"Cabaret" is back.Die ständig ausverkaufte Neuinszenierung des legendären Berlin-Musicals am New Yorker Broadway hat bereits vier Tony Awards (das Äquivalent zum Oscar) gewonnen, nun ist die Produktion vom viel zu kleinen Henry Miller Theatre am Times Square in das "Studio 54" gezogen: bis vor einigen Jahren die heißeste, exklusivste Diskothek Manhattans.
Alle Artikel in „Kultur“ vom 24.11.1998
Oh Täler weit, oh Höhen! Weißer Nebel hängt über den Berggipfeln, darunter aber strahlt die Sonne hinab auf saftgrüne Sommerwiesen.
"Weissglut"? Das klingt nach Ernst Jünger: "Da hielten Männer das Haupt erhoben, strahlend in der Weißglut des Martyriums" (Das Abenteuerliche Herz).
In Skandinavien begann die Zeitgenössische Musik in den 80er Jahren.Damals begehrten die nach 1950 geborenen Komponisten auf gegen den noch immer von Sibelius geprägten Nationalstil ihrer Lehrer.
Er verträgt keine "Menschen auf nüchternen Magen", schimpft sich durch "Gemüsegasse" und "Werkzeugstraße" in Super- und Baumarkt, rezitiert konsumkritische Verse, einige Male sogar nach Noten, stets bedacht auf angemessen grantiges Geschau.Holger Paetz pflegt die geläufig misanthropische Haltung des verunsicherten, postfeministisch lädierten Menschenmannes; sein Programm "Weichei muß man köpfen" ist Identifikations- und Bestätigungskabarett mit Beziehungsgenörgel, "Leiden am Landsmann" und ein bißchen auch am politischen "Globusismus" (endlich mal ein brauchbares "Multikulti"-Synonym) mitsamt "Lohnnebelkotze".
Eine junge Frau im Badeanzug als Rückenfigur am Strand sitzend, vor sich das Meer, die Küstensilhouette und die Andeutung eines Zeichenblocks, durch den das Blau des Wassers schimmert.Auf ihrem Rücken stehen mit den gleichen schnellen Pinselstrichen, mit denen das Blatt gemalt wurde, die Worte "Leben oder Theater".
Es war ein erhellender Vorgang, Gustav Mahlers "Vierte" am Sonntag nachmittag als sinfonischen Abschluß jüdischer Kulturtage von den Berliner Symphonikern in der gut besuchten Philharmonie unter ihrem israelischen Chefdirigenten Lior Shambadal zu hören.Shambadal zelebrierte das Werk mit innerem Feuer, aber ohne Hysterie und gigantomanische Züge.
Jan Hoet, Leiter der documenta IX, nannte Jimmy Durham einmal "den einzig richtigen Amerikaner" der Kasseler Weltkunstausstellung.Der Künstler und Schriftsteller ist Cherokee.