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Es gibt wenige Themen, über die seit dem Ende der DDR so ausdauernd und erbittert gestritten worden ist, wie über eine Amnestie. Immer von neuem, in massiven Debatten-Schüben, ist die Frage aufgeworfen worden, ob es nicht ein Ende mit den Verfahren gegen die Täter haben müsse, ob von einem bestimmten Zeitpunkt an die strafrechtliche Verfolgung von DDR-Unrecht der Einheit schaden werde, ob also - Reizwort Nummer eins - ein "Schlusstrich" unter die DDR-Vergangenheit gezogen werden solle.

Von Hermann Rudolph

Der Untersuchungsausschuss des Bundestages sieht neue Chancen für die Aufklärung der CDU-Spendenaffäre, nachdem Ex-CDU-Schatzmeister Walther Leisler Kiep (74) nicht mehr von seinem Auskunftsverweigerungsrecht Gebrauch machen kann. Das Oberlandesgericht München hatte endgültig entschieden, dass Leisler Kiep wegen der Millionenspende des Waffenhändlers Karlheinz Schreiber nicht vor Gericht muss.

Das Auswärtige Amt benötigt nach Angaben von Staatssekretär Wolfgang Ischinger dringend mehr Geld, um den weiteren Abbau von deutschen Vertretungen im Ausland stoppen und seine Aufgaben besser wahrnehmen zu können. Bei den Sparmaßnahmen sei "das Ende der Fahnenstange erreicht", erklärte Ischinger am Mittwoch in einer Bilanz zum Abschluss der dreitägigen ersten deutschen Botschafterkonferenz in Berlin.

Der Präsident der EU- Kommission Romano Prodi und sein Erweiterungskommissar Günter Verheugen haben sich am Mittwoch vor dem Europäischen Parlament um Schadensbegrenzung bemüht. In einer mit Spannung erwarteten Erklärung rückte Verheugen von seinen umstrittenen Äußerungen zur Osterweiterung ab: "Ich habe kein Referendum zur Erweiterung in Deutschland gefordert.

Von Thomas Gack

Mit seiner Absage an eine Änderung des Ladenschlussgesetzes hat sich Bundeskanzler Gerhard Schröder am Mittwoch scharfe Kritik eingehandelt. Der sächsische Wirtschaftsminister Kajo Schommer (CDU) sagte, Schröder habe "den Ladenschluss geopfert, um sich bei den Gewerkschaften den Rücken freizuhalten".

Bundeskanzler Gerhard Schröder und die Regierungschefs Tony Blair (Großbritannien), Wim Kok (Niederlande) sowie Göran Persson (Schweden) haben die Europäische Union aufgefordert, sich zu reformieren. In dem am Mittwoch von der Hamburger Wochenzeitung "Die Zeit" vorab veröffentlichten Text schreiben die vier Politiker, es bedürfe "des institutionellen Wandels, damit die EU ihr Potenzial voll nutzen kann".

Bundesjustizministerin Herta Däubler-Gmelin (SPD) hat Pläne für eine Urheberrechtsabgabe auf Computer, Telekommunikationsgeräte und Internet-Anwendungen bestätigt und gegen Kritik von Opposition und Industrie verteidigt. In Berlin wies sie zugleich Berichte über eine 30-prozentige Verteuerung der Geräte wegen der Abgabe als "Tartarenmeldungen" zurück.

UN-Generalsekretär Kofi Annan hat zu Beginn des Millenniumsgipfels der Vereinten Nationen (UNO) die rund 160 teilnehmenden Staats- und Regierungschefs aufgefordert, die Menschheit vor Not und Elend zu bewahren. Die Menschen auf der Welt erwarteten, dass sie vor den großen Gefahren wie Armut, Krieg, Umweltzerstörung und Aids geschützt würden, sagte Annan am Mittwoch.

