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In seinem Artikel " Halbzeit im Irrenhaus " machte Henryk M.Broder am Dienstag Anmerkungen zur Debatte um Martin Walsers Friedenspreisrede.

Seitdem der wahlkämpfende Gerhard Schröder seinen Schattenstaatsminister Michael Naumann die politische Bühne betreten ließ, hat das Feuilleton die Kulturpolitik wiederentdeckt.Die Kohl-Ära hat durch ihren Kurs der Leisetreterei und Diplomatie der Kultur als res publica das genommen, was sie braucht wie die Luft zum Atmen - die Öffentlichkeit.

Eine Stradivari ist die blaue Mauritius unter den Streichinstrumenten.Geheimnisumwittert, sauteuer und schon ziemlich lang her.

Von Silvia Hallensleben

"Familiengeschichten.Belgrad" im Malersaal des Hamburger Schauspielhauses und Ibsens "Frau vom Meer" am Thalia Theater - das ist ein ungerechter Vergleich, die Experimentierbühne des einen gegen die große Bühne des anderen Hamburger Theaters.

Unter den Linden ist er schon als König und als Minister aufgetreten, war böser Onkel und tolpatschiger Nebenbuhler, Nachtwächter und väterlicher Freund verängstigter Mädchen.Und doch teilt Kwangchul Youn, seit 1994 unbestritten eine der Stützen des Staatsopern-Ensembles, das Schicksal der meisten seiner Bassisten-Kollegen - am Ende merkt sich das Publikum doch wieder nur die Namen des soprantenoralen Liebespaars.

Von Frederik Hanssen

Über die Kunst der neunziger Jahre ist viel verhandelt worden.Anfang der Dekade sprach man über Kontexte und Interdisziplinarität, dann begeisterte man sich für junge englische oder skandinavische Kunst, und schließlich endete der Kunstbetrieb am Plattenteller der DJ-Culture.

Vielleicht hat Maria Callas doch vergeblich gekämpft.Denn trotz aller Bemühungen der Jahrhundertsängerin um die Psychologisierung des Belcanto ist Gaetano Donizettis Oper "Lucia di Lammermoor" in der breiten Öffentlichkeit das geblieben, was sie seit über hundert Jahren war: Ein Vehikel für eine koloraturzwitschernde Diva, garniert mit einigen hübschen Ensembleszenen und einer sentimentalen Tenorarie am Schluß.

"Es ist nur Fiktion, aber es soll mit maximaler Lautstärke gespielt werden", empfiehlt Todd Haynes im Vorspann.Der amerikanische Autor und Regisseur hat sich ein Thema vorgenommen, das zwischen 1971 und 1975 das Pop-Universum zum Wackeln brachte: den Glam Rock.

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