Mit Cuttern verhält es sich, zugespitzt gesagt, wie mit der Polizei. Nie sind sie da, wenn man sie braucht.
Alle Artikel in „Kultur“ vom 07.06.2000
Sagen wurden über viele Generationen stets weitergesagt. Und ihr Kern wurde mit der Zeit immer umfleischter von der blühenden Phantasie der Erzähler.
Unser Rezensent Roman Rhode hat im März letzten Jahres, als der Film erstmals ins Kino kam, die Lebensalter der fünf Musiker munter zusammengezählt: 400 Jahre hätten sie "auf dem Buckel, und jeder einzelne von ihnen ist mindestens so alt wie der kubanische Son: jenes berauschende Tanzlied, das für die Musik auf Kuba längst so grundlegend ist wie für den Rum die Melasse". Die Rede war vom Quintett "Vieja Trova Santiaguera", einer Truppe betagter Troubadoure, die mit dem Son eine Musik feiern, die "rotierende Hüften noch im Greisenalter verleiht und, wie es der berühmte Komponist Miguel Matmoros besingt, jeden Krückstock überflüssig macht".
"Da ich bei meinem hohen Alter wichtige Erlebnisse nicht mehr zu erwarten habe, will ich diese meine Lebensbeschreibung hiermit abschließen." So unspektakulär, wie die "Lebens-Erinnerungen" des Jean Pierre Barthélemy Rouanet begonnen hatten, endeten sie auch.
Manchmal ist ein Buch wie ein gutes Essen. Gerne hätte man den einzigartigen Geschmack noch länger ausgekostet, und doch weiß man, dass ein Nachschlag nie denselben Genuss erzeugen würde.
Der "innere Monolog" beginnt mit Buntstiftzeichnungen, setzt sich auf der Leinwand fort und erobert bald den dreidimensionalen Raum. Bernhard Schultze hat das deutsche Informel von seiner fantastischen Seite erkundet und die Leinwand mit seinen bizzaren Szenarien zum Sprechen gebracht.
Der Salzburger Festspielintendant Gerard Mortier wird aller Voraussicht nach nicht als neuer Festspielleiter nach Berlin kommen. "Ich glaube, ich werde keine Zusage geben", sagte er am Mittwoch in Baden-Baden.
Der entscheidende Satz in "Music of the Heart" wird ungefähr nach 45 Minuten gesprochen. Er lautet sinngemäß "Du kannst es schaffen, wenn Du nur willst" und fällt früher oder später in jedem Hollywood-Familienfilm.
Das Orchester hat sich in den letzten Jahren stark verjüngt. Jetzt will es sich reformieren.
Das Kino hat zwei große Feinde: Sommer und Fußball. Verbünden sich beide, hat es meist ausgespielt.
Im Dschungel, so heißt es, erscheint einem nichts mehr natürlich. Die Pflanzen dort sind so wuchtig und bunt, als spielten sie selbst Theater.
Wußten Sie, dass die relativ größte Masse der Kinogänger aus Kleinstädten kommt? Wußten Sie, dass rund ein Drittel aller Kinogänger mindestens 4500 Mark netto pro Monat verdienen?
"Armer Hansi" hieß der Film, mit dem die 1941 von Goebbels gegründete Zeichenfilm GmbH 1943 versuchte, Disneys "Schneewittchen" Konkurrenz zu machen. Goebbels war Disneyfan.
Takeshi Kitano? Nie gehört.