Früher dachte ich, das Schreiben von Stücken sei an eine Grenze gekommen, der Dramatiker, der mit seinem Drama versucht, das Leben in einer Nussschale festzuhalten, sei allmählich überflüssig geworden. Es könnte fortan die Aufgabe des Theaters sein, Fragmente des wirklichen Lebens zu sammeln, also authentisches Material zu bearbeiten, einzurichten und auf die Bühne zu bringen: gefundene Texte, mitgehörte und notierte Dialoge, Dokumente, Protokolle, Bilder, Musik - so, dachte ich damals, käme das Theater näher an die Wirklichkeit heran, die ihm das well made play vorenthalten hatte.
Alle Artikel in „Kultur“ vom 18.06.2000
Wer Visionen hat, solle zum Augenarzt gehen, empfahl einst Helmut Schmidt und meinte damit auch seinen damaligen Entwicklungshilfeminister und späteren Vorsitzenden der sozialdemokratischen Grundwertekommission Erhard Eppler. Und der legt jetzt - nach dem Motto: Genug ist oft weniger - ein lesenswertes Buch vor, in dem er die Vision einer Politik skizziert, die sich an Grundbedürfnissen orientiert.
Nichts ist so typisch für Österreich wie die "Kronen Zeitung": Ihre Melange aus Boulevard und Polemik, aus Ressentiment und Entertainment ist weltweit einzigartig. Am Sonntag stand die "Krone" noch einmal ganz im Zeichen der Schlingensief-Aktion, die das Blatt und die Stadt eine Woche lang in Atem gehalten hatte.
Auf sie spritzte das Blut, als die Männer ihre Freundin und weitere Mitgefangene erschossen. Sie kauerte in einem Kellerloch,und die Soldaten urinierten auf sie, nachdem sie sie immer wieder vergewaltigt hatten.
"Eine genaue Untersuchung der Entwicklung der sowjetischen Politik vor und während der Jahre 1989/90 zeigt, dass die Vereinigung Deutschlands ..