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Gab sich Gott mit den physikalischen Feinheiten der Lichtwerdung ab oder sprach er einfach "Es werde Licht"? Die größte Bescheidenheit kommt in der Kunst manchmal einer gottähnlichen Geste der Schöpfung nahe.

Sie sind Prinzessinnen und Pretty Babys, Supermodels und Hollywoodstars. Großäugig strahlen Caroline (von Monaco) und Cindy (Crawford), Julia (Roberts) und Madonna auf den Zeichnungen und Gemälden von Karen Kilimnik, manchmal zwinkern sie einen Wimpernschlag lang, wobei kein Augenfältchen den makellosen Teint kräuselt.

Fans und Verehrer übertreiben in ihrer vergleichenden Liebe gern, und deshalb haben die Raymond-Chandler-Bewunderer den Roman "Der lange Abschied" seinen "Faust" genannt. Richtig daran ist, dass Chandler mit "The Long Good-Bye" sein ehrgeizigstes Werk, den umfangreichsten seiner Philip-Marlowe-Romane schrieb ("Es ist nicht als rasche Kost gedacht") und dass er seinem Privat-Detektiv-Helden mehr von seinem Ich mitzugeben suchte, als in allen seinen bisherigen Romanen, plus die Einsicht in die "seltsame, korrupte Welt, von der wir leben, und wie jeder, der darin ehrlich zu sein versucht, am Ende als sentimentaler Esel oder einfach als Trottel dasteht.

Wie es einem schwarzen, klugen Mädchen so gehen kann. "A little girl", singt Amel Larrieux, "I was looking at a magazine/ wondering why I could never find too many girls who looked like me/ All I saw was hair so blonde and eyes so very blue/ and the words under the picture said, and you can get this look too".

Es nimmt kein Ende mit Brecht und den Frauen, und mit dieser Frage ob er sie nun benutzt und beschmutzt hat, sie als Plagiator ausgebeutet oder inspiriert hat. Wahrscheinlich beides, und beides immer.

Von Caroline Fetscher

Schon in seinen beiden ersten Romanen "Die Liebe am Fluß Amur" und "Das französische Testament" scheute sich Andrei Makine nicht vor Sentimentalitäten, wusste sie jedoch immer ironisch abzufangen.In "Das Verbrechen der Olga Arbelina" ist ihm dieser Balanceakt nicht gelungen.

Seine Klavierstücke schrieb Jean Sibelius nach eigenem Eingeständnis nur, um damit Geld zu verdienen - und ärgerte sich zeitlebens, dass die harmlosen Miniaturen mit Baum- und Blumentiteln ihm mehr Geld einbrachten als die meisten seiner Orchesterwerke. Streng achteten die Verleger bei diesen hausmusikorientierten Nebenwerken nicht nur auf eingängige Titel wie "Gänseblümchen" oder "Chant du soir", sondern auch auf die Gefälligkeit der melodischen Ideen und ließen Sibelius keine Chance, eine Klaviersprache zu entwickeln, die mit der Individualität seiner Sinfonien vergleichbar gewesen wäre.

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