Die Zukunft der Oper liegt in einer Rückkehr zum guten alten Ensemble- und Repertoirebetrieb des 19.Jahrhunderts, erklärt Pereira.
Alle Artikel in „Kultur“ vom 18.11.1998
Obwohl Barenboim in den Staatskapellenkonzerten gern sein eigener Solist ist, gibt er manchmal auch anderen eine Chance.Dann geigt eben auch mal einer.
Es gibt genau zwei Dinge, sagte Cioran, die ihn mit metaphysischer Hysterie erfüllen - eine stehende Uhr und eine gehende Uhr.Manche Menschen führen Tagebücher, um das Stehen mit dem Gehen zu überlisten und umgekehrt.
Tablas sind heilige Instrumente, jedenfalls für den Dreizehnjährigen, der mit ihnen auf Reisen geht: Zakir Hussain ist der festen Überzeugung, seine Trommeln dürften den Boden nicht berühren.Eine Tagesreise lang lagert er, die hölzerne Dayan und die kesselförmige Baßtrommel Banya auf dem Schoß, in einem überfüllten Zug auf dem Boden und fiebert seinem Konzert entgegen.
Die kleine rote Markierung um einzelne Nummern in der Liste der Vitrinengegenstände mutet wie eine gelungene Metapher an.Verschwiegener könnte ein Ausstellungsmacher wohl nicht aufmerksam machen auf die lückenhafte Überlieferung der Ereignisse in den Nachlässen - zumal, wenn es sich wie bei Elias Canetti, Franz Baermann Steiner und H.
"Es fällt mir von Tag zu Tag schwerer", seufzte einst Oscar Wilde, "auf dem hohen Niveau meines blauen Porzellans zu leben." Thirza Bruncken, die Fachregisseurin für Handlungsloses und Spezialistin für kalte Komik, hat sich schon so manchen glasierten Geschirrs als ebenbürtig erwiesen, und so sollte es eigentlich einen scharfen Klang ergeben, wenn sie und Oscar Wildes "Bunbury" in den Bonner Kammerspielen zusammenstoßen.
Franz Schubert war genau 100 Jahre tot, als am 19.November 1928 die Musikbibliothek Steglitz ihre Pforten öffnete.
Was ist Wahrheit? Mit dieser Frage haben sich Generationen von Philosophen beschäftigt und meist nur Relatives gefunden.
Mit kaum einer anderen Frage gelangt man in dieser Zeit so unmittelbar in die problematische Mitte des Theaters wie mit der, die sich die Dramaturgische Gesellschaft auf ihrer diesjährigen Tagung vorgelegt hat: "Wie bringt man Realität ins Theater - und das Theater in die Realität?" Dies ist nicht weniger als die Gretchenfrage einer transitorischen Kunstform, die gar nichts ist, wenn sie nicht Abbild von Welt ist, von Erfahrung von - eben: Realität.
Könnte es sein, daß die schönste Einstellung des Filmes seine letzte ist? Totale auf die Baixa in Lissabon, auf das große Tor zum Tejo, Menschengewühl und darin, erst klein, sehr zentral, Marcello Mastroianni.
"Welcome in Vienna", "Wien retour", "Ost und West" - im Filmprogramm der diesjährigen Jüdischen Kulturtage ist Wien ein Ort der Sehnsucht und Vertreibung zugleich.Die Filme, die zwischen 1921 und 1997 entstanden, bestimmen ein Koordinatennetz zur Orientierung ohne Illusionen; die erzählten Biographien sind Geschichten von der Unmöglichkeit, in der Stadt zu Hause zu sein.