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Jüdische Organisationen und Versicherungen in den Niederlanden haben sich nach zweieinhalbjährigen Verhandlungen über die Vergütung der Lebensversicherungen verfolgter niederländischer Juden aus dem Zweiten Weltkrieg geeinigt. Die Unternehmen stellen dazu 40 Millionen DM zur Verfügung.

Die Sozialistische Internationale (SI) hat sich für eine Reform des Weltfinanzsystems ausgesprochen. Der Internationale Währungsfonds IWF, die Weltbank und die Welthandelsorganisation WTO seien "von den neuen Realitäten eingeholt" worden und müssten "neue Instrumente der Prävention und der Aktion" entwickeln, heißt es in der "Pariser Erklärung" der SI.

Von Eric Bonse

Immer wieder mittwochs gegen das Establishment - weil nur wenige hundert Teilnehmer zu den letzten Demonstrationen gegen Jugoslawiens Präsident Slobodan Milosevic kamen, reduziert das Oppositionsbündnis "Allianz für den Wandel" seine täglichen Proteste in Belgrad auf wöchentliche Kundgebungen in den größeren Städten Serbiens. Eine Niederlage will die "Allianz" ihr neues Konzept aber nicht nennen.

Georgiens Staatschef Eduard Schewardnadse bestätigte am Montag, was Beobachter schon vermuteten: Moskau habe ihn zur Durchzugsgenehmigung für Elite-Einheiten der russischen Armee aufgefordert. Diese sollten auf der georgischen Seite der 81 km langen Grenze zu Tschetschenien eine zweite Front eröffnen.

Von Elke Windisch

Zum zehnten Jahrestag des Mauerfalls haben zwei Gewerkschaften beklagt, dass noch längst nicht überall die Grenze zwischen Ost und West gefallen sei. Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) sprach am Dienstag von einer "Tarifmauer", die das Land weiterhin in Ost und West teile und kritisierte "die schleppende Bereitschaft" der Arbeitgeber des öffentlichen Diensts, die Angleichung bei den Löhnen voranzutreiben.

Genau zehn Jahre nach dem Fall der Mauer ist am Dienstag der Ausbau einer der wichtigsten Ost-West-Straßenverbindungen abgeschlossen worden: Die sechsspurig ausgebaute Autobahn 2 zwischen Berlin und Hannover wurde von Bundesverkehrsminister Reinhard Klimmt (SPD) offiziell übergeben. Damit sind nach sechs Jahren die Arbeiten an der längsten Baustelle Deutschlands bis auf wenige Restarbeiten abgeschlossen.

Im Zuge der Wende in der DDR standen sie vor zehn Jahren plötzlich im Rampenlicht. Fast täglich sah man sie in den Zeitungen und im Fernsehen.

Von Robert Ide

Vor Enttäuschungen und politischen Rückschlägen nach der Aufnahme Polens in die Europäische Union hat Helmut Schmidt gestern in Berlin gewarnt. Probleme mit der Osterweiterung könne es geben, sagte der ehemalige deutsche Bundeskanzler bei einer Veranstaltung des Deutschen Polen-Institus im Roten Rathaus, wenn sich die Polen Illusionen über die Vorteile der Teilnahme am gemeinsamen europäischen Markt machen würden und wenn die Politiker die Schwierigkeiten der wirtschaftlichen Integration verharmlosen würden.

Von Amory Burchard

Die Ausländerbeauftragten der Bundesländer haben die Innenministerkonferenz aufgefordert, "endlich die seit langem angekündigte Altfallregelung für Flüchtlinge zu verabschieben", die den Betroffenen hier zu Lande "eine sichere Zukunftsperspektive" schafft. Bei einem Treffen in Hamburg verabschiedeten sie eine Resolution, in der zwar nicht in Frage gestellt wird, dass Flüchtlinge, die kein dauerhaftes Bleiberecht hätten, zur Ausreise verpflichtet seien.

Bundespräsident Johannes Rau hat die Rolle der Kirche während der friedlichen Revolution in der DDR vor zehn Jahren gewürdigt. Sie habe den Menschen ein schützendes Dach gegeben und sei ein Magnet für Hilfe Suchende gewesen, sagte Rau am Dienstag vor der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) in Leipzig.

Die IG Metall will bereits im kommenden Jahr einen Tariffonds zur Finanzierung der Rente mit 60 durchsetzen. Die Gewerkschaft sei entschlossen, in der Lohnrunde 2000 "ihre beschäftigungsorientierte Tarifpolitik fortzusetzen", sagte der Zweite Vorsitzende der IG Metall, Jürgen Peters, am Dienstag in Hannover.

Heute wird in Abidjan der Prozess gegen fünf führende Mitglieder der Oppositionspartei Republikanische Vereinigung (RDR) eröffnet, die am 27. Oktober im Anschluss an eine Demonstration festgenommen worden waren.

Von Andrea Nüsse

Drei angeklagte ehemalige DDR-Grenzaufklärer haben bestritten, einen der spektakulärsten "Grenzverletzer" der deutsch-deutschen Geschichte mit Absicht getötet zu haben. Vor dem Landgericht Schwerin schilderten sie gestern zu Prozessbeginn den Tod Michael Gartenschlägers als Folge eines Schusswechsels in der Dunkelheit an der DDR-Staatsgrenze zwischen Holstein und Mecklenburg.

Von Andreas Frost