Selma hört nicht, sie fühlt. Geräusche fühlt sie, wie eine Erschütterung, seien sie groß oder klein.
Alle Artikel in „Kultur“ vom 26.09.2000
"If it starts to hurt you, then you have to say so," steht in großen Lettern an der Kojenwand des Berliner Galeristen Markus Richter. Den freundlichen Ratschlag des britischen Künstlers Tim Ayres darf man sofort beherzigen oder als ständige Aufforderung für 2600 Mark (als Edition) mit nach Hause nehmen.
Der Pariser Platz gehört zu den prominentesten Orten in der Stadt. Gleich drei Banken zeigen dort Präsenz, wo die Feier zum Ende der deutschen Teilung ihre permanente touristische Fortsetzung und politische Ritualisierung findet.
Der Galerist verkauft. Der Kunstfreund sammelt.
Wer sie sah und hörte in den ersten, aufgewühlten Jahrzehnten des vergangenen Jahrhunderts, der begegnete unfehlbar sich selbst. Es ist das Geheimnis der Claire Waldoff (1884-1957), dass sie die Sehnsüchte, die glücklichen und bitteren Erlebnisse der Menschen aller Schichten auf sich zog.
Sie sind die drei Sprecher der Berliner Galeristen, die am "art forum berlin" teilnehmen. Warum hat das die Messe in ihrem fünften Jahr nötig?
Wer hätte das von Claudio Abbado, dem Sanften, Guten, Schönen gedacht? Der scheue Dirigent, dem auf Pressekonferenzen kaum ein Halbsatz über die Lippen kommt, der sich am liebsten in Partituren vergräbt und bei den Proben - wenn irgend möglich - ganz leise allein mit den vorderen Musikerpulten verhandelt, er hat dafür gesorgt, dass diese Berliner Konzertsaison mit einem Paukenschlag beginnt.