Trotz der guten Entwicklung der Konjunktur verzeichnet weiterhin allein der westdeutsche Arbeitsmarkt eine allmähliche Entspannung. Auch wenn im August die Zahl der Ost-Arbeitslosen erstmals seit Juni 1999 wieder das Vorjahres-Niveau unterschritten habe, mache der Arbeitsmarkt in den neuen Ländern noch immer keine Fortschritte, sagte der Präsident der Bundesanstalt für Arbeit (BA), Bernhard Jagoda, bei der Vorstellung der August-Statistik in Nürnberg.

Die Beschäftigungspolitik der Bundesregierung ist nach Ansicht der Europäischen Kommission trotz Wirtschaftsaufschwungs und sinkender Arbeitslosenzahlen noch immer unzureichend. Die Kommission forderte Berlin in ihrem am Mittwoch in Straßburg veröffentlichten jüngsten Arbeitsmarktbericht auf, die steuerliche Belastung der Arbeit zu reduzieren.

Viel Freude hat der über Parteigrenzen hinweg angesehene Vorsitzende des Wiesbadener Untersuchungsausschusses "15/2" zur Aufklärung der CDU-Finanzaffäre nicht. Allerdings kann er sich über mangelnde Publizität nicht beschweren.

Von Christoph Schmidt Lunau

Auch nach der Annäherung von Gewerkschaften und Bundesregierung bei der Rentenreform sieht Bundesarbeitsminister Walter Riester (SPD) noch Bedarf für Überzeugungsarbeit bei den Arbeitnehmervertretern. Riesters Sprecher Klaus Vater sagte am Mittwoch, der Minister werde am nächsten Dienstag im Beirat der IG Metall um Unterstützung für seine Rentenpläne werben.

Mit einer Vielzahl von Veranstaltungen will der traditionelle Aktionstag gegen Rassismus und Neonazismus am Sonntag ein Zeichen gegen den wachsenden Rechtsextremismus setzen. Vor dem Roten Rathaus sind Diskussionsrunden, ein Kulturprogramm, ein Schriftstellerbasar und ein Kinderfest geplant.

Mit großer Sorge um den ökumenischen Dialog hat der Weltkirchenrat auf die Vatikan-Erklärung "Dominus Iesus" reagiert. Als Folge des Papiers, das den Absolutheitsanspruch der katholischen Kirche bekräftigt, fürchtet der Ökumenische Rat der Kirchen nach Angaben vom Mittwoch aus Genf eine Beeinträchtigung des Dialogs.

Die SPD-Bundestagsfraktion hat die Pläne von Bundesfinanzminister Hans Eichel (SPD) zum Umgang mit den UMTS-Erlösen gebilligt. Nach Angaben von Fraktions-Vize Joachim Poß legten die Abgeordneten bei einer Klausurtagung am Mittwoch in Berlin fest, dass die Erlöse selbst von 99,4 Milliarden Mark wie geplant voll für den Schuldenabbau eingesetzt werden sollen; die sich daraus ergebende Zinsersparnis von rund fünf Milliarden Mark soll voll in Projekte in den Bereichen Verkehr, Bildung und Städtebau fließen.

Das Interesse an Politik nimmt stetig ab. Die Welt wird komplizierter, die Bürger haben das Gefühl, dass sie die Zusammenhänge nicht mehr verstehen und ohnehin kaum Einfluss auf das Geschehen haben - das hat kürzlich eine Allensbach-Erhebung ergeben.

Von Christoph von Marschall

Jelenia Gora, auf Deutsch Hirschberg, ist ein kleiner polnischer Ort an der Grenze zu Sachsen. In Jelenia Gora gibt es eine -Hotelfachschule mit mehreren Klassen, in eine davon, in die vierte, gingen Paulina Sypko, 18 Jahre alt, und ihre Mitschülerin Eva Lipinska, 19 Jahre alt.

Von Moritz Rinke

Marc Wallert und die fünf anderen europäischen Geiseln auf den Philippinen sollen nach jüngsten Zusagen ihrer Entführer alle am Freitag freigelassen werden. Der Führer der Moslem-Extremisten, der sich "Commander Robot" nennt, habe ihm telefonisch diesen Termin genannt, sagte Regierungsunterhändler Robert Aventajado am Mittwoch.

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