Auf der Suche nach den Tönen für "Atlas Eclipticalis" griff John Cage nach den Sternen: Er legte transparentes Notenpapier über eine Sternkarte und hieß die Himmelskörper Noten sein. 1964, als die New Yorker Philharmoniker das Werk aufführten, sahen viele Musiker in der Sternenpartitur lediglich einen großen Bären - und zwar einen, den ihnen der Komponist aufgebunden habe.
Alle Artikel in „Kultur“ vom 11.09.2000
In einer "schlaflosen Nacht über den Wolken" hat Berlins Kultursenator Christoph Stölzl "mit zittrigem Füller" die Worte notiert, auf die Berlin seit Monaten wartet: "Wird Daniel Barenboim nach Beendigung seines Vertrags als Staatsopern-Chef im Sommer 2002 die Stadt verlassen?", lautet die Frage, die der Senator am Wochenende bei einem Blitzbesuch in Chicago mit dem Maestro klären wollte.
Wider eigenes Erwarten hat Ernst Krenek es geschafft, mit seinem esoterischen Chorwerk "Lamentatio Jeremiae Prophetae" Erfolg "in dieser Welt" zu erzielen. Als er sein Opus 93 in der amerikanischen Emigration 1941 einsam verfasste, glaubte er nicht an eine Darstellung, sondern eher, dass es zweckfrei geschrieben werde.
Es ist Mode geworden, auf dem Theater Filmstoffe nachzuspielen, ob Kaurismäki, Fellini oder Kubrick. In Dortmund kam jetzt "Das Fest" auf die Bühne, eine Adaption des berühmten dänischen Dogma-Films von Thomas Vinterberg.
Kaum zu glauben: Im chaosgeschüttelten Moskau findet eine internationale Buchmesse statt. Die Stände der insgesamt 2000 Verlage aus 75 Ländern sind tagelang dicht umdrängt.
Heute Nachmittag wird im Reichstagsgebäude das umstrittene Kunstwerk von Hans Haacke eingeweiht. Damit wird ein parlamentarischer Beschluss in die Tat umgesetzt.
Die Bettdecke ist zurückgeschlagen, die Kopfkissen sind aufgeschüttelt. Ein Bett wie gemacht, um sich darin zu vergnügen.
Am 12. Dezember 1999 war offiziell wieder alles gut.
WARTESCHLEIFESemester für Semester Urlaubssemesterbester Zum Lebensabschnitts-Muss-Schluss Hirnwissen-Abfluss-AufgussAls ewiger Beinahe-Spin-off Treibsand im Es-We-Es-Strom Vermeidlichen Warteschleifen ums DiplomErschütterlicher Alleswoller Der Semesterzahl längst überleid Plädierend auf Ausnahmeerscheinung Von der RegelstudienzeitDieses impressionistische Gedicht schrieb unser Mitarbeiter Erik Heier außer Konkurrenz in unserem Campus-Lyrik-Wettbewerb. Wie nicht zu übersehen ist, spricht das lyrische Ich aus der Rolle eines verwirrten Langzeitstudenten, der für sich - natürlich in langen Zeilen - eine Ausnahme von der Regelstudienzeit einfordert.