"Machen Sie sich mit dem Gedanken vertraut, dass die Identifikation über den Körper nicht mehr gefahrlos ist", warnt Peter Weibel sein Auditorium. Immer wieder wurde seine Prophezeihung einer zukünftigen virtuellen Körperlichkeit belächelt.
Alle Artikel in „Kultur“ vom 13.06.2000
Seit einiger Zeit ist viel von "Internet-Literatur" zu hören: Rainald Goetz hat seinen "Abfall für alle" zuerst als Internet-Tagebuch verbreitet; Thomas Hettche installierte eine Art Literaturplattform; Weiberpolitycki versuchte sich an einem elektro-interaktiven Roman; und dann das viele Selbstgebastelte, in dem das Kreisen um den eigenen Brei und kreativschreibendes Kunstbemühen die eigenartigsten Mischungen hervorbringen. Allen diesen Versuchen, einschließlich jener der professionellen Schriftsteller, ist gemeinsam, dass es sich fast ausnahmslos um Prä-Internet-Texte handelt, die bloß ins Netz "hineingestellt" wurden, und die man deshalb auch wieder "ausdrucken" kann.
Man gibt sich bescheiden in der ffwd-Galerie. Durch die Glaswand sieht der Besucher der neuen Ausstellung zunächst nichts als einen weißen Pfeiler aus zusammengeschraubten Modularplatten.
Alle dreieinhalb Minuten, nein: alle zwei Minuten, nein, um Himmelswillen, jetzt drehen die Nachrichtenagenturen völlig durch, alle dreißig Sekunden (Stand: Frühsommer 2000, 14.23 Uhr) gelangt eine neue Preismeldung aus dem Kulturbetrieb an die Öffentlichkeit.
Der Fado, zumindest die Idee des Genres, besitzt einen besonderen Schritt. Teresa Salgueiro führt ihn vor: Gravitätisch betritt sie die Bühne und zieht ihr üppiges Kleid nach, das die tiefschwarze Farbe von Trauer und schlichter Eleganz trägt.
Was gibt es Neues in der Popmusik? Fragt man nach Hoffnungsträgern in der deutschen Szene, wird vor allem ein Name genannt: das Tied & Tickled-Trio, ein Sextett (!
Fußball muss eine Kunst sein: Amsterdam ist zugeklebt mit Holland-Festival-Plakaten, die Künstler in Oranje-Trikot und Jubelpose zeigen, den seligen Frank Zappa zum Beispiel. Selbst wenn man sich vorgenommen hat, einen Moment mal nicht an die Europameisterschaft zu denken, es ist unmöglich.
In den Gründerzeiten des heutigen Mitte-Nachtlebens, bevor die Innenausstattungen der Clubs Unsummen verschlangen, hieß das Gebot: Mobilität. An diese Zeiten erinnert der eben erschienene Club im Taschenformat.