Das Kabarettisten-Leben kann so einfach sein. Man dekoriert die Bühne der Wühlmäuse mit einem Bistrotisch und lehnt eine Gitarre an die Wand.
Alle Artikel in „Kultur“ vom 03.08.2000
Nur wenige der immerhin 21 Klanginstallationen, die die Hörgalerie Singuhr seit 1996 im Turm der Parochialkirche präsentiert hat, reagierten so schlüssig auf die Architektur des Ausstellungsraumes wie die aktuelle Arbeit von Johannes Oberthür und Martin Supper. Die "Stillegung" der beiden Querarme des Glockengewölbes mit T-förmigem Grundriss durch zwei sehr unterschiedliche Barrieren aus Altbaufenstern greift, wie zuvor nur Dirk Schwibberts "Zwölf Gläser", die Geometrie des Raumes konsequent auf.
Iphigenie träumt. Die Not der Atriden raubt ihr den Schlaf.
Brasilien ist ein Ghetto, singt, spricht ein Rapper. Und Recife ist die viertelendste Stadt der Welt.
Insgesamt 626 Dichter und Schriftsteller aus 96 Ländern haben jetzt in einem offenen Brief an die 26 Geberländer des "Plan Colombia", der die Beendigung des kolumbianischen Bürgerkrieges herbeiführen soll, eine "intelligente und friedliche" Lösung des Konflikts gefordert. Die Petition an die Regierungschefs geht zurück auf die Friedensinitiative des kolumbianischen Lyrikers und Poesiefestivalleiters, Fernando Rendón, und 74 internationaler Dichter, die vor einem Monat am Weltpoesiefest im kolumbianischen Medellín teilnahmen.
"Was geht hier eigentlich vor?" wird sich jeder fragen, der in der Akademie der Künste sitzt und einen Theaterabend des Festivals Z 2000 (bis 20.
Es steht nicht gut um die Architektur der fünfziger, sechziger und zunehmend auch der siebziger Jahre. Vertraute Stadtbilder lösen sich auf, "Kranzler-Eck" hier, "Ahornblatt" auf der Fischerinsel dort; in absehbarer Zeit werden wohl auch "Zentrum am Zoo" und schließlich Alexanderplatz den Weg alles Irdischen gehen.
Vor ein paar Wochen sah es noch so aus, als müsste man nur André Rettberg, den Geschäftsführer der österreichischen Libro AG, zur Raison bringen. Sein Versuch, die deutsche Buchpreisbindung auf dem Weg des Internetversands zu unterlaufen, stieß in der gesamten Branche auf Widerstand - und mündete in einen Lieferboybott vieler angesehener Verlage.
Die Gelegenheit ist günstig, eine Binsenweisheit auszusprechen, die in den letzten Jahren in Vergessenheit geraten ist: Ohne Götz Friedrich wäre Oper in Deutschland nicht das, was sie ist. Wie kaum ein anderer Regisseur hat der heute vor 70 Jahren in Naumburg an der Saale geborene Juristensohn die Nachkriegsgeschichte des deutschen Musiktheaters geprägt.
Zum Schluss spielen die jungen irischen Musikanten in Riesenbesetzung Strawinskys "Le Sacre du Printemps" so vital und selbstverständlich, als sei das ihr tägliches Brot. Professionell nehmen sie das komplizierte Stück in Angriff nahmen, obwohl die Orchestermitglieder erst zwischen 18 und 23 Jahre alt sind.
Gediegener lässt sich Bürgerlichkeit kaum denken. Unter den Schuhen der Besucher knarzt das Eichenparkett, von der Stuckdecke mit ihren antikisierenden Reliefs fällt ein mildes Licht auf die cremefarbenen Wände.