ins Rennen schickt.
Die Schuldfrage bei der Krise der Philipp Holzmann AG beschäftigt mittlerweile die Staatsanwaltschaft. Sie ermittelt wegen Untreue, Betrug und Bilanzfälschung gegen frühere Vorstände, Manager und Wirtschaftsprüfer.
Wirtschaft: Die Niederlande schließen sich Spanien an - Paris verspricht Marktöffnung bis Mitte 2000
Aus Protest gegen die Verzögerung bei der Liberalisierung des französischen Elektrizitätsmarktes haben nach Spanien auch die Niederlande ein Embargo gegen Stromeinfuhren aus Frankreich angekündigt. In Frankreich war am Donnerstag der Versuch gescheitert, im Parlament eine Einigung über den von Brüssel geforderten Gesetzentwurf zur Strommarktöffnung zu erzielen.
Ecuador will als Kompensation für Verluste durch die EU-Einfuhrregeln für Bananen den Markenschutz für bestimmte Produkte aus EU-Ländern künftig nicht mehr beachten. Diese vorsätzliche Missachtung von Rechten auf geistiges Eigentum werde den Herstellern aus dem EU-Raum einen Schaden in Höhe von 450 Millionen US-Dollar (rund 850 Millionen Mark) zufügen.
Alan Greenspan hatte einmal mehr das letzte Wort: Nach der jüngsten Erhöhung der US-Leitzinsen können Marktteilnehmer nun getrost das Jahrtausend ausklingen lassen. Mit einem weiteren Eingriff in das US-Zinsgefüge, der wie üblich auf die wichtigsten Märkte der Welt abstrahlt, rechnet wohl nun endgültig niemand mehr.
Nach der Gewerkschaft Handel Banken und Versicherung (HBV) und der Postgewerkschaft hat am Freitag auch die Gewerkschaft Öffentliche Dienste, Transport und Verkehr (ÖTV) die Weichen für die Gründung der Großgewerkschaft Verdi gestellt. Auf dem außerordentlichen ÖTV-Gewerkschaftstag in Dortmund stimmte eine deutliche Mehrheit der mehr als 600 Delegierten für die zur Gründung der Verdi-Vorläuferorganisaton notwendigen Satzungsänderungen.
Das Wirtschaftsdrama geht weiter. Auch nach dem neuen Angebot des Mobilfunkbetreibers Vodafone vom Freitag ist unklar, ob die Übernahme des Mannesmann-Konzerns gelingt.
Der Computer zuhause als virtuelle Bankfiliale kann eine bequeme Angelegenheit sein. Wer sich aber zum Online-Banking entschlossen hat, also sein Konto auf elektronischem Wege verwalten will, sollte vorsichtig sein.
Der Deutsche Aktienindex Dax hat am Freitag erstmals in diesem Jahr vorübergehend über der Marke von 6000 Punkten gelegen. Kurz vor 13 Uhr lag das Börsenbarometer in Frankfurt (Main) bei 6032,67 Punkten.
Über ein Dutzend Direktbanken kämpfen in Deutschland mittlerweile um die Gunst der Kunden. Ihr gemeinsames Kennzeichen: Eine Kassenhalle mit Mitarbeitern gibt es nicht.
Setzt sich der britisch-amerikanische Mobilfunkkonzern Vodafone mit seinem Kaufangebot für den deutschen Mannesmann-Konzern durch, wäre dies nicht nur die erste feindliche Übernahme eines Unternehmens in Deutschland, sondern auch der bislang größte Firmenzusammenschluss der Wirtschaftsgeschichte: Mannesmann kostet Vodafone-AirTouch umgerechnet 128 Milliarden Dollar (240 Milliarden Mark), sollte die Übernahme gelingen. Bisher war MCI Worldcom Spitzenreiter, denn die amerikanische Telefongesellschaft zahlte 115 Milliarden Dollar für den Konkurrenten Sprint.
Die internationalen Finanzmärkte sollen auch in Zukunft von weit reichender Reglementierung durch die Politik verschont bleiben. Darin waren sich hochrangige Wirtschaftsvertreter beim Europäischen Banken-Kongress am Freitag in Frankfurt einig.
Das Berliner Softwarehaus PSI ist in den ersten neun Monaten trotz einer deutlichen Umsatzsteigerung tief ins Minus gerutscht. Auf Grund der Probleme im so genannten Produktgeschäft werde ein operativer Konzernverlust von 14 Millionen Mark ausgewiesen, teilte die PSI AG am Freitag in Berlin mit.
Das verbesserte Angebot der Vodafone-Airtouch für die Mannesmann AG ist bei den Anteilseignern im In- und Ausland auf geteiltes Echo gestoßen. Während deutsche Fonds, die Mannesmann Aktien halten, die neue Offerte eher skeptisch beurteilen, bewerten etwa institutionelle Investoren in Großbritannien die Chancen für eine Übernahme von Mannesmann durch den britisch-amerikanischen Konzern eher positiv.
Der Trend beim Online-Banking geht zum Zweit- und Dritt-Konto. Dies habe entscheidend dazu beigetragen, dass sich die Zahl der Online-Konten von Ende 1997 auf Ende 1998 von 3,5 auf knapp sieben Millionen verdoppelt hat.
Die Kasseler Kali und Salz will mit dem Kauf der BASF-Tochter Compo zur Nummer zwei auf dem europäischen Markt für Düngemittelanbieter aufsteigen. Die Übernahme von Compo stehe "nahe bevor", sagte der Vorstandsvorsitzende der Kali und Salz AG, Ralf Bethke, am Freitag in Frankfurt.
Arroganz macht sich nicht bezahlt. Niemand sollte das besser wissen, als die Herren in der Vorstandsetage der Deutschen Bank.
Als der deutsche Botschafter Gebhardt von Moltke London verließ, klagte er, das britische Wissen über Deutschland ende mit dem Jahr 1945. Ist das wahr?
Die HypoVereinsbank ist wegen ihrer Immobilienaffären in Verruf geraten. Für wackelige Bauträgerfinanzierungen haben Sie bereits Milliarden zurückstellen müssen.