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Seit einiger Zeit ist viel von "Internet-Literatur" zu hören: Rainald Goetz hat seinen "Abfall für alle" zuerst als Internet-Tagebuch verbreitet; Thomas Hettche installierte eine Art Literaturplattform; Weiberpolitycki versuchte sich an einem elektro-interaktiven Roman; und dann das viele Selbstgebastelte, in dem das Kreisen um den eigenen Brei und kreativschreibendes Kunstbemühen die eigenartigsten Mischungen hervorbringen. Allen diesen Versuchen, einschließlich jener der professionellen Schriftsteller, ist gemeinsam, dass es sich fast ausnahmslos um Prä-Internet-Texte handelt, die bloß ins Netz "hineingestellt" wurden, und die man deshalb auch wieder "ausdrucken" kann.

Alle dreieinhalb Minuten, nein: alle zwei Minuten, nein, um Himmelswillen, jetzt drehen die Nachrichtenagenturen völlig durch, alle dreißig Sekunden (Stand: Frühsommer 2000, 14.23 Uhr) gelangt eine neue Preismeldung aus dem Kulturbetrieb an die Öffentlichkeit.

Von Gregor Dotzauer

Fußball muss eine Kunst sein: Amsterdam ist zugeklebt mit Holland-Festival-Plakaten, die Künstler in Oranje-Trikot und Jubelpose zeigen, den seligen Frank Zappa zum Beispiel. Selbst wenn man sich vorgenommen hat, einen Moment mal nicht an die Europameisterschaft zu denken, es ist unmöglich.

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