Der Klügere gibt nach, und Frauen sind mindestens insoweit das klügere Geschlecht, als sie ihre Niederlagen klarer erkennen als Männer. Die streitlustige Elke Leonhard gibt den Vorsitz im Kulturausschuss des Bundestages auf.
Alle Artikel in „Kultur“ vom 30.06.2000
Der Dichter ist unterwegs. Wandern im Bayerischen Wald, Zugfahren von Lesung zu Lesung, Liebesurlaube in Venedig und Paris, Geschichtspfade in "Sterbien", "Depressenburg" und im Wald von Riga.
Shangri-La! Das Wort mit den drei Silben hat bis heute eine ganz eigene Magie.
Teresa lebt in Rio de Janerio, Josh in Seattle, Laurent in Paris, Deeder in Amsterdam, Becky und ihr kleiner Bruder Paul in New York und Snjeev in Indien. Was sie alle gemeinsam haben?
Elke Leonhard leitete den Bundestags-Kulturausschuss seit 1998. Nun hat die 51-jährige SPD-Politikerin den Vorsitz niedergelegt, wegen "unüberbrückbarer" Gegensätze mit Kulturstaatsminister Michael Naumann.
Am Ende der Evolution kehrt der Mensch an den Anfang zurück: in die Höhle. Der Eingang ist ein kreisrundes Loch, daneben hängt ein Schild: "Bitte Schuhe ausziehen!
"Ich will, dass jeder, der mir begegnet, darüber nachdenkt, was wirklich wichtig ist." Regenbogenkind Naomi hat sich da ganz schön was vorgenommen für die Zukunft.
Die Platten, die der 1997 verstorbene spanische Pianist Esteban Sanchez vor ungefähr 30 Jahren für ein kleines katalanisches Label einspielte, gehören zu den erregendsten Klassik-Entdeckungen der letzten Jahre. Sanchez konnte singen auf dem Klavier und über einem nervigen und zugleich elastischen Rhythmus eine Melodie zum Leuchten bringen.
Jetzt sind wir wieder Champions. Dass die deutsche Mannschaft bei der Europameisterschaft versagt hat, kann uns dabei nicht aufhalten.
Er ist eine der umstrittensten Figuren der deutschen Schriftstellerszene. Die einen halten ihn für die wichtigste Stimme der Pop-Literatur; sein bislang einziger Roman "Faserland", erschienen 1995, gilt für seine Fangemeinde als Stil-Bibel.
Der Verleger Siegfried Unseld ist das, was die deutsche Fußballnationalelf händeringend sucht: ein Teamchef - früher sagte man Mannschaftskapitän dazu -, der defensiv wie offensiv spielen, Räume eng oder weit machen und Tore schießen kann und der sich dabei mannschaftsdienlich verhält. Der Vergleich mit einem Sportler kommt nicht von ungefähr: Siegfried Unseld ist ein Langstreckenschwimmer, der täglich in einem Frankfurter Freibad oder in seinem Haus am Klettenbergweg sein Training absolviert.
Man kann ja nicht immer Tucholsky zitieren, diesen Unkenrufer, der in den 20er, 30er Jahren so schonungslos aufgespießt hat, wie Bürger und Beamte die eigene deutsche Republik Nr. 1 verachteten.
Der Wunsch nach kommunikativem Austausch artikuliert sich bei Christian Flamm im "Wir müssen miteinander reden-Stereotyp": Er verhandelt das partizipatorische Element als hinreichende, aber nicht notwendige Bedingung des Kunstschaffens. Der Künstler ist Agent, nicht Animateur.
"Film von billiger Machart, der sein Thema auf einen anspruchslosen Krimi reduziert": So verreißt das "Lexikon des internationalen Films" den Thriller "Kill". Bei Cineasten ist er trotzdem Kult: Weil Jean Seberg in ihm so hübsch stöhnt: "Ooooh", "Mmmh" oder "Uuuh Yes", unterlegt nur von einem Bass, tackernden Glocken und schwelgenden Geigen.
Jeder weiß, wie die 20er Jahre des 19. Jahrhunderts waren.
Das kleine o steht vor dem Zoo und hätte gerne freien Eintritt. Wieso?
Lange hat sie durchgehalten. Am Ende wurde Barbara Weiss doch schwach und erlag dem Mythos Mitte.
Gänseblümchen-Honigwaffeln, süße Zwergenmilch, Knabbermais, Elfencrumble und Hummelpudding stehen auf dem Speiseplan, damit der Nachwuchs beim Kochen und Essen so richtig Spaß hat. Jedenfalls bei Dagmar von Cramm, die als Ökotrophologin und Mutter immer wieder in die Situation kam, dass das Gesunde dem Nachwuchs nicht schmeckte und dass das, was die Kinder gerne aßen, eben nicht gesund war.