Schon der Außenminister Napoleons, Maurice de Talleyrand, wusste: "Das Wort ist dem Menschen gegeben, um seine Gedanken zu verbergen." Daran hat sich bis heute nichts geändert.
Alle Artikel in „Kultur“ vom 04.08.2000
Ein dampfender Essensstand, eine Rikscha oder ein Teestand, alles eingehüllt in wallende Autoabgase und wehende Schwaden, dazu etwas starr dreinblickende Männer mit ungeheuer qualmenden Zigaretten, das Ganze spärlich beleuchtet und inszeniert wie für einem Kinofilm, der mit viel künstlich erzeugtem Rauch in dunklen Straßen Atmosphäre schaffen will. Aber: "Das ist Indien", sagen Bernhard Steinrücke und seine Frau Ranjana, geborene Mirchandani, über die Gemälde von Radha Binod Sharma.
Eine Einführung ins Denken von Gilles Deleuze? Das ist ein Widerspruch in sich.
Alles hätte so schön werden können. Gerade hatte man im sizilianischen Vigata ein neues Theater gebaut.
Auf die Frage, was er mache, wenn er beim Schreiben eines Buches ins Stocken gerate, antwortete Niklas Luhmann einmal: "Andere Bücher schreiben." Arbeitet ein Soziologe so, dann wundert es keinen, dass man in seinem Nachlass fast fertige Bücher findet.
Was ist es bloß, dieses handgroße Plastikgerät in Rosa, das über Cookies Bauchnabel baumelt? Man kann es nicht erkennen, denn Cookie und ihre Freundinnen bewegen sich trotz hoher Plateausohlen schnell durch die Stadt.
Sicher, "Hochliteratur" ist Hans Falladas (wie sich Rudolf Ditzen als Schriftsteller nannte) 1932 erschienener Roman "Kleiner Mann - was nun?" bestimmt nicht.
Der Historikertag 2000 in Aachen wird von einem Werbeauftritt des "Grabert-Verlags" überschattet. Der Tübinger Verlag wirbt im Programm der Tagung (26.
"John Brown, mein Vater" erzählt die Geschichte eines Mannes, der mit der Bibel in der Hand Menschenrechtspolitik betreiben wollte und darüber vom Prediger und Aktivisten zum Terroristen wurde. Mit der historischen Figur dieses leidenschaftlichen Sklavereigegners führt uns Russell Banks in seiner ausdrücklich erfundenen Geschichte ins Amerika um die Mitte des 19.
Wenn Hilde Domin liest, wird Sprache zum sinnlichen Instrument, und nirgends sind Hörbücher wohl sinnvoller, als bei Lyrik. 1932 ging Hilde Domin nach Santo Domingo ins Exil.
Gertrude Stein taten die Maler Leid: Anders als ein Schriftsteller können sie nicht eine Seite vollschreiben, um dann einfach umzublättern. Inmitten ihrer Bilder müssen sie im Atelier immer wieder vor die Leinwand treten, um auf das eine, das einzigartige Werk hinzuarbeiten - ein Ziel, das unerreichbar bleiben muss.
Bis letzten Monat war noch nicht viel passiert. Nur ein paar Ausländer und Obdachlose waren, vor allem im wilden Osten der Republik, totgeschlagen worden.
Peter Fischer, seinen Lesern besser unter seinem Pseudonym Julian Exner bekannt, ist in London gestorben, wie er gelebt hat: einsam, in sich versponnen und trotzdem voller abenteuerlicher Pläne. Er war Berliner, 1921 geboren, und schon in frühester Jugend, was man im damaligen Deutschland auf keinen Fall sein durfte, ein ausgesprochener Individualist.
Piranesi war Römer aus Leidenschaft, Architekt aus Passion. Aber seine Bedeutung beruht auf den Kupferstichen und Radierungen, die ihn zu einem der überragenden Meister der Grafik des 18.